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St. Michaelskapelle

St. Michaelskapelle Marburg

St. Michaelskapelle

Auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die malerische Stadt Marburg gelegen, ist die St. Michaelskapelle ein verstecktes Juwel, das sowohl durch seinen historischen Charme als auch durch seine architektonische Schönheit besticht. Erbaut im Jahr 1270 vom Deutschen Orden, lädt diese gotische Kapelle Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ihre ruhige Umgebung sowie ihre faszinierende Geschichte zu erkunden.

Die Geschichte der St. Michaelskapelle

Die Ursprünge der St. Michaelskapelle sind tief in der mittelalterlichen Geschichte verwurzelt. Errichtet im späten 13. Jahrhundert, diente sie als Pilger- und Friedhofskapelle. Die erste Erwähnung in historischen Dokumenten stammt aus dem Jahr 1268, als der Erzbischof von Mainz Ablässe für Besucher gewährte. Diese kleine, aber bedeutende Struktur wurde 1270 geweiht und damit offiziell als heiliger Ort anerkannt.

Im Mittelalter wurde die Kapelle durch Spenden des Deutschen Ordens und lokaler Geistlicher unterstützt, die einen Altar und eine ewige Lampe auf dem Friedhof finanzierten. Trotz ihrer anfänglichen religiösen Bedeutung brachte die Reformation bedeutende Veränderungen mit sich. Die Kapelle und ihr Friedhof wurden von der Stadt Marburg übernommen, was zu einem Niedergang führte. Im 16. Jahrhundert war die Kapelle stark verfallen, mit fehlenden Fenstern und Türen sowie einem beschädigten Dach, das Regenwasser eindringen ließ und die steinernen Gewölbe erodierte.

Restaurierung und Architektur

Im Jahr 1583 begannen dank der Unterstützung des Marburger Professors Petrus Nigidius die Restaurierungsarbeiten an der St. Michaelskapelle. Der Restaurierungsprozess verlief schrittweise, wobei das Dach und das Innere repariert sowie neue Bänke, eine Kanzel und eine Empore installiert wurden. Die heutige Dachstruktur mit ihrem markanten Glockenturm stammt aus dieser Zeit.

Die Kapelle ist ein hervorragendes Beispiel gotischer Architektur, gebaut aus grob behauenen Steinen. Ihr Schieferdach wird von einem charmanten Glockenturm gekrönt, während die Apsis mit Strebepfeilern verstärkt ist, um den Hang zu stützen. Im Inneren besteht die Kapelle aus einem einzigen, dreijochigen Langhaus mit Rippengewölben, die mit floralen Motiven auf bunten Schlusssteinen verziert sind. Die Apsis verfügt über drei große Bogenfenster, die an das Maßwerk der nahegelegenen Elisabethkirche erinnern.

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Erkundung des Innenraums

Beim Betreten der St. Michaelskapelle werden die Besucher von einem einfachen, aber eindrucksvollen Innenraum empfangen. Der einzige Raum der Kapelle ist intim, mit einer kleinen Luke, die zum Dachraum führt, und einem Seil, das ins Langhaus hängt, um die Glocke zu läuten. Der Steinboden unter den Bänken enthält mehrere alte Grabplatten, darunter die von Justus Vultejus. Ein besonders kunstvoller Grabstein unter dem linken Apsisfenster erinnert an Johann Michael Walleber, einen Baumeister des nahegelegenen Schlosses, und seine Frau.

Die Nordwand der Kapelle offenbart einen faszinierenden Einblick in ihre Vergangenheit, mit Überresten mittelalterlicher Fresken, die während einer Restaurierung im Jahr 2009 entdeckt wurden. Dazu gehört eine Darstellung des heiligen Christophorus, der das Christuskind trägt, und bietet einen seltenen Einblick in das ursprüngliche Dekorationsschema der Kapelle.

Der Pilgerfriedhof

Die St. Michaelskapelle ist von einem kleinen Friedhof umgeben, der bis 1530 als Begräbnisstätte für Pilger und später für die Einwohner Marburgs bis 1888 diente. Die Grabsteine und Platten des Friedhofs spiegeln eine Vielzahl von Stilen wider, von der Renaissance über den Barock bis zum Klassizismus, und veranschaulichen die sich wandelnden künstlerischen Geschmäcker im Laufe der Jahrhunderte. Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1566 und zeugt von der langen Geschichte der Kapelle als Ort der Ruhe für die Gläubigen.

Moderne Nutzung und Veranstaltungen

Heutzutage ist die St. Michaelskapelle nicht regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich, dient jedoch weiterhin als Veranstaltungsort für besondere Anlässe. Sie beherbergt Kindergottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Konzerte und bietet für diese Gelegenheiten eine einzigartige und stimmungsvolle Kulisse. Die Kapelle gehört zur Evangelischen Elisabethkirchengemeinde Marburg und pflegt so ihre Verbindung zur lokalen religiösen Gemeinschaft.

Künstlerisches Erbe

Trotz ihrer bescheidenen Größe hat die St. Michaelskapelle im Laufe der Jahre die Fantasie von Künstlern beflügelt. Im 19. Jahrhundert war sie ein häufiges Motiv in romantisierten Darstellungen von Marburg, wie in Domenico Quaglios Gemälde "Marburg von Nordwesten mit Elisabethkirche und Schloss". Der lokale Künstler Otto Ubbelohde schuf ebenfalls eindrucksvolle Bilder der Kapelle, die ihren ruhigen und etwas vernachlässigten Zustand inmitten eines verfallenden Friedhofs hervorheben.

Zusammenfassend ist die St. Michaelskapelle ein faszinierendes historisches Denkmal, das Besuchern einen friedlichen Rückzugsort und einen Einblick in die reiche Vergangenheit Marburgs bietet. Ihre gotische Architektur, die ruhige Umgebung und die bewegte Geschichte machen sie zu einem Muss für jeden, der diese charmante deutsche Stadt erkundet.

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