Im Herzen von Moers, einer bezaubernden Stadt in Nordrhein-Westfalen, steht die Evangelische Stadtkirche Moers, eine historische protestantische Kirche, die vor Ort als Stadtkirche Moers bekannt ist. Dieses architektonische Schmuckstück mit seiner markanten Backsteinfassade und dem hohen Turm ist ein Symbol der reichen Geschichte und kulturellen Erbes der Stadt. Umgeben von geschäftigen Läden und nahe dem Neumarkt und Kastellplatz ist die Kirche ein bedeutendes Wahrzeichen, das sowohl Einheimische als auch Besucher anzieht.
Die Ursprünge der Evangelischen Stadtkirche Moers reichen bis ins 10. oder 11. Jahrhundert zurück. Die frühesten dokumentierten Hinweise auf eine Kirche an diesem Ort stammen aus einer Urkunde von 1230. Ursprünglich befand sich die Kirche außerhalb der Stadtmauern, wo heute eine kleine Kapelle auf dem alten Friedhof an der Rheinberger Straße steht. Diese Bonifatiuskirche markierte den nordöstlichen Rand der frühen Siedlung, die später zu Moers werden sollte.
Im Jahr 1363 gründete Graf Dietrich VI. eine Kapelle, die später zur Evangelischen Stadtkirche Moers werden sollte. 1441 übertrug Graf Friedrich III. die Verwaltung dieser Kapelle, die damals als Johannes-Evangelist-Kapelle bekannt war, dem Karmeliterorden. Um 1450 wurde die Kapelle unter der Leitung des Baumeisters Tilmann, der auch mit dem Kölner Dom in Verbindung stand, zu einer größeren Klosterkirche ausgebaut.
Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen nach Moers, und bis 1560 hatte Graf Hermann von Neuenahr-Moers den Protestantismus in der Region fest etabliert. Er löste 1573 das Karmeliterkloster auf und nutzte das Gelände für eine Lateinschule, die die Grundlage für das Gymnasium Adolfinum bildete. Das heutige Kirchengebäude, das 1608 zu einem protestantischen Gotteshaus wurde, wurde nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1605 wieder aufgebaut. Der Wiederaufbau wurde von Moritz von Oranien unterstützt, der 1614 die Klostergüter erwarb.
Die Evangelische Stadtkirche Moers ist ein Zeugnis der Entwicklung architektonischer Stile über die Jahrhunderte. Ursprünglich eine einschiffige Backsteinkirche, wurde sie 1655 mit zwei niedrigen Querschiffen erweitert. Das südliche Querschiff trägt noch das Datum dieser Erweiterung. Das Innere der Kirche zeichnet sich durch verputzte Kreuzrippengewölbe aus, die von hölzernen Rippen getragen werden und ihren gotischen Charme unterstreichen.
Eine der auffälligsten Merkmale der Kirche ist ihr neugotischer Turm, der zwischen 1889 und 1891 erbaut wurde. Dieser Turm, inspiriert von der Christuskirche in Bochum, verleiht der Silhouette der Kirche eine vertikale Eleganz. 1898 wurde das alte Gymnasium abgerissen, um Platz für eine Sakristei mit einem größeren Portal an der Südseite der Kirche zu schaffen.
In den letzten Jahren wurde die Kirche umfassend renoviert und archäologisch untersucht, was zur Installation einer neuen Fußbodenheizung führte. Nach über fünf Jahren Schließung öffnete die Kirche am 8. Mai 2016 wieder ihre Türen, sehr zur Freude der Gemeinde.
Das Innere der Evangelischen Stadtkirche Moers ist mit historischen und künstlerischen Schätzen geschmückt, die ihre reiche Vergangenheit widerspiegeln. Im 20. Jahrhundert, als der Kalkputz von den Säulen in der Nähe der Orgel abblätterte, wurden Fresken der Heiligen Barbara und Anna selbdritt freigelegt, die einen Einblick in die frühere Dekoration der Kirche geben.
Die Kirche beherbergt auch kleine flämische Messingkronleuchter aus den Jahren 1628-1639, die die Seitenschiffe und Emporen beleuchten. Die Buntglasfenster, die 1927 von H. Bänder entworfen wurden, zeigen verschiedene biblische Szenen, wobei das Chorfenster den lehrenden Christus darstellt.
Die Evangelische Stadtkirche Moers besitzt ein reiches musikalisches Erbe, das durch ihre prächtige Orgel verkörpert wird. Die erste Orgel der Kirche, die 1673 installiert wurde, stammte von Johann Georg Alberti, einem renommierten Orgelbauer aus Dortmund. Dieses bescheidene Instrument mit elf Registern wurde 1787 durch eine größere Barockorgel ersetzt, die von Johann Gerhard Schrey aus Wuppertal-Elberfeld gebaut wurde. Die Barockfassade der Orgel, die noch erhalten ist, steht heute unter Denkmalschutz.
Im Laufe der Jahre wurde die Orgel mehrfach modifiziert, um den sich wandelnden musikalischen Bedürfnissen der Kirche gerecht zu werden. 1959 wurde die Orgel von Willi Peter, einem Orgelbauer aus Köln, vollständig renoviert, wobei neue Manualwerke und Pedalregister hinzugefügt wurden. Die Orgel wurde auf 38 klingende Register erweitert, die sich eng an der Barockdisposition von 1787 orientierten.
Während der Renovierung der Kirche im Jahr 2011 wurde die Orgel gründlich gereinigt und überholt. Das Projekt, das größtenteils durch Patenschaften für Orgelpfeifen finanziert wurde, wurde von der Firma Orgelbau Oppel aus Schmallenberg durchgeführt. Die Orgel wurde auf 56 Register erweitert und enthält nun Elemente aus englischen Orgeln des 19. Jahrhunderts. Das Instrument verfügt jetzt über eine elektrische Ton- und Registertraktur, zusätzliche Windladen und einen neuen Spieltisch. Seit Ende 2017 erfreut die Orgel die Gemeindemitglieder und Besucher mit ihrem reichen, resonanten Klang.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Evangelische Stadtkirche Moers nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein lebendiges Museum der Stadtgeschichte und -kultur ist. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Widerstandsfähigkeit und künstlerischem Ausdruck, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden macht, der Moers erkundet. Ob ihr euch von ihrer historischen Bedeutung, architektonischen Schönheit oder ihrem musikalischen Erbe angezogen fühlt, die Evangelische Stadtkirche Moers verspricht ein tief bereicherndes Erlebnis.
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