St. Peter in Ketten erhebt sich majestätisch über die malerische Stadt Montabaur und ist ein eindrucksvolles Zeugnis des spirituellen und architektonischen Erbes der Region. Als größte und älteste Kirche im pastoralen Raum von Montabaur zieht dieses beeindruckende Bauwerk Besucher von nah und fern an, die seine reiche Geschichte und atemberaubende Architektur erkunden möchten.
Die Ursprünge von St. Peter in Ketten gehen auf das Jahr 959 zurück, als eine Holzkirche in der Nähe der alten Burg Humbach errichtet wurde. Diese frühe Kirche wurde bald durch einen Steinbau ersetzt, der wahrscheinlich an der heutigen Stelle von St. Peter in Ketten stand. Die heutige Kirche wurde in mehreren Phasen errichtet, beginnend im frühen 13. Jahrhundert und bis etwa 1350 fortgesetzt. Obwohl aus dieser Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen existieren, geben architektonische Studien Einblicke in ihre Entwicklung.
Die Kirche begann als romanische Basilika ohne Gewölbe, ein damals weitverbreiteter Baustil. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich weiter und erhielt ein gewölbtes Kirchenschiff sowie ein erweitertes südliches Seitenschiff. Der Anbau des Südturms und die Umgestaltung des Nordportals zu einem Vorraum, der heute als Taufkapelle genutzt wird, stellten bedeutende Erweiterungen dar. Die Einführung von Querschiffen und Emporen bereicherte die architektonische Komplexität zusätzlich.
Das Äußere von St. Peter in Ketten zeichnet sich durch seine verputzte, dreischiffige Basilikaform mit Querschiff aus. Das gesamte Bauwerk wird von einem großen Satteldach überspannt, das im 16. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Das asymmetrische Design mit unterschiedlich breiten Seitenschiffen verleiht dem Bauwerk eine einzigartige visuelle Anziehungskraft. Spätromanische und frühgotische Einflüsse sind in der Gestaltung der Kirche deutlich zu erkennen.
Besonders hervorzuheben sind die vier Türme der Kirche, wobei die beiden Westtürme die Glocken beherbergen und eine imposante Fassade bilden. Diese Türme, verziert mit Pilastern und Blendarkaden, sind mit spitzen, schiefergedeckten Helmen gekrönt und stellen ein markantes Merkmal der Westerwaldregion dar.
Im Inneren der Kirche trennen spitzbogige Arkaden die Seitenschiffe vom Hauptschiff, wobei auf halber Höhe Emporen eingefügt sind. Das Innere wird von einem Rippengewölbe überspannt, was das Gefühl von Erhabenheit verstärkt. Der relativ niedrige östliche Bereich bietet eine große Wandfläche über dem Triumphbogen, die mit einem dramatischen Gemälde des Jüngsten Gerichts geschmückt ist.
Die Kirche beherbergt mehrere bemerkenswerte Kunstwerke, darunter einen neugotischen Flügelaltar, der 1913 von dem Bildhauer Weis geschnitzt wurde. Dieser kunstvoll geschnitzte Hochaltar ist so gestaltet, dass er den kleinen Chorraum ergänzt, ohne die Buntglasfenster zu verdecken.
In der Taufkapelle befindet sich ein Taufbecken aus dem Jahr 1661, gefertigt aus Lahnmarmor und getragen von drei Säulen. Der Messingdeckel ist eine spätere Ergänzung, die das Zusammenspiel von historischen und modernen Elementen innerhalb der Kirche zeigt.
Zu den Schätzen der Kirche gehört eine lebensgroße Holzfigur der Madonna, bekannt als die Mondsichelmadonna, die um 1450 geschaffen wurde. Diese spätgotische Darstellung zeigt die gekrönte Jungfrau Maria mit dem Christuskind, stehend auf einer Mondsichel mit menschlichem Gesicht, was Vergänglichkeit und Erbsünde symbolisiert.
Das Nordportal zeigt eine Nachbildung einer frühgotischen Steinmadonna, deren Original um 1400 datiert. Zudem sind die Säulen des Kirchenschiffs mit neugotischen Skulpturen der 12 Apostel verziert, die 1890 geschnitzt wurden und von ihren jeweiligen Sockeln namentlich identifiziert werden können.
Ein Highlight des Kircheninneren ist das weitläufige Fresko des Jüngsten Gerichts an der Ostwand, das ursprünglich im 14. Jahrhundert gemalt wurde. Im Laufe der Jahre wurde es mehrfach übermalt und restauriert, wobei 1878 bedeutende Veränderungen vorgenommen wurden. Das Fresko zeigt Christus als Weltenrichter, umgeben von Engeln und Aposteln, mit den auferstandenen Toten darunter, die auf ihrem Weg zum Himmel oder zur Hölle sind.
Das musikalische Herz der Kirche ist eine Mühleisen-Orgel, die 2014 installiert wurde und eine Kemper-Orgel von 1954 ersetzt. Sie befindet sich an der Westwand und verfügt über 39 Register, mit zusätzlichen Transmissionen und Erweiterungen, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal. Dieses Instrument bereichert weiterhin das liturgische Leben der Kirche.
St. Peter in Ketten ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein lebendiges Museum der Kunst, Architektur und Geschichte. Ihre Wände erzählen die Geschichten von Jahrhunderten und laden Besucher ein, in eine Welt einzutauchen, in der Vergangenheit und Gegenwart in einer harmonischen Feier von Glaube und Kultur verschmelzen. Ob ihr euch für Geschichte, Architektur oder Spiritualität interessiert, diese bemerkenswerte Kirche bietet ein tiefgreifendes Erlebnis im Herzen von Montabaur.
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