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St. Johannes Baptist

St. Johannes Baptist Oberstdorf

St. Johannes Baptist

Die Kirche St. Johannes Baptist, die in Oberstdorf in den bayerischen Alpen als St. Johannes Baptist bekannt ist, erhebt sich stolz in der malerischen Marktgemeinde. Dieses beeindruckende Beispiel der neugotischen Architektur dient nicht nur als spirituelle Zuflucht, sondern auch als Zeugnis der reichen Geschichte und Widerstandskraft der örtlichen Gemeinschaft.

Die Geschichte der Kirche St. Johannes Baptist

Die Ursprünge der Kirche St. Johannes Baptist reichen bis ins Jahr 991 zurück, wobei einige Aufzeichnungen darauf hindeuten, dass bereits zu dieser Zeit eine Kirche in Oberstdorf existierte. Offiziell wurde die Kirche erstmals 1141 erwähnt, als sie von Bischof Walther I. von Augsburg geweiht wurde. Ursprünglich der Jungfrau Maria, dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Johannes dem Evangelisten gewidmet, erlebte die Kirche im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umgestaltungen.

Im Jahr 1419 wurde die Kirche im gotischen Stil neu errichtet, und 1644 erhielt sie eine barocke Umgestaltung mit einem Marmorboden und neuen Einrichtungsgegenständen. Doch 1865 zerstörte ein verheerendes Feuer Oberstdorf und hinterließ die Kirche in Trümmern, außer den Außenmauern und dem Turm. Der folgende Wiederaufbau unter der Leitung von Freiherr Georg von Stengel nahm den neugotischen Stil auf und integrierte die erhaltenen Elemente der ursprünglichen Struktur. Die erneute Weihe der Kirche erfolgte 1872 durch Bischof Pankratius von Dinkel.

Erkundung des Kircheninneren

Der Eintritt in die Kirche St. Johannes Baptist gleicht einem Spaziergang durch eine lebendige Galerie der neugotischen Kunst. Der Hochaltar, gestaltet als Flügelaltar, ist ein Meisterwerk für sich. Geöffnet zeigt er eine lebendige Darstellung der Auferstehung Christi, flankiert von erstaunten römischen Soldaten. Die geschlossenen Altarflügel zeigen eine eindrucksvolle Szene von Christus im Gebet in Gethsemane, gemalt von Johann von Schraudolph.

Das Innere der Kirche ist mit historischen Figuren und Gemälden geschmückt, die den Brand überstanden haben oder später hinzugefügt wurden. Besonders bemerkenswert ist die schöne Oberstdorfer Madonna, eine Statue aus den 1430er Jahren, die die Kirche mit ihrer Anwesenheit ziert und die feine Kunst des weichen Stils aus Ulm zeigt.

Die Seitenaltäre und künstlerische Schätze

Die Seitenaltäre spiegeln die Pracht des Hochaltars wider. Der rechte Altar zeigt, wenn geöffnet, die Geburtsszene mit Hirten und Bauern in Anbetung. Der linke Altar hingegen fängt das Pfingstwunder ein, mit Feuerzungen, die den Abstieg des Heiligen Geistes auf die Apostel symbolisieren.

Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind eine Figur der Anna Selbdritt aus etwa 1340 und ein Gemälde von Anton Raphael Mengs, Die Anbetung der Hirten, aus dem Jahr 1751. Diese Stücke, zusammen mit den Kreuzwegstationen aus dem 16. Jahrhundert, bieten einen Einblick in das reiche Geflecht religiöser Kunst, das in der Kirche beherbergt ist.

Die Orgel und das Äußere der Kirche

Die Orgel der Kirche, gefertigt von Josef Zeilhuber senior im Jahr 1934, ist ein Wunderwerk der musikalischen Technik. Sie kombiniert Elemente der Spätromantik mit der elsässischen Orgelreform und erzeugt einen Klang, der sowohl warm als auch lebendig ist. Das kunstvolle Design und die dynamischen Fähigkeiten der Orgel machen sie zu einem herausragenden Merkmal des Kircheninneren.

Außen sind die Kirchentüren mit Kupferreliefs von Willi Veit verziert, die zwischen 1972 und 1974 entstanden sind. Diese künstlerischen Verzierungen tragen zur Anziehungskraft der Kirche bei und laden Besucher ein, weiter zu erkunden. Das versiegelte zentrale Fenster des Chors zeigt eine Kreuzigungsszene von Lothar Schwink, während eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk den westlichen Eingang der Kirche bewacht.

Der Kirchhof und die Seelenkapelle

Obwohl der Kirchhof seit 1951 nicht mehr als Begräbnisstätte dient, bleibt er ein Ort der Besinnung und des Gedenkens. Am südlichen Ende befindet sich der Ablass-Kreuzweg, eine Serie von Gemälden, die die Passion Christi darstellen. Im Zentrum steht die Seelenkapelle, die eine Pietà von Minnie Goossens und Johanna Biehler beherbergt und derer gedenkt, die in den Weltkriegen verloren gingen.

Die Renaissance-Nischen der Seelenkapelle, geschmückt mit Fresken und Holzfiguren, zeigen Szenen aus dem Leben Christi und fügen diesem heiligen Raum eine weitere Schicht historischer und künstlerischer Tiefe hinzu.

Zusammenfassend ist die Kirche St. Johannes Baptist nicht nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein lebendiges Zeugnis der Kunstfertigkeit, Geschichte und des unerschütterlichen Geistes von Oberstdorf. Ihre Wände hallen wider von Geschichten der Widerstandskraft und des Glaubens, was sie zu einem unverzichtbaren Zwischenstopp für alle macht, die die kulturellen und historischen Schätze dieser bezaubernden bayerischen Stadt erkunden.

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