Im Herzen von Offenburg, eingebettet in die malerische Region Baden-Württemberg, Deutschland, befindet sich ein kulturelles und historisches Juwel: das Ritterhaus Museum. Lokal bekannt als das Museum im Ritterhaus, beherbergt diese Institution eine beeindruckende Sammlung von Artefakten und Ausstellungen, die einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte der Region und der Welt bieten.
Das Ritterhaus Museum ist in einem Gebäude untergebracht, das selbst eine lange Geschichte hat. Erbaut im Jahr 1784 als Residenz von Franz Georg von Rienecker, dem Reichsschultheiß der Ortenauischen Reichsritterschaft, weist das Gebäude klassizistische Architekturelemente auf. Die Geschichte des Gebäudes ist ebenso faszinierend wie die Ausstellungen, die es heute beherbergt. Zwischen 1803 und 1806 diente es als Hauptsitz der Ortenauischen Reichsritterschaft, einer Versammlung des regionalen Adels. Nach der Auflösung der Ritterschaft im Jahr 1806 wurde das Gebäude für verschiedene Verwaltungszwecke genutzt.
In den turbulenten Zeiten der Badischen Revolution von 1848/49 wurde das Ritterhaus von preußischen Truppen besetzt und diente sogar einige Jahre als Kaserne. Ab 1864 war es der Sitz des Badischen Haus- und Hofgerichts und wurde später, 1879, in das Badische Bezirksgericht umgewandelt. In dieser Zeit wurden bedeutende architektonische Veränderungen vorgenommen, darunter der Bau eines neuen Gebäudes hinter dem Innenhof für den Gerichtssaal und die Erweiterung des Dachbodens kurz vor 1900.
Die Anfänge des Museums gehen auf das Jahr 1894 zurück, als Carl Frowin Mayer, unterstützt von den Stadträten Georg Monsch und Adolf Geck, begann, eine städtische Sammlung zusammenzustellen. Mayer eröffnete 1900 das Museum für Natur- und Völkerkunde im St. Andreas Hospital in Offenburg, ein Projekt, das er bis 1917 leitete. Unter der Leitung von Ernst Batzer verlagerte sich der Fokus des Museums auf die lokale Geschichte statt auf Naturwissenschaften, Mineralogie und Völkerkunde. 1924 wurde das Museum in Städtische Sammlungen umbenannt und entwickelte sich weiter.
1957 errichtete der Staat ein neues Justizgebäude im östlichen Teil der Stadt, wodurch Offenburg das Ritterhaus im August 1958 erwerben konnte. Bis 1959 fand die Sammlung des Museums in den historischen Mauern des Ritterhauses ein neues Zuhause, das es sich mit dem Amt für Familie und Jugend teilte. Das Stadtarchiv zog 1964 in das Museum ein, und nachdem das Amt für Familie und Jugend 1978 in ein neues Gebäude umgezogen war, wurde das Ritterhaus umfassend renoviert und 1989 mit einem komplett neuen Layout wiedereröffnet.
Das Ritterhaus Museum bietet eine vielfältige Auswahl an Ausstellungen, die für verschiedene Interessen geeignet sind. Die Sammlung des Museums ist in mehrere Hauptbereiche gegliedert: Stadtgeschichte, Archäologie, Geologie und Naturgeschichte, Ethnologie, Jagdtrophäen und religiöse Volkskunst. Mit über 10.000 Objekten bietet das Museum einen umfassenden Einblick in die Vergangenheit der Region und ihre Verbindungen zur weiteren Welt.
Ein Highlight ist die Ausstellung Verdammt lang her! Archäologie in der Ortenau, die archäologische Funde zeigt, die die Geschichte der Region von der Antike bis zur Gegenwart nachzeichnen. Besucher können Artefakte vom Mittelalter bis zur Neuzeit erkunden und eine faszinierende Reise durch die historische Landschaft Offenburgs erleben.
Im ersten Stock befindet sich die Dauerausstellung Zwischen Revolution und Wirtschaftswunder, die sich mit der politischen und wirtschaftlichen Transformation Offenburgs von der Revolution 1848 bis zum Wirtschaftswunder der 1950er Jahre befasst. Dieser Stock beherbergt auch den Bereich Reichsstadt, der die Geschichte der Stadt von ihrer Gründung im 11. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert.
Die naturhistorische Abteilung, die 2015 neu gestaltet wurde, präsentiert die Ausstellung Wald – Land – Fluss. Diese interaktive Schau bietet Einblicke in die regionale Naturgeschichte und geologische Besonderheiten der Ortenau, mit zahlreichen Stationen zum Mitmachen für die Besucher.
Im zweiten Stock befindet sich die neu konzipierte ethnologische Sammlung aus der Kolonialzeit und die beeindruckenden Großwildtrophäen aus der Cron-Sammlung. Unter dem Titel Ein Fenster zur Welt bietet diese Ausstellung eine globale Perspektive auf die vielfältigen Sammlungen des Museums.
Das Ritterhaus Museum erstreckt sich über sein Hauptgebäude hinaus und bietet mehrere externe Standorte, die das Besuchserlebnis bereichern. Dazu gehören die Städtische Galerie im Kulturforum, die zeitgenössische Kunstausstellungen zeigt, und der Salmen, ein Denkmal, das der Geschichte der Badischen Revolution und der jüdischen Gemeinschaft in Offenburg gewidmet ist. Weitere bemerkenswerte Orte sind das Atelierhaus Vollmer, das Lapidarium mit seiner Sammlung historischer Steinskulpturen, das mittelalterliche oder frühneuzeitliche jüdische Ritualbad Mikwe und der jüdische Friedhof im Waldbachfriedhof.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ritterhaus Museum nicht nur ein Aufbewahrungsort für Artefakte ist, sondern ein lebendiges Zentrum für Lernen und Entdeckung. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, das Museum bietet für jeden etwas. Seine reichen Sammlungen und fesselnden Ausstellungen machen es zu einem Muss in Offenburg und bieten einen Einblick in die Vergangenheit und ein tieferes Verständnis des kulturellen Erbes der Region.
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