In der bezaubernden Stadt Peine, im Herzen Niedersachsens gelegen, steht ein beeindruckendes Zeugnis des Glaubens und der architektonischen Meisterschaft: die Kirche der Heiligen Engel, lokal bekannt als Hl. Engel. Diese prächtige katholische Pfarrkirche am Von-Ketteler-Platz 1 ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol der reichen Geschichte der Stadt und des beständigen Gemeinschaftsgeistes.
Die Geschichte der Hl. Engel ist eine faszinierende Erzählung, die die religiösen und sozialen Veränderungen Peines im Laufe der Jahrhunderte widerspiegelt. Während der Reformation wurde Peine überwiegend lutherisch, doch der katholische Glaube hielt sich durch die Gründung eines Kapuzinerklosters in der Nähe des Peiner Schlosses im Jahr 1669. Dieses Kloster diente bis 1829 den spirituellen Bedürfnissen der katholischen Einwohner der Stadt. Trotz der Schließung des Klosters blieb die katholische Gemeinschaft bestehen, wobei der letzte Superior des Klosters bis 1832 weiterhin pastorale Aufgaben übernahm. Ab 1833 übernahmen Diözesanpriester, was die Gründung einer neuen Pfarrei in Peine markierte.
Die Mitte des 19. Jahrhunderts brachte bedeutende Veränderungen, als die Industrialisierung eine größere katholische Bevölkerung nach Peine zog. Dieser demografische Wandel machte den Bau einer neuen, größeren Kirche notwendig. Der Grundstein der heutigen Hl. Engel Kirche wurde am 15. Mai 1866 gelegt und die Kirche am 25. März 1868 von Bischof Eduard Jakob Wedekin geweiht. Dieses Ereignis markierte den Beginn eines neuen Kapitels für die katholische Gemeinschaft in Peine.
Das architektonische Design der Hl. Engel ist ein Tribut an die Genialität von Conrad Wilhelm Hase, der die Kirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik entwarf. Die Kirche, die auf etwa 66 Metern über dem Meeresspiegel liegt, besticht durch einen majestätischen Turm und einen achteckigen Chor, der an mittelalterliche Kirchenbauten erinnert. Über dem Hauptportal, das mit der Inschrift Ecce tabernaculum Dei cum hominibus (Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen) geschmückt ist, befindet sich ein Relief des Erzengels Michael, eine Ergänzung aus der Nachkriegszeit im Stil der 1950er Jahre.
Beim Betreten der Hl. Engel werden die Besucher von einem Innenraum empfangen, der sowohl historischen Charme als auch spirituelle Ruhe ausstrahlt. Die Kirche, die über 280 Sitzplätze bietet, ist mit farbenfrohen und figürlichen Buntglasfenstern geschmückt, die ein ruhiges Licht in das Kirchenschiff werfen. Die originalen neugotischen Einrichtungsgegenstände, einschließlich Bänken und Beichtstühlen, tragen zur historischen Atmosphäre der Kirche bei.
Zwischen 2009 und 2010 wurde das Innere der Hl. Engel umfassend renoviert, um stilistische Einheit zu gewährleisten. Diese Restaurierung umfasste die Neugestaltung des Altarbereichs in der Apsis, die Entfernung des Hochaltars und die Installation eines neuen Feieraltars, der am 25. September 2010 von Bischof Norbert Trelle geweiht wurde. Über diesem neuen Altar hängt ein wertvolles Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert, das zuvor über dem Hochaltar positioniert war. Die Kirche verfügt auch über Statuen des Heiligen Antonius von Padua und des Heiligen Franziskus von Assisi unter der Orgelempore, sowie kleinere Statuen des Heiligen Bernward und des Heiligen Godehard.
Eines der Highlights der Hl. Engel ist ihre englische romantische Orgel, gefertigt vom renommierten Orgelbauer Albert Keates aus Sheffield. Diese Orgel, die während der Renovierungsarbeiten 2009/2010 installiert wurde, ersetzte eine Orgel von Hillebrand aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und ist zu einem markanten Merkmal in der Orgellandschaft der Region geworden. Das Instrument, das auf das Jahr 1908 zurückgeht, verfügt über 32 Register auf drei Manualen und einem Pedal, mit überwiegend pneumatischen Manual- und Registertrakturen. Die Restaurierung der Orgel umfasste Reparaturen an den Windladen und Pfeifen sowie die Ergänzung eines 16-Fuß-Posaune im Pedal, um die Akustik der Kirche zu unterstützen. Pläne für ein zusätzliches Manualregister, die Tuba 8', sind in Arbeit, obwohl der Zeitrahmen noch ungewiss ist.
Hl. Engel ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein Eckpfeiler der Peiner Gemeinschaft. Die Pfarrei umfasst mehrere andere Kirchen in der Region, darunter in Dungelbeck, Edemissen, Hämelerwald, Telgte und Vöhrum, was ihre breite Reichweite und Bedeutung widerspiegelt. Die Kirche unterstützt auch verschiedene soziale Initiativen, wie den St. Elisabeth Kindergarten, die Burgschule Grund- und Hauptschule und das LABORA-Möbelgeschäft, unter anderem.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte seid oder einfach einen Ort der Besinnung sucht, ein Besuch der Hl. Engel in Peine verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Die Kirche steht als Zeugnis des beständigen Glaubens und der Widerstandskraft ihrer Gemeinschaft und bietet eine ruhige und inspirierende Zuflucht vor dem Trubel des modernen Lebens.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Kirche der Heiligen Engel nicht nur ein architektonisches Wunderwerk ist, sondern ein lebendiges, atmendes Wesen, das weiterhin eine zentrale Rolle im Leben der Peiner Einwohner spielt. Ihre reiche Geschichte, beeindruckende Gestaltung und lebendige Gemeindearbeit machen sie zu einem Muss für jeden, der diese malerische Ecke Niedersachsens erkundet.
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