Im Herzen von Périgueux, in der malerischen Region Dordogne, erhebt sich ein geheimnisvolles Relikt aus längst vergangenen Zeiten - der Tour de Vésone. Dieses beeindruckend gut erhaltene Bauwerk ist der Überrest eines gallo-römischen Tempels, der der Schutzgöttin Vesunna gewidmet war. Der Turm, mit seiner imposanten Erscheinung und seiner bewegten Geschichte, gewährt einen faszinierenden Einblick in das reiche Geschichtserbe, das diese Region geprägt hat.
Der Tour de Vésone stammt aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr., einer Zeit, in der das Römische Reich seinen Höhepunkt erreichte. Ursprünglich war er Teil eines prächtigen Tempelkomplexes, der die Landschaft von Vesunna, dem antiken Namen für Périgueux, dominierte. Der Tempel war ein zentraler Ort für Verehrung und das städtische Leben, gewidmet Vesunna, die als göttliche Beschützerin der Stadt und ihrer Bewohner galt.
Laut einer lokalen Legende wurde der Turm von Saint Front durchbrochen, der in einer dramatischen Demonstration göttlicher Macht die Dämonen vertrieb, die sich in seinen Mauern versteckt hatten. Diese Geschichte ist zwar fesselnd, aber wahrscheinlich nur ein Mythos. Die tatsächliche Ursache für die Bresche an der Ostseite des Turms wird dem Entfernen großer Steine zugeschrieben, die den Eingang bildeten, was zum Einsturz der oberen Struktur führte.
Der Tour de Vésone ist ein zylindrisches Bauwerk mit einem Außendurchmesser von 19,6 Metern und einer heutigen Höhe von 24,46 Metern. Die Wände, die an der Basis über zwei Meter dick sind, verjüngen sich leicht nach oben hin. Die Konstruktion zeigt eine Mischung aus keltischen und römischen Architekturstilen. Die kreisförmige Cella, oder innerer Heiligtum, war von einem rechteckigen Peribolos umgeben, einem umschlossenen Hof, der mit Säulen gesäumt gewesen wäre und einen majestätischen und heiligen Raum schuf.
Der Turm steht auf einem soliden Felsfundament, was zu seiner Stabilität und Langlebigkeit beiträgt. Der Innendurchmesser der Cella beträgt 17,1 Meter und bietet einen geräumigen Bereich, der einst den heiligen Altar und Statuen der Göttin Vesunna beherbergte. Die Außenwände sind mit kleinen Fenstern und Nischen durchbrochen, die Licht ins Innere lassen und eine ruhige und mystische Atmosphäre schaffen.
Archäologische Erkundungen des Tour de Vésone begannen ernsthaft im 18. Jahrhundert. Die ersten Ausgrabungen wurden aufgrund abergläubischer Ängste unter den Arbeitern gestoppt, aber im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Comte de Taillefer und Joseph de Mourcin wieder aufgenommen. Ihre Bemühungen legten die Basis der kreisförmigen Wand frei, die einst den Turm umschloss, und bestätigten seine Identität als Tempelcella.
Weitere Ausgrabungen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert enthüllten mehr von der Tempelanlage, einschließlich des Peribolos und der Überreste eines Pronaos, einer Eingangshalle, die von sechs Säulen getragen wurde. Diese Entdeckungen haben unschätzbare Einblicke in die architektonische und kulturelle Bedeutung des Ortes geliefert.
Heute liegt der Tour de Vésone eingebettet im Jardin de Vésone, einem ruhigen öffentlichen Garten, der Besuchern eine friedliche Umgebung bietet, um die antiken Ruinen zu erkunden. Die Nähe des Turms zum Vesunna-Museum, das Artefakte aus der gallo-römischen Zeit beherbergt, bereichert das historische Erlebnis und ermöglicht es den Besuchern, tiefer in das reiche Erbe von Périgueux einzutauchen.
Das Museum selbst ist ein Schatz an Relikten, darunter Inschriften, die die Widmung des Tempels an Vesunna bestätigen. Diese Inschriften heben die römische Praxis hervor, lokale Gottheiten zu verehren und indigene Traditionen mit dem imperialen Kult zu verschmelzen. Das Museum zeigt auch eine detaillierte Rekonstruktion des Tempelkomplexes, die einen lebendigen Eindruck von seiner ursprünglichen Pracht vermittelt.
Der Tour de Vésone ist seit 1846 ein geschütztes historisches Denkmal, ein Zeugnis seiner bleibenden Bedeutung. Trotz der Eingriffe der modernen Entwicklung, einschließlich des Baus einer nahegelegenen Eisenbahnlinie im 19. Jahrhundert, wurden Anstrengungen unternommen, um den Standort zu bewahren und zu restaurieren. Die Stadt Périgueux hat große Sorgfalt darauf verwendet, den Turm und seine Umgebung zu erhalten, damit zukünftige Generationen weiterhin dieses bemerkenswerte Relikt bewundern können.
Wenn ihr durch den Jardin de Vésone spaziert und die alten Steine des Turms betrachtet, werdet ihr in eine Zeit zurückversetzt, in der die Götter unter den Menschen wandelten und die Grenzen zwischen dem Heiligen und dem Alltäglichen verschwommen waren. Der Tour de Vésone steht als stiller Wächter, der die Geheimnisse der Vergangenheit hütet und euch einlädt, die Geschichten zu entdecken, die in seine verwitterten Mauern eingraviert sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Tour de Vésone mehr als nur ein historisches Denkmal ist; er ist ein Symbol des kulturellen und spirituellen Erbes von Périgueux. Seine imposante Präsenz und reiche Geschichte machen ihn zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die Tiefe der gallo-römischen Zivilisation erkunden und den zeitlosen Reiz antiker Architektur erleben möchten.
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