Im charmanten Poitiers, zwischen der majestätischen Kathedrale Saint-Pierre und dem ruhigen Fluss Clain, befindet sich die église Sainte-Radegonde de Poitiers, ein Juwel der romanischen Architektur mit einer Geschichte, die so reich ist wie ihre wunderschön gealterten Steine. Diese römisch-katholische Kirche, die der heiligen Radegunde, der Königin der Franken, gewidmet ist, steht als Zeugnis jahrhundertelangen Glaubens, Widerstandsfähigkeit und künstlerischen Schaffens.
Im 6. Jahrhundert von Königin Radegunde gegründet, trug die Kirche ursprünglich den Namen Sainte-Marie-hors-les-murs, was ihre Lage außerhalb der Stadtmauern widerspiegelte. Erst nach dem Tod der Königin im Jahr 587, als ihr Körper hier bestattet wurde, erhielt die Kirche ihren heutigen Namen, Sainte-Radegonde. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie als heiliger Begräbnisort für die Nonnen der von der Königin selbst gegründeten Abtei, der ersten Frauenabtei in Gallien.
Die Kirche hat zahlreiche Veränderungen und Restaurierungen erlebt. Im Jahr 1012, unter der Leitung von Äbtissin Béliarde, wurde der Körper der heiligen Radegunde exhumiert, und die Kirche wurde nach einem verheerenden Brand im Jahr 1083 wieder aufgebaut. Das neue Bauwerk, das 1099 geweiht wurde, enthält Elemente, die die Zeiten überdauert haben, wie das Chorhaupt und die ersten Stufen des Glockenturm-Vorbaus.
Trotz der Zerstörungen im Laufe der Zeit, einschließlich der Verwüstungen während der Religionskriege im Jahr 1562, hat die Kirche ihre spirituelle und historische Bedeutung bewahrt. Im Jahr 1862 wurde sie als Monument Historique klassifiziert, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu sichern.
Wenn ihr euch der Kirche nähert, fällt euch als erstes das elegante Chorhaupt ins Auge, ein Markenzeichen romanischen Designs. Das Chorhaupt, dessen strenge Winkel durch zurückgesetzte Arkaden gemildert werden, ist ein Vorläufer der gotischen Architektur. Das Bauwerk ist in drei Ebenen unterteilt: eine Krypta, die durch kleine Fenster beleuchtet wird, drei strahlenförmige Kapellen und eine siebenseitige Apsis mit großen, lichtdurchfluteten Fenstern. Gekrönt wird dieses architektonische Wunderwerk von einem später hinzugefügten Turm, der in den Himmel ragt.
Der Glockenturm-Vorbau, überwiegend romanisch, abgesehen von seinem gotischen Portal aus dem 15. Jahrhundert, ist ein weiteres Highlight. Dieser quadratische Turm erhebt sich in einer Reihe von Stufen: ein Vorbau, eine gewölbte Halle, eine Glockenstufe, die vom Quadrat ins Achteck übergeht, und schließlich ein Walmdach. Interessanterweise zeigt der Turm Reliefs von der ursprünglichen romanischen Fassade, darunter einen majestätischen Christus und eine gekrönte, verschleierte Frau, die möglicherweise die heilige Radegunde oder die Jungfrau Maria darstellt.
Betretet ihr das Innere, werdet ihr von der ruhigen Schönheit des Kirchenschiffs empfangen, das im 13. Jahrhundert im Plantagenet-Gotik-Stil rekonstruiert wurde. Dieses einschiffige Kirchenschiff mit seinen Rippengewölben und schlanken Säulen führt zu einem romanischen Heiligtum, das über der Krypta erhöht ist. Die Wände sind mit einer Reihe von Konsolsteinen verziert, die jeweils einzigartig geschnitzt sind und alles Mögliche darstellen, von realistischen Fabeln bis hin zu Allegorien der Laster.
Besonders beeindruckend sind die Kirchenfenster. Hervorzuheben ist das Fenster an der Nordwand der zweiten Bucht, das auf das Jahr 1270 zurückgeht. Dieses Fenster, obwohl im Laufe der Jahrhunderte verändert, beeindruckt immer noch mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi und endet in einem großen Rosettenfenster, das das Jüngste Gericht darstellt. Die filigranen Designs und lebendigen Farben zeugen von der Kunstfertigkeit mittelalterlicher Handwerker.
Steigt ihr in die Krypta hinab, findet ihr euch in einem Raum voller Ehrfurcht und Geschichte wieder. Hier liegt das Grab der heiligen Radegunde, der Namensgeberin und Schutzpatronin von Poitiers. Die Krypta, mit ihrem einfachen, aber feierlichen Design, lädt zu stiller Reflexion und Kontemplation ein. Pilger und Besucher kommen gleichermaßen, um ihre Ehrerbietung zu erweisen und Trost in diesem heiligen Boden zu suchen.
Eine der einzigartigen Besonderheiten der Kirche ist der Pas-de-Dieu, eine gotische Grabnische, die eine Skulpturengruppe der heiligen Radegunde beherbergt. Dieses kunstvolle Werk, zusammen mit anderen Reliquien und Artefakten, bietet einen Einblick in das spirituelle und künstlerische Erbe der Kirche.
Wenn ihr weiter erkundet, entdeckt ihr verschiedene Kapellen und Altäre, die jeweils ihre eigene Geschichte und Bedeutung haben. Die reiche Sammlung religiöser Kunst und Artefakte der Kirche, von Statuen bis zu Altartafeln, bietet ein Fenster in die Andachtspraktiken und künstlerischen Ausdrucksformen der Vergangenheit.
Die église Sainte-Radegonde de Poitiers ist mehr als nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein lebendiges Denkmal für das bleibende Erbe der heiligen Radegunde und die unzähligen Generationen, die in ihren Mauern Glauben und Inspiration gefunden haben. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche bietet eine tiefgehende und bereichernde Erfahrung. Ihre architektonische Schönheit, historische Bedeutung und ruhige Atmosphäre machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel im Herzen von Poitiers.
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