Im Herzen des grünen Neuen Gartens von Potsdam liegt das Marmorpalais, ein beeindruckendes Zeugnis preußischer Eleganz und klassischer Architektur. Dieses exquisite Sommerschloss, das von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen in Auftrag gegeben wurde, ist ein ruhiger Rückzugsort, der sich nahtlos in die malerische Umgebung am Ufer des Heiligen Sees einfügt.
Zwischen 1787 und 1793 erbaut, mit weiteren Erweiterungen, die 1797 abgeschlossen wurden, steht das Marmorpalais als Symbol für den Übergang vom üppigen Rokokostil, den Friedrich der Große bevorzugte, zum zurückhaltenderen und verfeinerten Klassizismus. Das Schloss wurde von den angesehenen Architekten Carl von Gontard, Carl Gotthard Langhans und Michael Philipp Boumann entworfen. Es war als privater Rückzugsort für Friedrich Wilhelm II. gedacht, der sich sowohl physisch als auch stilistisch von seinem Onkel Friedrich dem Großen distanzieren wollte.
Der Name des Palastes, der sich als Marmorpalais übersetzen lässt, leitet sich von dem charakteristischen schlesischen grauen und weißen Marmor ab, der seine Fassade ziert. Diese Materialwahl unterstreicht nicht nur die Eleganz des Gebäudes, sondern auch seine Verbindung zur natürlichen Schönheit der Umgebung. Das Marmorpalais wurde als zweistöckiges Gebäude aus rotem Backstein mit einem flachen Dach und einem runden Tempel auf dem Dach entworfen, der atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bietet.
Das Marmorpalais ist ein Wunderwerk architektonischer Raffinesse. Das Hauptgebäude wird von zwei einstöckigen Flügeln flankiert, die 1797 hinzugefügt wurden, um den zunehmenden Schwierigkeiten des Königs mit Treppen Rechnung zu tragen. Diese Flügel sind durch halbkreisförmige Kolonnaden mit dem Hauptgebäude verbunden, was eine harmonische und ausgewogene Komposition schafft. Die Säulen für diese Kolonnaden wurden aus dem Park Sanssouci wiederverwendet und zeigen ein frühes Beispiel für nachhaltige Architektur.
Eine der auffälligsten Merkmale des Marmorpalais ist seine Terrasse, die sich zum See hin erstreckt. Dieser weitläufige Außenbereich ist ideal für gemütliche Spaziergänge und bietet über seitliche Treppen direkten Zugang zum Wasser. Unter der Terrasse befindet sich die ursprüngliche Küche des Palastes, die wie eine halb versunkene Tempelruine gestaltet ist. Diese einzigartige architektonische Wahl verleiht dem Palastgelände einen Hauch von Laune und Geheimnis.
Das Innere des Marmorpalais ist ebenso faszinierend wie sein Äußeres. Das Erdgeschoss verfügt über ein großes Vestibül, das zu einer zentralen Treppe führt, die in das obere Stockwerk hinaufführt. Im Erdgeschoss befindet sich auch die Grottensaal, ein kühler und schattiger Speisesaal, der sich perfekt für Sommermahlzeiten eignet. Die ostwärts gerichteten Räume mit ihren blau-grauen Marmormauern bieten eine erfrischende Zuflucht vor der Sommerhitze.
Im oberen Stockwerk wird die zentrale Marmortreppe von einer Reihe elegant eingerichteter Räume umgeben. Der größte dieser Räume ist der Konzertsaal, der später als Salon während des Kaiserreichs diente. Die Räume sind im klassizistischen Stil dekoriert, mit Marmorkaminen und antiken Skulpturen, die einen Hauch von Raffinesse hinzufügen. Ein besonders einzigartiger Raum ist das Orientalische Kabinett, das wie ein türkisches Zelt mit einem Diwan gestaltet ist.
Das Marmorpalais nimmt auch einen besonderen Platz in der Geschichte der Hohenzollern-Familie ein. Die Beziehung von Friedrich Wilhelm II. zu seiner Geliebten Wilhelmine Enke (später Gräfin Lichtenau) hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Inneneinrichtung des Palastes. Das nahegelegene Schloss Lichtenau, das für Wilhelmine erbaut wurde, unterstreicht die Verbindung zwischen den beiden Residenzen.
Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. im Jahr 1797 diente das Marmorpalais weiterhin als königliche Residenz. Prinz Wilhelm, der zukünftige Kaiser Wilhelm I., und seine Frau Augusta wohnten in den 1830er Jahren dort. Später beauftragte Friedrich Wilhelm IV. den Architekten Ludwig Ferdinand Hesse, das Innere der Palastflügel umzugestalten und Fresken hinzuzufügen, die von der Nibelungensage inspiriert waren.
Im späten 19. Jahrhundert wurde der Palast weiter renoviert, um den Bedürfnissen des zukünftigen Kaisers Wilhelm II. und seiner Familie gerecht zu werden. Der Palast erlebte die Geburt von Prinzessin Victoria Louise im Jahr 1892, wie in den Tagebüchern von Kaiserin Augusta Victoria vermerkt ist.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Fall der deutschen Monarchie wurde das Marmorpalais in ein Museum umgewandelt. Trotz der Schäden, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitt, wurde der Palast sorgfältig restauriert. Heute können Besucher die wunderschön restaurierten Räume erkunden und mehr über seine reiche Geschichte erfahren.
Ein Besuch im Marmorpalais ist eine Reise durch die Zeit und bietet einen Einblick in den opulenten Lebensstil der preußischen Könige. Während ihr durch die eleganten Räume wandert und entlang der Terrassen spaziert, werdet ihr in eine Ära verfeinerter Eleganz und künstlerischer Schönheit versetzt. Die ruhige Lage des Palastes am Heiligen See trägt zu seinem Charme bei und macht ihn zu einem Muss für jeden, der Potsdam erkundet.
Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, das Marmorpalais verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Seine zeitlose Schönheit und faszinierende Geschichte machen es zu einem wahren Juwel im Herzen Brandenburgs.
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