Im Herzen von Ravensburg, Baden-Württemberg, steht das prächtige Konzerthaus Ravensburg, ein Symbol kulturellen Erbes und architektonischer Pracht. Dieses imposante Gebäude, das 1897 eröffnet wurde, dient als erstklassiger Veranstaltungsort für Theateraufführungen, Konzerte und Konferenzen und ist mit 574 Sitzplätzen das größte Theater der Stadt. Ermöglicht durch großzügige Spenden des Unternehmers Julius Spohn und anderer lokaler Bürger, wurde das Konzerthaus von dem renommierten Wiener Architekturbüro Fellner & Helmer im historistischen Stil entworfen und bewahrt bis heute viel von seinem ursprünglichen Charme.
In der Wilhelmstraße gelegen, bildet das Konzerthaus ein historisches Ensemble mit den nahegelegenen Schulgebäuden von 1882. Das langgestreckte Bauwerk weist einen basilikaähnlichen Querschnitt auf, wobei der höhere Mittelteil den Theatersaal und die Bühne beherbergt, flankiert von niedrigeren Seitenflügeln mit Foyers und Garderoben. Besonders hervorzuheben ist das südliche Vestibül mit dem Haupteingang, das durch ein monumentales Dreiecksgiebel und vier Halbsäulen mit korinthischen Kapitellen besticht. Besucher werden von einem prächtigen Eingang mit einer Treppe empfangen, die von zwei gusseisernen Laternen flankiert wird, was dem Gebäude eine majestätische Ausstrahlung verleiht.
Die Fassade des Konzerthauses ist eine harmonische Mischung aus Renaissance-, Barock- und Klassik-Elementen und verkörpert den Eklektizismus seiner Zeit. Zu den bemerkenswerten Merkmalen zählen eine Büste des Apollo, die Inschrift Concert-Haus, ein Löwenkopf sowie das Wappen der Stadt Ravensburg und eine Leier auf dem Giebel. Die weniger formelle Westfassade, dominiert von einer großen Tür für Bühnenbildlieferungen, weist ebenfalls einige architektonische Verzierungen auf.
Beim Betreten der Eingangshalle werden die Besucher von Gedenktafeln empfangen, die die Wohltäter und die am Bau beteiligten Firmen ehren, sowie von einer Bronzetafel mit einem Relief von Julius Spohn aus dem Jahr 1911. Die originalen Bodenfliesen von 1897 schmücken noch immer die Eingangshalle und verleihen ihr einen Hauch historischer Authentizität.
Der Theatersaal, der 22,5 x 15 x 9,5 Meter misst, ist ein beeindruckendes Beispiel des Neorokoko-Stils. Er bietet 574 Sitzplätze, darunter 172 auf der umlaufenden Galerie, die von Säulen gestützt wird. Die Stuckarbeiten des Saals, die florale und musikalische Motive zeigen, stammen aus der Crailsheimer Gipsfabrik, während die Vergoldung und Malerei vom Wiener Hoflieferanten Joseph Kott ausgeführt wurden. Der Bühnenrahmen ist mit kunstvoll verzierten Logen geschmückt, die von der Galerie zugänglich sind, und einfacheren Logen, die vom Parkett aus erreichbar sind. Tafeln mit den Namen deutscher und österreichischer klassischer Komponisten schmücken die Wände über der Galerie.
Angrenzend an den Haupttheatersaal befindet sich ein kleinerer Saal, der bis zu 100 Personen fasst. Dieser Raum, der hauptsächlich als Foyer während der Pausen genutzt wird, kann für größere Veranstaltungen zum Hauptsaal hin geöffnet werden. Über dem kleinen Saal liegt der Liederkranzsaal, der Probenraum des Oratorienchors Liederkranz Ravensburg.
Das Konzerthaus Ravensburg entstand aus der Notwendigkeit, als das Alte Theater im Renaissancegebäude Brotlaube 1881 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde. Julius Spohn und sein Bruder Georg spendeten 20.000 Mark als Grundstock für das neue Theater, mit der Auflage, dass der Bau innerhalb von 15 Jahren beginnen müsse. Nach mehreren Verzögerungen und einem Wechsel der Baupläne wurde schließlich das renommierte Büro Fellner & Helmer beauftragt, das neue Gebäude zu entwerfen, das 1897 fertiggestellt wurde.
Das Bühnenhaus des Theaters wurde 1899 dank einer weiteren Spende von Spohn erweitert, um größere Produktionen aufnehmen zu können. Trotz Plänen in den 1960er Jahren, das Konzerthaus entweder zu renovieren oder abzureißen, führten öffentliche Proteste zu seinem Erhalt und zur Renovierung im Jahr 1968, wodurch das Theater in seinen ursprünglichen Glanz zurückversetzt wurde.
Seit seiner feierlichen Eröffnung am 14. November 1897 ist das Konzerthaus ein lebendiges Zentrum für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen. Die Eröffnungsfeierlichkeiten umfassten eine Prozession, einen Auftritt des Liederkranz Ravensburg und ein großes Bankett. Die erste reguläre Aufführung war das Stück Der Zunftmeister von Nürnberg von Oskar von Redwitz, gefolgt von einer Aufführung von Mendelssohns Oratorium Elias durch den Liederkranz.
Im Laufe seiner Geschichte hat das Konzerthaus eine Vielzahl von Aufführungen beherbergt, von lokalen Theaterproduktionen über Opern bis hin zu Konzerten von Gastensembles. Es diente auch als Veranstaltungsort für bedeutende politische und gesellschaftliche Ereignisse, einschließlich Versammlungen und Kongressen, die Teilnehmer aus der gesamten Region und darüber hinaus anzogen.
Heute ist das Konzerthaus Ravensburg weiterhin ein zentraler Punkt für die Künste in der Region. Sein historischer Charme, kombiniert mit modernen Annehmlichkeiten, macht es zu einem beliebten Veranstaltungsort für Künstler und Publikum gleichermaßen. Regelmäßige Renovierungen und Aktualisierungen der Bühnentechnik stellen sicher, dass es den Anforderungen zeitgenössischer Theaterproduktionen gerecht wird, während es seine historische Integrität bewahrt.
Ob ihr Geschichtsinteressierte seid, Liebhaber der darstellenden Künste oder einfach nur die reiche kulturelle Erbe von Ravensburg erleben möchtet, ein Besuch im Konzerthaus Ravensburg wird sicherlich eine unvergessliche Erfahrung sein. Seine beeindruckende Architektur, faszinierende Geschichte und lebendige Kulturszene machen es zu einem Muss in dieser charmanten deutschen Stadt.
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