Das Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz, ein verborgenes Juwel im Herzen von Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, ist ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten. Gegründet zwischen 1269 und 1272 von Zisterzienserinnen, ist es das einzige vollständig erhaltene Kloster in der Stadt. Seine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für Geschichtsinteressierte und Touristen gleichermaßen.
Der Legende nach wurde das Kloster von Königin Margarete von Dänemark aus Dankbarkeit für eine wundersame Rettung auf See gegründet. Diese Gründungsgeschichte, die auf einem gefälschten Dokument von 1270 basiert, verleiht der Geschichte des Klosters eine faszinierende Note. Benannt nach seiner Hauptreliquie, einem Fragment des Wahren Kreuzes, erlangte das Kloster schnell Wohlstand durch Spenden, Erbschaften und Geschenke und wurde zu einem bedeutenden Grundbesitzer in Rostock und darüber hinaus.
Das Kloster erlebte eine Blütezeit mit Nonnen aus wohlhabenden Rostocker Familien. Im 14. Jahrhundert musste es aufgrund seiner Beliebtheit Aufnahmebeschränkungen einführen. Die Reformation erreichte das Kloster 1562 und wandelte es in ein protestantisches Stift um, ohne das Leben der Nonnen drastisch zu verändern. Nach dem Dreißigjährigen Krieg schwand das Glück des Klosters, und im 19. Jahrhundert begannen Diskussionen über die Umwandlung seines Besitzes in Staatseigentum. 1920 wurde das Kloster aufgelöst, aber die verbliebenen Nonnen durften bis zu ihrem Tod dort leben, die letzte starb 1981.
Die Klosterkirche, die heute als Universitätskirche genutzt wird, ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Diese turmlose, dreischiffige Hallenkirche besitzt einen polygonalen Chor aus dem Jahr 1311. Das um 1353 fertiggestellte Kirchenschiff ist mit Kreuzrippengewölben ausgestattet, die von schlanken achteckigen Säulen getragen werden und eine fast himmlische Atmosphäre schaffen. Unter der Leitung von Gotthilf Ludwig Möckel wurde die Kirche 1898-99 umfassend restauriert und erhielt ihr heutiges neogotisches Innenleben.
Besucher sind oft von den mittelalterlichen Wand- und Gewölbemalereien der Kirche fasziniert, die 2004 sorgfältig restauriert wurden. Der Kreuzgang, ein zweistöckiges gotisches Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert, umschließt einen ruhigen Innenhof, der einst der Friedhof des Klosters war. Der Speisesaal im Südflügel beeindruckt mit einer zweischiffigen Gewölbehalle, die von fünf Kalksteinsäulen getragen wird und einen Einblick in das frühere Klosterleben bietet.
Der Hauptaltar der Kirche, ein Flügelaltar aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, ist ein visuelles Meisterwerk. Er kann mehrfach geöffnet werden, um detaillierte Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt, der Jungfrau Maria und der Passion Christi zu zeigen. Der zentrale Schrein beherbergt eine reich geschnitzte Kreuzigungsszene und Heiligenfiguren im weichen Stil der damaligen Zeit.
Ein weiteres Highlight ist der sogenannte Nonnenaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert. Ursprünglich auf der inzwischen abgerissenen Nonnenempore platziert, zeigt er Szenen aus der Legende der Auffindung des Wahren Kreuzes durch Kaiserin Helena. Besonders kunstvoll ist die Predella des Altars, die dreidimensionale Szenen von Christi Begräbnis, Auferstehung und Abstieg in die Unterwelt darstellt und den Einfluss niederländischer Kunst zeigt.
Die Kirche beherbergt ein prächtiges Sakramentshaus aus der Zeit um 1380, das nördlich des Hauptaltars steht. Diese hohe Struktur, geschmückt mit Figuren der Heiligen Dreifaltigkeit, der Madonna, Johannes des Täufers und Thomas, wurde nach 2005 restauriert und erhielt ihre mittelalterliche Stützkonstruktion zurück. Die spätgotische Triumphkreuzgruppe, die sich noch an ihrem ursprünglichen Platz zwischen Chor und Kirchenschiff befindet, birgt eine Kreuzreliquie in einer Bergkristallkapsel in der Brust des gekreuzigten Christus, was der Kirche ihren Namen verleiht.
Eine weitere bedeutende Reliquie, ein Dorn aus der Dornenkrone Christi, wird in einem laternenförmigen Reliquiar aufbewahrt, das vermutlich aus dem Schweriner Dom stammt. Die Kirche verfügt auch über eine Kanzel aus dem Jahr 1616 mit wiederverwendeten spätgotischen Schnitzereien von Christus und vier Aposteln sowie Teilen der ursprünglichen Chorgestühle aus dem frühen 15. Jahrhundert.
Heute beherbergen die ehemaligen Klostergebäude das Kulturhistorische Museum Rostock, das den Besuchern einen tieferen Einblick in die reiche Vergangenheit der Region bietet. Die Sammlungen des Museums umfassen Artefakte und Ausstellungen, die die historische und kulturelle Bedeutung des Klosters veranschaulichen.
Das Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein Zeugnis für das fortdauernde Erbe von Glauben, Widerstandskraft und künstlerischem Ausdruck. Seine Mauern erzählen Geschichten von Hingabe und Wandel und machen es zu einem unverzichtbaren Halt für alle, die das kulturelle Erbe Rostocks erkunden möchten.
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