Die Kathedrale St. Paul vom Kreuz, lokal bekannt als Свети Павел от Кръста, erhebt sich als Symbol des Glaubens und architektonischer Pracht im Herzen von Ruse, Bulgarien. Diese eindrucksvolle römisch-katholische Kathedrale, die dem heiligen Paul vom Kreuz, dem Gründer der Passionisten, gewidmet ist, dient nicht nur als Ort der Anbetung, sondern auch als Zeugnis der reichen Geschichte und kulturellen Erbes der Region.
Die Geschichte der Kathedrale St. Paul vom Kreuz begann im Jahr 1890 mit der Grundsteinlegung. Trotz der anfänglichen Bemühungen von Bischof Hippolyte Agosto reichten die gesammelten Mittel, hauptsächlich aus dem Ausland, nur aus, um die Mauern einen Meter über den Boden zu erheben. In dieser kritischen Phase traf Bischof Agosto auf Pater Henri Dulcé, einen Passionistenpriester aus einer wohlhabenden und adeligen französischen Familie. Mit Unterstützung seiner wohlhabenden Freunde wurde der Bau der Kathedrale 1892 abgeschlossen.
Die Kathedrale, entworfen vom italienischen Architekten Valentino Dell' Antonio aus Moena, ist im neugotischen Stil gehalten und verfügt über einen beeindruckenden 31 Meter hohen Glockenturm. Die Kirche wurde geweiht und nahm kurz darauf ihre religiösen Funktionen auf. Tragischerweise verstarb Bischof Hippolyte Agosto 1893 in Belene, und Pater Henri Dulcé folgte ihm als neuer Bischof der Diözese von Nikopolis nach.
Unter dem Boden des Hauptschiffs ruhen die Überreste von zwei Bischöfen: Hippolyte Agosto und Damian Theelen. Kürzlich, am 19. September 2020, wurde Bischof Petko Hristov in einer speziellen Kapelle innerhalb der Kathedrale beigesetzt.
Das Innere der Kathedrale St. Paul vom Kreuz ist ein visuelles Meisterwerk, gestaltet im Stil der Bibel für Laien. Während der Amtszeit von Bischof Henri Dulcé wurde die Kathedrale mit exquisiten gotischen Holzschnitzereien an Altären und notwendigen Möbeln geschmückt, die aus Böhmen importiert wurden. Die wunderschönen Buntglasfenster, geschaffen vom Meisterkünstler Sandor aus Budapest, Ungarn, verleihen der Kathedrale eine ätherische Schönheit.
Diese Buntglasfenster zeigen verschiedene bedeutende Szenen und Figuren, darunter die französische Heldin St. Johanna von Orleans, Szenen aus dem Leben Christi und Bilder der Apostel Petrus und Paulus. Weitere bemerkenswerte Darstellungen sind St. Antonius von Padua, St. Gabriel von der Schmerzhaften Muttergottes, St. Elisabeth von Ungarn, St. Stephan von Ungarn, St. Paul vom Kreuz, der Gründer der Passionistenkongregation, und die heiligen Brüder Kyrill und Methodius, die Erleuchter der slawischen Völker.
Die Kathedrale ist ein seltenes Beispiel für gotische Architektur (Ziegel-Neugotik) in Bulgarien und stellt somit ein einzigartiges und bedeutendes Wahrzeichen des Landes dar.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Kathedrale St. Paul vom Kreuz ist ihre Orgel, die älteste erhaltene Orgel in Bulgarien. Installiert 1908 vom Techniker Matecki, wurde dieses Instrument 1907 für 6.675 Deutsche Mark erworben. Die Orgel, gebaut vom deutschen Orgelbauer Voit in Karlsruhe, ist eines der wenigen überlebenden Beispiele ihrer Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie hat einen romantischen Klang und ist die einzige Orgel mit pneumatischer Traktur in Südosteuropa.
Die Orgel besteht aus zwei Manualen (Tastaturen für die Hände) mit einem Tonumfang von 54 Tönen (von C bis f3), einem Pedal (Tastatur für die Füße) mit 27 Tönen (von C bis d1), 13 Registern und 8 zusätzlichen Funktionen, darunter Tremulant, Superoktave, Koppeln (II/I, I/P, II/P) und mehr. Der notwendige Luftdruck für die Orgel wurde ursprünglich durch ein fußbetriebenes Bälgelsystem erzeugt, das mittlerweile durch einen elektrischen Blasebalg ersetzt wurde. Das Instrument besteht aus 771 Pfeifen und verfügt über ein gotisches Prospekt, das harmonisch zum Gesamtdesign der Kathedrale passt.
Das erste Konzert auf der Orgel fand im Juli 1908 statt, gespielt vom Organisten Emanuel Pol aus Bukarest, in Anwesenheit der Bürger von Ruse. Leider wurde die Orgel während des Vrancea-Erdbebens 1977 schwer beschädigt und war nach 1992 völlig außer Betrieb. Sie wurde 2004 von Gerhard Walkel-Mayer restauriert. Seit 1952 ist Mitko Karadzhov der Organist der Kathedrale.
In der Kathedrale St. Paul vom Kreuz fanden mehrere bedeutende Weihen statt. Bischof Eugene Bosilkov wurde am 7. Oktober 1947 von Bischof Ivan Romanov zum Bischof von Nikopolis geweiht, mit den Mitzelebranten Exarch Ivan Garufalov und Exarch Kiril Kurtev. Kürzlich, am 19. März 2021, wurde Bischof Strahil Kavalenov von Erzbischof Anselmo Guido Pecorari zum Bischof von Nikopolis geweiht, mit den Mitzelebranten Bischof Georgi Yovchev und Bischof Hristo Proykov.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kathedrale St. Paul vom Kreuz nicht nur ein Ort der Anbetung ist, sondern auch ein historisches und kulturelles Juwel in Ruse, Bulgarien. Ihre reiche Geschichte, atemberaubende Architektur und die älteste erhaltene Orgel in Bulgarien machen sie zu einem Muss für jeden, der diese schöne Stadt erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem Ort der Ruhe und Reflexion seid, die Kathedrale St. Paul vom Kreuz bietet ein wirklich unvergessliches Erlebnis.
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