Im Herzen des Erzgebirges, eingebettet in die malerische Stadt Schneeberg, befindet sich das Siebenschlehener Pochwerk—ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Bergbaugeschichte Sachsens. Diese historische Erzaufbereitungsanlage, einst ein geschäftiger Ort, ist heute ein faszinierendes Museum, das Besucher in die spannende Welt des Kobalt-, Silber- und Nickelerzabbaus entführt.
Die Geschichte des Siebenschlehener Pochwerks beginnt im 16. Jahrhundert, als der Neustädtler Bergbaubezirk für seine Kobaltvorkommen berühmt war. Diese Vorkommen waren entscheidend für die Herstellung von Kobaltblau, einem Pigment, das die Keramik- und Glasindustrie revolutionierte. Die erste Silbergewinnung aus der Siebenschlehn-Mine wurde 1496 verzeichnet und markierte den Beginn ihres Beitrags zum Bergbauerbe der Region.
Obwohl anfangs eine kleinere Operation, führte die Entdeckung und Nutzung von Kobalt zum Aufstieg der Mine. Bis 1620 zeigen Aufzeichnungen die erste bedeutende Kobaltproduktion mit 131 verarbeiteten Kübeln. Das Pochwerk spielte eine entscheidende Rolle bei der Veredelung von Erzen aus verschiedenen lokalen Minen, indem es einen sorgfältigen Prozess zur Zerkleinerung und Trennung wertvoller Mineralien anwendete.
Ein Besuch im Siebenschlehener Pochwerk gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Die Anlage, die wunderschön erhalten und in ein technisches Museum verwandelt wurde, bietet Einblicke in das Leben der Bergleute und die komplexen Prozesse, die sie anwendeten. Die hölzernen Pochwerke, angetrieben von einem vier Meter großen Wasserrad, sind ein Highlight und zeigen den genialen Einsatz von Wasserkraft in der Erzverarbeitung.
Besucher können durch die verschiedenen Bereiche des Pochwerks schlendern, darunter die Kobaltkammern, in denen Erze sorgfältig gelagert und verarbeitet wurden. Das Gelände verfügt auch über ein rekonstruiertes Wassermanagementsystem, einschließlich eines Kunstgrabens, der Wasser aus dem nahegelegenen Lindenauer Teich leitete, um die Mühlen anzutreiben. Dieses komplexe System unterstreicht den Einfallsreichtum und die Ressourcen der Bergleute, die hier einst arbeiteten.
Die Geschichte des Pochwerks ist eng mit dem Leben derjenigen verbunden, die dort lebten und arbeiteten. Der Pochwerkssteiger, oder Vorarbeiter, wohnte mit seiner Familie über den geschlossenen Pochwerken, ein Zeugnis für die eng verbundenen Gemeinschaften, die sich um diese Betriebe bildeten. Im Jahr 1830 wurden separate Unterkünfte gebaut, um den sich entwickelnden Bedürfnissen der Arbeitskräfte gerecht zu werden.
Beim Erkunden entdeckt ihr das Steigerhaus, eine charmante dreistöckige Residenz mit einem Fachwerk-Erdgeschoss. Dieses Gebäude, mit seinem schiefergedeckten Dach und den Gaubenfenstern, wurde liebevoll in seinen Zustand des 19. Jahrhunderts restauriert. Im Inneren beleuchtet eine Dauerausstellung die Geschichte des Kobaltabbaus im Schneeberg-Neustädtler Bezirk und bietet Einblicke in die Auswirkungen der Industrie auf die Region.
Im Laufe seiner Geschichte erfuhr das Siebenschlehener Pochwerk zahlreiche Innovationen, um sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage mit einem neuen, größeren Pochwerk modernisiert. Die Einführung von Trocken- und Nassverfahren zur Erzverarbeitung ermöglichte eine effizientere Gewinnung wertvoller Mineralien.
Trotz dieser Fortschritte stand das Pochwerk vor Herausforderungen, insbesondere als der Kobaltgehalt abnahm. Technologische Aktualisierungen im 19. Jahrhundert, einschließlich des Austauschs des ursprünglichen Wasserrads durch größere, waren notwendig, um die Produktivität aufrechtzuerhalten. Doch 1929 führten wirtschaftliche Zwänge zur Schließung des Pochwerks, was das Ende einer Ära in der Bergbaugeschichte von Schneeberg markierte.
Die Geschichte des Siebenschlehener Pochwerks endete nicht mit seiner Schließung. In der Mitte des 20. Jahrhunderts führten Bemühungen zur Wiederbelebung der Schneeberger Bergbauindustrie dazu, dass das Pochwerk während des Zweiten Weltkriegs kurzzeitig zur Verarbeitung von Uranerz wiedereröffnet wurde. Doch erst 1990 begannen echte Erhaltungsbemühungen.
Heute überwacht die Stadtverwaltung von Schneeberg die Instandhaltung des Pochwerks und stellt sicher, dass seine Strukturen und Geschichte für zukünftige Generationen bewahrt werden. Zwischen 2013 und 2015 wurden bedeutende Renovierungen durchgeführt, darunter der vollständige Austausch des Wasserrads und die Restaurierung des Wasserversorgungssystems.
Für diejenigen, die diesen faszinierenden Ort erkunden möchten, bietet das Siebenschlehener Pochwerk in den Sommermonaten Führungen an. Diese Führungen bieten ein tieferes Verständnis der Geschichte des Ortes und der Feinheiten der Erzverarbeitung.
Das Pochwerk liegt günstig im Neustädtel Bezirk, nur drei Kilometer vom Zentrum Schneebergs entfernt. Seine malerische Lage entlang des Knappschaftsbachs, erreichbar über die Lindenauer Straße, macht es zu einem idealen Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen.
Abschließend ist das Siebenschlehener Pochwerk mehr als nur ein Museum; es ist ein Fenster in die Vergangenheit, das eine einzigartige Perspektive auf die Bergbautraditionen bietet, die das Erzgebirge geprägt haben. Seine erhaltenen Strukturen und ansprechenden Ausstellungen sorgen dafür, dass das Erbe des Schneeberger Bergbaus alle Besucher weiterhin fasziniert und bildet.
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