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Ruine Falkenstein (Schramberg)

Ruine Falkenstein (Schramberg) Schramberg

Ruine Falkenstein (Schramberg)

Die Ruine Falkenstein, malerisch gelegen im Bernecktal im südlichen Teil von Schramberg, Baden-Württemberg, Deutschland, ist ein historisches Juwel, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch neugierige Reisende anzieht. Als die älteste Burg im Schwarzwald bekannt, bietet diese alte Ruine einen faszinierenden Einblick in das mittelalterliche Leben und die turbulente Geschichte, die diese Region geprägt hat.

Die Geschichte der Ruine Falkenstein

Die Ursprünge der Ruine Falkenstein reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, als eine lokale Adelsfamilie aus dem Dorf Kappel, in der Nähe des heutigen Villingen-Schwenningen, vermutlich die Burg errichtete. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1030, während einer turbulenten Zeit im Heiligen Römischen Reich. Herzog Ernst von Schwaben, ein Rebell und Staatsfeind, suchte Zuflucht in der damals als Falchenstein bekannten Festung. Tragischerweise fanden Herzog Ernst und sein Gefährte Werner von Kyburg am 17. August 1030 in einer Schlacht nahe der Burg ihr Ende.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Ruine Falkenstein zahlreiche Besitzerwechsel und strukturelle Veränderungen. Im Jahr 1250 erwarben die Herren von Falkenstein die nahegelegene Burg Ramstein, und bis zum frühen 14. Jahrhundert hatte sich die Familie Falkenstein in zwei Zweige aufgeteilt: Falkenstein auf Falkenstein und Falkenstein auf Ramstein. Die Familie Falkenstein hatte im Mittelalter erheblichen Einfluss und besetzte Positionen als Äbte, Chorherren und Kanoniker in Straßburg und verschiedenen Klöstern, darunter St. Georgen, Reichenau, St. Gallen und Einsiedeln.

Zwischen 1444 und 1449 verkauften Jakob und Konrad von Falkenstein die Burg und den Großteil ihrer Besitztümer an Graf Ludwig von Württemberg. Mitte des 15. Jahrhunderts erwarb Hans von Rechberg sowohl die Burgen Falkenstein als auch Ramstein. Er baute auch die Burg Hohenschramberg und begründete die Herrschaft Schramberg. Leider wurde die Ruine Falkenstein im Jahr 1491 zerstört. Im 19. Jahrhundert erlebte die Burg eine Wiederbelebung, als sie vom prominenten Industriellen Arthur Junghans gekauft und renoviert wurde.

Die Erkundung der Ruine Falkenstein

Besucher der Ruine Falkenstein können die Überreste dieser einst mächtigen Festung erkunden, die aus drei Hauptteilen besteht: der Vorburg, einem Wohnturm und der Kernburg. Die Vorburg, mit ihren erhaltenen Mauerresten, diente als Verteidigungsbarriere zur Talseite hin. Ein Halsgraben trennt die Vorburg von der Kernburg, und eine alte Treppe führt die Besucher durch diese historische Trennung.

In der Kernburg können Besucher die Umrisse des Palas, des Hauptwohngebäudes, nachverfolgen. Der Wohnturm, mit seinen imposanten und verwitterten Steinmauern, steht als Zeugnis für die einstige Pracht der Burg. Während ihr durch die Ruinen wandert, könnt ihr euch leicht das geschäftige Leben der Burg in ihrer Blütezeit vorstellen, mit Rittern, Adligen und Dienern, die ihren täglichen Aufgaben nachgehen.

Die Falkenstein-Kapelle

Im Tal unterhalb der Burg, auf der gegenüberliegenden Seite, steht die Falkenstein-Kapelle. Die Geschichte der Kapelle ist ebenso reich und geschichtsträchtig wie die der Burg selbst. Erstmals in den Diözesanaufzeichnungen von Konstanz im Jahr 1275 erwähnt, war die Kapelle eine Eigenkirche unter dem Patronat des Heiligen Erasmus und gehörte den Herren von Falkenstein und Ramstein.

Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt die Kapelle im Jahr 1634 erhebliche Schäden durch Kämpfe zwischen schwedischen und württembergischen Truppen. Die Wiederaufbauarbeiten begannen 1713, und Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kapelle von Weihbischof Johann von Fugger aus Konstanz geweiht. Bis 1787 gehörte die Kapelle zur Pfarrei Lauterbach und diente als bedeutender lokaler Wallfahrtsort.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Falkenstein-Kapelle zur letzten Ruhestätte der Grafen von Bissingen und Nippenburg, mit einer Familiengruft, die zwischen 1860 und 1863 eingerichtet wurde. Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Kapelle ist die Falkenstein-Klage, eine spätgotische Skulpturengruppe, die 1515 von Conrad Rötlin geschaffen wurde. Dieses exquisite Kunstwerk, das die Trauer um Christus darstellt, gilt als eine der schönsten Klagegruppen in Süddeutschland.

Ein Besuch der Ruine Falkenstein

Heute wird die Ruine Falkenstein vom Bürgerverein Falkenstein verwaltet und gepflegt, um sicherzustellen, dass dieser historische Schatz der Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Die Burgruinen und die Kapelle bieten eine einzigartige und eindrucksvolle Erfahrung, die es den Besuchern ermöglicht, in die reiche Geschichte der Schwarzwaldregion einzutauchen.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem malerischen und ruhigen Ort zum Erkunden seid, die Ruine Falkenstein in Schramberg ist ein absolutes Muss. Die Kombination aus historischer Bedeutung, atemberaubender natürlicher Umgebung und den fesselnden Geschichten der Vergangenheit macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Also schnürt eure Wanderschuhe, packt ein Picknick ein und begebt euch auf eine Reise durch die Zeit zur Ruine Falkenstein.

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