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Kloster Val-St-Lambert

Kloster Val-St-Lambert Seraing

Kloster Val-St-Lambert

Die Abtei Val-Saint-Lambert, oder Abdij van Val-Saint-Lambert, wie sie in der lokalen Sprache genannt wird, ist ein historisches Juwel, das am Ufer der Maas in der belgischen Stadt Seraing in der Provinz Lüttich liegt. Diese ehemalige Zisterzienserabtei, mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Pracht, bietet Besuchern eine faszinierende Reise durch die Zeit, die mittelalterliches Klosterleben mit industrieller Stärke und künstlerischem Glanz verbindet.

Die Ursprünge der Abtei Val-Saint-Lambert

Die Geschichte der Abtei Val-Saint-Lambert beginnt um das Jahr 1200, in einer Zeit bedeutender Expansion des Zisterzienserordens. Im Jahr 1187 ließen sich Zisterziensermönche aus Signy-l'Abbaye in diesem malerischen Tal südwestlich von Lüttich nieder, eingeladen von Gilles von Montaigu, Graf von Clermont. Das Tal, benannt nach dem Heiligen Lambert, dem Schutzpatron von Lüttich, bot eine ruhige und fruchtbare Umgebung für das neue Kloster. Im Jahr 1202 gewährte Fürstbischof Hugo von Pierrepont den Mönchen ein großes Stück Land, das es ihnen ermöglichte, ihre Abtei zu bauen, die bis Ende des 13. Jahrhunderts fertiggestellt war.

Herausforderungen und Widerstandskraft

Trotz ihres anfänglichen Wohlstands stand die Abtei im Laufe der Jahrhunderte vor zahlreichen Herausforderungen. Finanzielle Schwierigkeiten traten aufgrund schlechter Ernteerträge, wachsender Schulden und häufiger Führungswechsel auf. Doch unter der Leitung der Äbte Jacques le Gai und Henri van Haccourt im 14. Jahrhundert erlebte die Abtei eine Wiederbelebung, zum Teil dank der Gewinne aus dem Kohleabbau auf ihrem Gelände.

Die Abtei überstand unzählige Widrigkeiten, darunter Naturkatastrophen, Hungersnöte, Überfälle, kriegsbedingte Zerstörungen und Brände. Besonders erwähnenswert ist, dass die Abteikirche 1469 und erneut 1557 durch Blitzschläge zerstört wurde. Diese Unglücke trugen wahrscheinlich dazu bei, dass nur wenige literarische und wissenschaftliche Werke von den Mönchen der Abtei Val-Saint-Lambert produziert wurden.

Veränderungen im 18. Jahrhundert

Die Mitte des 18. Jahrhunderts markierte eine Zeit des Wandels für die Abtei Val-Saint-Lambert. Abt Simon de Harlez, ein visionärer Führer, initiierte ein großes Wiederaufbauprojekt, bei dem ein Großteil der alten Gebäude abgerissen und der Lütticher Architekt Jean-Gilles Jacob beauftragt wurde, eine prächtige Abtei mit einer palastartigen Abtsresidenz zu entwerfen. Die neue Abtei, erbaut im Lüttich-Aachener Barockstil, spiegelte die Pracht des nahegelegenen Château de Seraing wider, der Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Lüttich. Die Abtsresidenz, die zwischen 1762 und 1765 fertiggestellt wurde, spiegelte Simon de Harlez' Ehrgeiz und seinen Wunsch wider, den Fürstbischöfen Konkurrenz zu machen.

Die Französische Revolution und die industrielle Ära

Die Französische Revolution beendete das klösterliche Leben in der Abtei Val-Saint-Lambert. Im Jahr 1794 annektierten die Franzosen das Fürstbistum Lüttich und lösten die Klöster auf. Bis 1796 mussten die 36 Mönche die Abtei verlassen, und ihr Eigentum wurde versteigert. Die Abteikirche, die 1574 wieder aufgebaut worden war, wurde 1810 abgerissen, wodurch eine Lücke in der nordwestlichen Fassade entstand, die später mit einer Struktur gefüllt wurde, die sich schwer in die klassische Architektur einfügte.

Im Jahr 1825 kauften der Chemiker François Kemlin und der Ingenieur Auguste Lelièvre das Abteigelände und gründeten ein Jahr später eine Glas- und Kristallfabrik. Die geräumigen Gebäude der Abtei, die Nähe zu Kohleressourcen und der Zugang zum Fluss machten sie zu einem idealen Standort für die aufstrebende Industrie. Bis 1846 hatte die Fabrik mit der Societé Anonyme des Manufactures de Glaces fusioniert und war zu einem der größten Glashersteller der Welt geworden. Heute dient das Hauptgebäude aus dem 18. Jahrhundert noch immer als Hauptsitz der Kristallfabrik Val-Saint-Lambert, die ein Glas- und Kristallmuseum beherbergt. Die mittelalterlichen Gebäude beherbergen nun den Cercle de Wallonie Business Club, während das Torhaus als Touristeninformationszentrum fungiert.

Architektonische Höhepunkte

Die Abtei Val-Saint-Lambert bietet mehrere architektonische Schätze. Das frühgotische Kapitelhaus, das Skriptorium und das Dormitorium aus dem 13. Jahrhundert wurden sorgfältig restauriert. Das Gästehaus (maison des étrangers) stammt aus dem 17. Jahrhundert, während das monumentale Eingangstor, die Domänenmauer, das Hauptgebäude, die Abtsresidenz und das Krankenhaus aus dem 18. Jahrhundert stammen. Das Giebel des Torhauses trägt das Motto von Abt Simon de Harlez: Fortiter et candide (Stark und klar).

Der Abtspalast, erbaut zwischen 1762 und 1765, ist ein klassisches Ziegelgebäude mit einem Sockel aus lokalem Blaustein. Obwohl von seinem einst prächtigen Inneren wenig übrig geblieben ist, strahlt das Äußere des Gebäudes zeitlose Eleganz aus. Im Nordosten liegen die Überreste des Abteigartens, wo der letzte Abt, Grégoire Falla, 1789, im Jahr der Lütticher Revolution, einen schönen Aussichtspunkt errichtete.

Ein bleibendes Erbe

Der Einfluss der Abtei Val-Saint-Lambert erstreckte sich über ihre unmittelbare Umgebung hinaus. In Huy steht das ehemalige Zufluchtsgebäude der Abtei, das aus dem 16.-17. Jahrhundert stammende Maison Batta, als Zeugnis für die Macht und das Prestige der Abtei. Andere Besitztümer, wie herrschaftliche Höfe in Rullekoven, zeugen ebenfalls von der historischen Bedeutung der Abtei in diesem Teil Belgiens.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abtei Val-Saint-Lambert mehr als nur eine historische Stätte ist; sie ist ein Symbol für Widerstandskraft, Wandel und künstlerische Leistung. Ihre Mauern flüstern Geschichten von klösterlicher Hingabe, industrieller Innovation und architektonischer Pracht und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der das reiche kulturelle Erbe Belgiens erkunden möchte.

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