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St. Johann (Sigmaringen)

St. Johann (Sigmaringen) Sigmaringen

St. Johann (Sigmaringen)

Im malerischen Städtchen Sigmaringen in Baden-Württemberg erhebt sich die Stadtpfarrkirche St. Johann, die von den Einheimischen einfach St. Johann genannt wird, als ein Symbol barocker Eleganz und historischer Faszination. Diese Pfarrkirche, mit ihrer beeindruckenden Architektur und reichen Geschichte, lädt Besucher ein, ihre heiligen Hallen zu erkunden und die Geschichten zu entdecken, die in ihren Mauern verwoben sind.

Das historische Geflecht der Stadtpfarrkirche St. Johann

Die Ursprünge der Stadtpfarrkirche St. Johann gehen auf eine romanische Kapelle zurück, die erstmals 1359 erwähnt wurde und im Schatten des majestätischen Hohenzollernschlosses lag. Diese frühe Kapelle wurde von einer spätgotischen Kirche abgelöst, die zwischen 1440 und 1444 errichtet wurde und 1464 die Pfarrrechte erhielt, die zuvor das nahegelegene Laiz innehatte. Der beständige Turm, der 1583 unter Graf Karl II. von Hohenzollern-Sigmaringen vollendet wurde, zeugt bis heute von ihrem historischen Erbe und ist mit Inschriften geschmückt, die ihre edlen Förderer ehren.

Die heutige Kirche, die zwischen 1757 und 1760 von Johann Martin Ilg und Hans Jakob Stoffler erbaut wurde, ist ein Meisterwerk der Barockarchitektur. Ihr Glockenturm, der mit einer Zwiebellaterne gekrönt ist, wurde 1768 erneuert und erhöht. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrfach restauriert, um ihren neobarocken Charme zu bewahren und die Empore zu erweitern, während ihr historischer Kern erhalten blieb.

Architektonische Wunder und künstlerische Pracht

Die Stadtpfarrkirche St. Johann vereint architektonische Raffinesse und künstlerische Pracht in harmonischer Weise. Das Innere ist in ein breites rechteckiges Langhaus, ein schmales Querschiff und einen zurückgesetzten polygonalen Chor gegliedert. Langhaus und Chor sind mit flachen Tonnengewölben versehen, die mit zartem Rokoko-Stuck von Johann Jakob Schwarzmann geschmückt sind, insbesondere im Chor- und Querschiffgewölbe, während der Vierung ein vierblättriges Gewölbe aufragt, das in die Dachkonstruktion übergeht.

Die dekorativen Elemente der Kirche sind ein Fest für die Augen. Der Rokoko-Stuck, ergänzt durch Ergänzungen aus dem 19. Jahrhundert, schmückt den Chorbogen und das Langhaus. Die Deckenfresken und Altarbilder, um 1760 von Meinrad von Au geschaffen, zeigen biblische Szenen und den Triumph der Kirche, alles unter dem wachsamen Auge des fürstlichen Wappens der Hohenzollern.

Erkundung des reichen Innenraums

Besucher werden von den fünf Stuckmarmoraltären der Kirche angezogen, die von Johann Michael Feichtmayr geschaffen wurden und die Gemälde von Meinrad von Au in üppigem Rokoko und fantasievollen Pflanzenformen einrahmen. Das Hochaltarbild, das aus dem Jahr 1767 stammt, zeigt eindrucksvoll die Kreuzigung. Über den Seitenportalbögen stehen die Apostel Petrus und Paulus als weißgetünchte Figuren von Johann Georg Weckenmann, die zur künstlerischen Erzählung der Kirche beitragen.

Die Altäre im Querschiff sind besonders faszinierend, mit ihren Volutenstrukturen und pilasterartigen Seitenteilen, die einen dramatischen Hintergrund für die Statuen des hl. Fidelis und des hl. Johannes Nepomuk schaffen. Diese ausdrucksstarken Figuren, mit ihren scharf gezeichneten Gewändern, zeigen den Einfluss des renommierten Bildhauers Ignaz Günther.

Zeitlose Schätze und heilige Reliquien

Zu den Schätzen der Kirche gehört die zweiflügelige Messingtür des Fidelisschreins, die mit Flachreliefs von Heiligenfiguren und einem Granatapfelmuster verziert ist, das Hermann Vischer oder Peter Vischer dem Älteren zugeschrieben wird. Im Inneren des Schreins ruht die Büste des hl. Fidelis, die 1764 von Johann Baptist Hops geschaffen wurde, eine verehrte Reliquie, die sowohl Pilger als auch Kunstliebhaber anzieht.

Die Orgel der Kirche, ein 1995 geschaffenes Werk von Yves Koenig, verfügt über 41 Register, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal, und ist in einem neobarocken Gehäuse aus dem Jahr 1908 untergebracht. Dieses musikalische Wunderwerk ergänzt die historische Atmosphäre der Kirche und lässt die Echos vergangener Jahrhunderte widerhallen.

Das Erbe der Hohenzollern

Die Buntglasfenster der Stadtpfarrkirche St. Johann tragen die Ehewappen der Hohenzollern-Familie und erzählen von ihrer geschichtsträchtigen Abstammung. Dazu gehören die heraldischen Symbole von Friedrich Viktor und Margarete Carola, Wilhelm und Adelgunde, Leopold und Antonia Maria sowie Karl Anton und Josephine, jedes Fenster ein lebendiges Zeugnis ihres dauerhaften Erbes.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Stadtpfarrkirche St. Johann mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Glauben, Kunst und Adel. Ihre Mauern hallen die Gebete von Generationen wider, während ihre Kunst und Architektur einen Blick in die Vergangenheit bieten. Für diejenigen, die Sigmaringen besuchen, ist dieser heilige Ort ein Muss und verspricht eine Reise durch die Zeit und eine Begegnung mit dem Göttlichen.

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