Im Herzen von Singen, einer bezaubernden Stadt in der malerischen Region Baden-Württemberg, Deutschland, steht das Kunstmuseum Singen, ein Leuchtturm der modernen und zeitgenössischen Kunst. Gegründet im Jahr 1990, hat sich dieses Museum zu einem kulturellen Eckpfeiler entwickelt, der das künstlerische Erbe und die zeitgenössischen Werke aus der internationalen Vierländerregion Bodensee, die Deutschland, die Schweiz, Österreich und Liechtenstein umfasst, präsentiert. Nach einer bedeutenden Modernisierung und räumlichen Erweiterung wurde das Museum 2014 wiedereröffnet und verfügt nun über rund 1.000 Quadratmeter, verteilt auf zwei Etagen.
Die Wurzeln des Kunstmuseums Singen reichen bis ins Jahr 1947 zurück, als die erste Singener Kunstausstellung stattfand. Dieses Ereignis markierte den Beginn einer reichen Tradition von Kunstausstellungen in der Stadt, die schließlich zur Gründung eines städtischen Kunstmuseums führte. Die Vision war es, die historisch gewachsene Kunstsammlung von Singen (Hohentwiel) den Bürgern und der kunstliebenden Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Entscheidung des Stadtrats, ein öffentlich finanziertes Kunstmuseum zu schaffen, mündete 1990 in die Eröffnung des Kunstmuseums Singen im Stadtzentrum.
Die Sammlung des Museums, die etwa 5.000 Gemälde, Grafiken, Fotografien, Skulpturen und Installationen umfasst, erzählt über ein Jahrhundert künstlerischer Geschichte in der Bodenseeregion. Die Ausstellungs-, Bildungs- und Forschungstätigkeiten des Museums sind in vier Hauptsammlungsbereiche verankert: die Landschaft des Hegau und des Bodensees seit 1900, Exil am Bodensee – Höri-Künstler von 1933 bis 1960, moderne Kunst aus Südwestdeutschland und zeitgenössische Kunst aus der Euregio Bodensee.
Die ältesten Kunstwerke in der Sammlung des Museums zeigen die Landschaften des Hegau, Hohentwiel und des Bodensees. Diese Werke veranschaulichen, wie diese malerischen Motive um 1900 wiederentdeckt und als künstlerisch wertvoll erachtet wurden. Zunächst waren es hauptsächlich besuchende Maler, die die Landschaft in verschiedenen Stilen, von objektiv bis atmosphärisch, festhielten. Bald darauf folgten lokale Grafiker, Maler und Fotografen. Die Darstellung der lokalen Landschaft blieb für viele regionale Künstler bis in die späte expressionistische Periode der 1960er Jahre ein zentrales Thema. Die Entwicklung der Landschaftsmalerei in der Region Hegau und Bodensee spiegelt breitere kunsthistorische Entwicklungen wider, die von topografischen Beschreibungen und idealisierten Darstellungen zu autonomen Landschaftsbildern übergingen, die von der Freilichtmalerei beeinflusst wurden. Die Künstler nutzten zunehmend die Freiheit der Kunst für immer individuellere, mutigere Farb- und Formexperimente, was zu einer vielfältigen Sammlung von Werken im Kunstmuseum Singen führte.
Die Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Fotografien der Höri-Künstler bilden den wertvollen Kern der Sammlung des Kunstmuseums Singen. Das Museum repräsentiert nahezu alle Höri-Künstler, einschließlich ihrer Kreise, mit umfangreichen Werkgruppen. Diese zentrale Sammlung hat die gesamte Sammlung, Ausstellung und Forschungstätigkeit des Museums geprägt.
Um 1900 entdeckten mehrere Schriftsteller, darunter Hermann Hesse, die Bodensee-Halbinsel Höri. Nach dem Ersten Weltkrieg folgten einige Maler, die neue, unberührte, mediterran inspirierte Motive in bewusster Abkehr von den Großstädten suchten. Die erste Generation der Höri-Künstler, die noch in der traditionellen Landschaftsmalerei und Pleinair-Malerei verwurzelt war, legte den Grundstein für eine lebendige Künstlergemeinschaft.
Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten im Jahr 1933 zog eine zweite Welle von Künstlern nach Höri, die unter völlig anderen Umständen aus den Städten flohen. Die Entlassung politisch unzuverlässiger Professoren, die Diffamierung moderner, abstrakter und expressionistischer Kunst als entartet und die Bedrohung durch Bombenangriffe in den Städten trieben diese Künstler in ländliche Regionen. Die abgelegene Bodensee-Halbinsel Höri wurde, auch wegen ihrer Nähe zur Schweiz, zu einem bevorzugten Zufluchtsort. Bedeutende Künstler wie Otto Dix, Max Ackermann, Erich Heckel und andere fanden hier Zuflucht und trugen erheblich zum künstlerischen Erbe der Region bei.
Über seine Mauern hinaus trägt das Kunstmuseum Singen auch zur öffentlichen Kunstszene der Stadt bei. Singen, unterhalb des Hohentwiel, beherbergt zahlreiche Kunstwerke im Freien von renommierten Künstlern wie Otto Dix, Joseph Kosuth, Curth Georg Becker und Ilya Kabakov. Diese öffentlichen Kunstinstallationen stärken Singens Ruf als Stadt der öffentlichen Kunst in der Bodenseeregion und im Südwesten Deutschlands.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannte die aufstrebende Stadt Singen ihre Nähe zu den Höri-Künstlern als Chance. Die Singener Kunstausstellung von 1947 markierte einen Neuanfang und bot eine Plattform für moderne Kunst und eine Bühne für lange unterdrückte Künstler, um ihre aktuellen Werke zu präsentieren. Diese Initiative entwickelte sich schnell zu einer jährlichen Ausstellungsreihe (ab 1949), die weit über die Region hinaus Anklang fand und bis zu ihrem Abschluss im Jahr 1972 andauerte. Der Erfolg dieser Ausstellungen war maßgeblich der Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister Theopont Diez, Kulturamtsleiter Herbert Berner und dem künstlerischen Leiter Curth Georg Becker zu verdanken.
Anfangs konzentrierte sich die Ausstellung auf Kunst im Hegau und am Untersee. Doch der in Singen geborene Maler Curth Georg Becker, der 1943/46 in die Region zurückkehrte, verwandelte die Singener Kunstausstellungen bald in überregionale Foren. In den 1950er Jahren war Becker einer der bekanntesten Vertreter der festlich-figurativen Öl- und Aquarellmalerei in Deutschland, beeinflusst von der Académie Matisse und der École de Paris. Die Liste der Gastkünstler, Sezessionen und Gruppen, die ab 1953 zu den Singener Kunstausstellungen eingeladen wurden, liest sich wie ein Who's Who der französisch beeinflussten Nachkriegsmoderne in Deutschland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kunstmuseum Singen nicht nur ein Museum ist, sondern ein lebendiges kulturelles Zentrum, das das reiche künstlerische Erbe und die zeitgenössische Kreativität der Bodenseeregion feiert. Seine vielfältige Sammlung, ansprechenden Ausstellungen und bedeutenden Beiträge zur öffentlichen Kunst machen es zu einem Muss für Kunstliebhaber und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen. Ob ihr die historischen Landschaften des Hegau und des Bodensees erkundet, euch in die Werke der Höri-Künstler vertieft oder die öffentlichen Kunstinstallationen in ganz Singen genießt, das Kunstmuseum Singen bietet ein einzigartiges und bereicherndes Kulturerlebnis.
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