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Kathedrale Unserer Lieben Frau

Kathedrale Unserer Lieben Frau Sitten

Kathedrale Unserer Lieben Frau

In der malerischen Stadt Sitten in der Schweiz steht die Kathedrale Unserer Lieben Frau, ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, Glauben und architektonischer Pracht. Dieses prächtige Bauwerk, das der Jungfrau Maria gewidmet ist, ist nicht nur ein bedeutender religiöser Ort, sondern auch ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und Touristen gleichermaßen.

Die historische Reise der Kathedrale von Sitten

Die Geschichte der Kathedrale von Sitten ist eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Wandel. Die heutige Kathedrale ist die dritte Version eines heiligen Ortes, der den Prüfungen der Zeit und des Konflikts standgehalten hat. Die ursprüngliche Kirche, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, wurde 1010 tragischerweise durch ein Feuer zerstört. Eine zweite romanische Kathedrale erhob sich aus der Asche, wurde jedoch 1352 von den Truppen des Amadeus VI. von Savoyen verwüstet und niedergebrannt. Weitere Zerstörung erlitt die Kathedrale 1403, als ihr Turm versehentlich in Brand gesetzt wurde und die Glocken schmolzen. Der endgültige Schlag kam 1418, als Guichard de Rarogne und seine Anhänger das Bauwerk verwüsteten.

Erst im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert wurde die heutige Kathedrale von Sitten auf den Fundamenten ihres romanischen Vorgängers errichtet. Die Wiederaufbauarbeiten wurden von einer Reihe von Bischöfen geleitet, darunter Walter Supersaxo, Jost de Silenen, Nicolas Schiner und Kardinal Matthieu Schiner. Bemerkenswerterweise wurde der romanische Turm-Vorbau aus dem 12. Jahrhundert erhalten und in das neue Design integriert. Jedoch fiel das Dach der Kathedrale während eines Stadtbrandes 1788 erneut den Flammen zum Opfer. Die letzte Restaurierung fand 1986 statt, um sicherzustellen, dass dieses historische Juwel weiterhin erstrahlt.

Architektonische Höhepunkte und künstlerische Schätze

Eintritt in die Kathedrale von Sitten ist wie eine Reise durch die Zeit. Eines der auffälligsten Merkmale ist der Hauptaltar, bekannt als der Triptychon von Jesse. Ursprünglich in der Kirche Saint-Theodule untergebracht, wurde dieses Meisterwerk 1947 neu gestaltet. Das zentrale Panel, das aus dem 15. Jahrhundert stammt, stellt lebhaft eine Passage aus Jesaja 11:1 dar, die die Abstammung des Messias aus der Wurzel Jesse zeigt. Die kunstvollen Schnitzereien und lebhaften Farben erwecken Szenen der Verkündigung, der Geburt Christi, des heiligen Theodul und der heiligen Barbara zum Leben.

Der Bischofsthron und die Kapellen

Der neugotische Bischofsthron, geschmückt mit dem Wappen von Bischof Victor Bieler, ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Kathedrale. Errichtet 1947, steht er als Symbol kirchlicher Autorität und Tradition.

Die Kapelle der heiligen Barbara, 1474 von Walter Supersaxo erbaut, ist ein Schatzhaus der gotischen Kunst. Der Altar, der der Jungfrau Maria, dem heiligen Akazius und der heiligen Barbara gewidmet ist, ist ein visueller Genuss. Die Kapelle ist auch die letzte Ruhestätte von Walter Supersaxo. Fresken, die 1948 entdeckt wurden und dem bayerischen Meister Thomas von Landsberg zugeschrieben werden, zeigen verschiedene religiöse Szenen, darunter die klugen und törichten Jungfrauen, den heiligen Georg und die Prinzessin und das Martyrium des heiligen Sebastian. Ein spätgotisches Kruzifix aus dem Jahr 1520 schmückt den Eingang und trägt zur Anziehungskraft der Kapelle bei.

Die Kapelle des heiligen Antonius und die Kanzel

Der barocke Altar der Kapelle des heiligen Antonius, der aus dem Jahr 1683 stammt, ist ein Zeugnis der künstlerischen Entwicklung innerhalb der Kathedrale. Er zeigt den heiligen Antonius, den Einsiedler von Ägypten, umgeben von gemalten Motiven anderer Heiliger. Die Kanzel, die zwischen 1622 und 1626 erbaut wurde, ist eine elegante Mischung aus Marmor und skulptierten Reliefs. Die Treppe, mit ihrem kunstvollen schmiedeeisernen Geländer aus dem Jahr 1633, führt zu einer Kanzel, die mit Figuren Christi und den Symbolen der vier Evangelisten geschmückt ist.

Die Orgel und die Empore

Musik war schon immer ein wesentlicher Bestandteil des Lebens in der Kathedrale. Seit 1370 beherbergt die Kathedrale von Sitten eine Orgel. Die heutige Orgel, 1786 von der Orgelbauerfamilie Carlen gefertigt, ist ein Wunderwerk der Handwerkskunst. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrmals modifiziert, darunter eine Erweiterung im Jahr 1874 und eine Rückkehr zu ihrem ursprünglichen Zustand im Jahr 1986. Mit drei Tastaturen und 49 Registern ist sie eine der beeindruckendsten und schönsten Orgeln der Schweiz.

Die Empore, geschmückt mit Stuck und dem Wappen von Fürstbischof Frédéric Ambuel und dem Domkapitel, stammt aus dem Jahr 1780. Sie bietet einen Aussichtspunkt, von dem aus man die architektonische und künstlerische Pracht der Kathedrale bewundern kann.

Ein lebendiges Denkmal

Die Kathedrale von Sitten ist mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiges Zeugnis des fortwährenden Glaubens und des künstlerischen Erbes der Region. Ihre Wände hallen wider von den Gebeten der Generationen, und ihre Kunst und Architektur inspirieren weiterhin Ehrfurcht und Bewunderung. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch der Kathedrale von Sitten verspricht ein unvergessliches und bereicherndes Erlebnis zu werden.

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