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Elefanten-Apotheke

Elefanten-Apotheke Steinfurt

Elefanten-Apotheke

Steinfurt, eine bezaubernde Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, beherbergt einen verborgenen Schatz, der die Zeit überdauert hat – die Elefanten-Apotheke. Diese Apotheke, deren Geschichte bis ins Jahr 1575 zurückreicht, ist mehr als nur ein Ort, um Rezepte abzuholen; sie ist ein Zeugnis jahrhundertealter Medizingeschichte, architektonischer Schönheit und des unerschütterlichen Geistes einer Gemeinschaft.

Ein geschichtsträchtiger Anfang

Die Ursprünge der Elefanten-Apotheke liegen tief im späten 16. Jahrhundert. Am 17. Januar 1575 erhielt ein Meister namens Jorgen Pepper das Bürgerrecht in Steinfurt und gründete unter der Anleitung des Leibarztes des Grafen, Arnold Holtermann, eine Apotheke. Die Anwesenheit der Hohen Schule, einer Hochschuleinrichtung, beeinflusste wahrscheinlich diese Entscheidung, da die Studenten oft medizinische Versorgung benötigten. Die Apotheke wurde schnell zu einem integralen Bestandteil der Gemeinschaft und versorgte sowohl die wachsende Studentenschaft als auch die örtlichen Bewohner.

Generationen der Fürsorge

Heinrich Holtermann, der Sohn des Arztes Arnold Holtermann, wurde in der Elefanten-Apotheke ausgebildet und übernahm später deren Betrieb. Seine Hingabe zur Apotheke blieb unerschütterlich bis zu seinem Tod durch die Pest im Jahr 1635. Die Apotheke ging dann an seinen Sohn, Arnold Holtermann, über. Im Laufe der Jahre erlebte die Elefanten-Apotheke zahlreiche Besitzerwechsel und musste sich sogar gegen eine Konkurrenzapotheke behaupten, die 1608 gegründet wurde.

Ein neuer Name und eine königliche Verbindung

Im Jahr 1714 wurde die Apotheke unter der Leitung von Johann Heinrich Dankelmann in „Einhorn-Apotheke“ umbenannt. Doch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlebte die Apotheke ihren wahren Aufschwung. Conrad Gempt, der 1757 die Leitung übernahm, wurde Hofapotheker und benannte die Apotheke zu Ehren der Hochzeit zwischen Graf Ludwig und Herzogin Juliane von Schleswig-Holstein-Glücksburg in „Apotheke zum Elephanten“ um. Diese Namensänderung war eine Hommage an Graf Ludwigs neuen Titel als Ritter des dänischen Elefantenordens.

Innovation und Widerstandskraft

Conrad Gempts Sohn, Johann Heinrich Gempt, führte die Familientradition fort und leistete bedeutende Beiträge zur öffentlichen Gesundheit, darunter die Förderung der Pockenimpfung. Die Apotheke blieb bis 1852 im Besitz der Familie Gempt, als sie an den Apotheker Gottlieb Schröter verkauft wurde. Unter der Führung der Familie Schröter erlebte die Apotheke mehrere Veränderungen, einschließlich umfangreicher Renovierungen im frühen 20. Jahrhundert durch Karl Laureck, der sie zu einem florierenden Geschäft machte.

Überleben im Krieg

Die Elefanten-Apotheke stand während des Zweiten Weltkriegs vor einer ihrer größten Herausforderungen. Am 22. März 1945 traf eine Phosphorbombe die Apotheke und verursachte erhebliche Schäden. Trotz der Verwüstung gelang es dem 74-jährigen Karl Laureck, die historische Apothekentür und andere wertvolle Gegenstände zu retten. Obwohl ein Wiederaufbau zunächst aufgrund von Materialmangel und finanziellen Engpässen unmöglich war, betrieb Laureck eine provisorische Apotheke in einer ehemaligen Gaststätte, um die Gemeinschaft weiterhin zu versorgen, bis er 1947 verstarb.

Wiedergeburt und Modernisierung

Nach dem Krieg übernahmen Karl Laurecks Tochter, Hildegard Rose, und ihr Ehemann, Paul Gustav Rose, die Aufgabe, die Elefanten-Apotheke wieder aufzubauen. Sie stellten die Apotheke in ihrem ehemaligen Glanz wieder her und integrierten die gerettete historische Tür. Ihr Sohn, Walter Rose, modernisierte die Apotheke in den 1970er Jahren weiter und fügte ein medizinisches Zentrum hinzu, um die Bedürfnisse der Gemeinschaft besser zu erfüllen.

Ein Vermächtnis der Exzellenz

Heute steht die Elefanten-Apotheke unter der fähigen Leitung von Olaf Rose, Walters Sohn. Olaf hat die Dienstleistungen der Apotheke erweitert und ein steriles Labor eingerichtet, um Infusionspumpen und Lösungen für Mukoviszidose-Patienten bereitzustellen. Seine Hingabe zur Medikamentenverwaltung und Zusammenarbeit mit der Deutschen Parkinson Vereinigung hat die Elefanten-Apotheke zu einem Zentrum der Exzellenz in der pharmazeutischen Versorgung gemacht.

Ein Symbol für Erbe und Fortschritt

Die Elefanten-Apotheke ist nicht nur eine Apotheke; sie ist ein Symbol für Steinfurts reiches Erbe und ein Leuchtturm des Fortschritts in der medizinischen Versorgung. Die wunderschön restaurierte historische Tür, die 1996 als Restaurierung des Jahres ausgezeichnet wurde, steht als Zeugnis für die Widerstandskraft und Hingabe der Generationen, die dieses Etablissement am Leben gehalten haben. Das Engagement der Apotheke für Innovation und Gemeindedienst macht sie weiterhin zu einem Eckpfeiler Steinfurts.

Ein Besuch in der Elefanten-Apotheke ist wie eine Reise in die Vergangenheit, während man den Fortschritt der medizinischen Wissenschaft miterlebt. Es ist ein Ort, an dem Geschichte und Moderne koexistieren und einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit sowie eine hoffnungsvolle Vision für die Zukunft bieten. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, medizinische Fachkräfte oder einfach neugierige Reisende seid, die Elefanten-Apotheke ist ein Muss bei einem Besuch in Steinfurt.

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