Im Herzen von Steinfurt, einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, befindet sich ein Schmuckstück der Renaissance-Architektur, das als Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Region steht. Dieses Juwel ist das Haus Markt 16, auch bekannt als das Beamtenhaus Kestering. Mit seinem markanten Treppengiebel und der lebhaften Fassade ist dieses Gebäude nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern auch eine historische Schatzkammer, die einen Einblick in die Vergangenheit bietet.
Die Geschichte des Hauses Markt 16 beginnt im Jahr 1648, dem Jahr, das das Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden markierte. Inmitten der Ruinen und Verwüstungen, die der Krieg hinterlassen hatte, begannen das Ehepaar Adelheid Huberts und Casper Kestering ein ehrgeiziges Projekt zum Bau eines neuen Hauses. Casper Kestering, ein Gerichtsdiener und Verwalter der Grafschaft Steinfurt, und seine Frau, die aus einer wohlhabenden Professorenfamilie stammte, beschlossen, ihre Residenz auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Vorgängerbaus zu errichten.
Der Entwurf des Hauses wurde stark von Casper Kesterings Studien in den Niederlanden beeinflusst, was zu einer Struktur führte, die einem niederländischen Grachtenhaus ähnelt. Dieser Einfluss zeigt sich am deutlichsten im charakteristischen Treppengiebel des Hauses, ein Merkmal, das es von anderen Gebäuden in der Umgebung abhebt. Das Haus wurde in einem Zug errichtet, wie dendrochronologische Studien belegen, die zeigen, dass alle Holzproben aus dem Jahr 1648 stammen.
Eines der auffälligsten Merkmale des Hauses Markt 16 ist seine Fassade. Die leuchtend rote und weiße Farbgebung, kombiniert mit den großen Fenstern und dem Treppengiebel, machen es zu einem markanten Wahrzeichen in Steinfurt. Die Initialen der Erbauer, Adelheid und Casper Kestering, finden sich in den Schilden, die von den beiden steinernen Löwen gehalten werden, die den Eingang flankieren, was dem Gebäude eine persönliche Note verleiht.
Im Inneren des Hauses gibt es mehrere architektonische und dekorative Höhepunkte. Das Erdgeschoss beherbergte ursprünglich die Küche, während sich im ersten Stock das Büro von Casper Kestering befand. Das Büro ist mit grünen Dekorationen versehen, die noch heute an der Decke sichtbar sind. Das Haus verfügte auch über zwei aufwendige Sandsteinkamine, von denen einer Adam und Eva darstellte und sich nun in der Stadtbibliothek am Markt befindet. Der andere Kamin, der lange Zeit verloren war, wurde im Keller des Stadtarchivs wiederentdeckt und seitdem an seinem ursprünglichen Standort im ersten Stock wieder installiert.
Eines der faszinierendsten Merkmale des Hauses Markt 16 ist der Justitia-Kamin im Wohnzimmer. Dieser Kamin, der aus dem Jahr 1648 stammt, zeigt die Figur der Gerechtigkeit, die ein Schwert und eine Waage hält, jedoch ohne Augenbinde. Der Kaminsims trägt zwei Inschriften: August. imper. Pietate et iustitia principes dii fiunt (Durch Frömmigkeit und Gerechtigkeit werden Fürsten zu Göttern) und I. Timote 6. La piete avec contentement d'esprit est un grand gain (Es ist ein großer Gewinn, gottesfürchtig und zufrieden zu sein). Die Wahl des Französischen für die Inschriften ist ein Hinweis auf Kesterings Studien in Orleans und spiegelt die diplomatische Sprache der damaligen Zeit wider.
Im Jahr 1776 fand das Haus einen neuen Bewohner in der Person von Professor Wilhelm Christian Erpenbeck, einem Professor der Medizin. Zunächst mietete Erpenbeck das Haus, kaufte es schließlich 1787 und führte zwei Jahre später eine bedeutende Renovierung durch. Der große Raum, der zum Markt hin ausgerichtet war, wurde in vier kleinere Räume unterteilt, und der Justitia-Kamin wurde vom hinteren Raum nach vorne verlegt. Die Treppe vom Erdgeschoss zum ersten Stock stammt ebenfalls aus dieser Renovierungsperiode.
Heute steht das Haus Markt 16 als ein lebendiges Stück Geschichte, ein Gebäude, das Jahrhunderte des Wandels und der Transformation miterlebt hat. Seine Wände erzählen Geschichten von Widerstandsfähigkeit, Ehrgeiz und kulturellem Austausch. Besucher von Steinfurt können seine architektonische Schönheit bewundern und in seine reiche Geschichte eintauchen, um Einblicke in das Leben der Menschen zu gewinnen, die es einst ihr Zuhause nannten.
Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Haus Markt 16 bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis. Wenn ihr vor seiner prächtigen Fassade steht und seine historischen Innenräume erkundet, könnt ihr nicht umhin, eine tiefe Verbindung zur Vergangenheit zu spüren und die Handwerkskunst und Vision zu schätzen, die dieses bemerkenswerte Gebäude zum Leben erweckt haben.
Zusammengefasst ist das Haus Markt 16 mehr als nur ein Gebäude; es ist ein Symbol für das bleibende Erbe Steinfurts und ein Zeugnis für die Fähigkeit der Stadt, ihre historischen Schätze zu bewahren. Ein Besuch dieses bemerkenswerten Hauses ist eine Reise durch die Zeit, die einen Einblick in das Leben und die Bestrebungen derer bietet, die seine Geschichte geprägt haben. Also, wenn ihr das nächste Mal in Steinfurt seid, stellt sicher, dem Haus Markt 16 einen Besuch abzustatten und euch in seine fesselnde Geschichte zu vertiefen.
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