Die Heilig-Hartkerk, auch bekannt als Herz-Jesu-Kirche, ist ein prächtiges Beispiel für die neugotische Architektur im malerischen Turnhout, Belgien. Dieses imposante Bauwerk mit seinem 92 Meter hohen Turm dominiert die Skyline und lädt Besucher ein, seine reiche Geschichte und kunstvolle Gestaltung zu erkunden.
Die Geschichte der Heilig-Hartkerk beginnt im späten 19. Jahrhundert, einer Zeit des bedeutenden Wachstums und Wandels in Turnhout. Am 9. Mai 1896 verkündete das Belgische Staatsblatt die Gründung der Herz-Jesu-Pfarrei. Kurz darauf wurde Petrus Verschueren, damals Vikar von Sankt Peter in Turnhout, als erster Pfarrer ernannt. Seine erste und monumentalste Aufgabe war der Bau der Kirche.
Der Grundstein der Heilig-Hartkerk wurde 1903 gelegt, und der Bau schritt zügig voran. Im September 1906 war die Kirche fast fertig, es fehlte nur noch der Boden. Tragischerweise verstarb Verschueren im Alter von 61 Jahren, und die erste Messe in der neuen Kirche war sein eigener Trauergottesdienst. Die Kirche wurde am 3. Februar 1907 von Victor Glenisson, dem Direktor der Bildungseinrichtung Heiliges Grab, offiziell eingeweiht. Am 11. Mai 1909 wurde sie von Bischof Legraive, dem Weihbischof von Mechelen, geweiht.
Die Architekten Petrus und Jules Taeymans, ein Vater-Sohn-Gespann, wurden mit dem Entwurf der Kirche beauftragt, die ursprünglich als große Kathedrale geplant war. Aufgrund finanzieller Einschränkungen wurde jedoch eine verkleinerte Version der ursprünglichen Pläne umgesetzt. Trotzdem bleibt die Heilig-Hartkerk das größte Gebäude in Turnhout und besitzt den höchsten Kirchturm zwischen Antwerpen und Köln. 1999 wurde die Kirche von der Provinzialen Kommission für Denkmäler und Landschaften als geschütztes Denkmal anerkannt.
Die Heilig-Hartkerk ist ein Meisterwerk der neugotischen Architektur, gekennzeichnet durch ihren hoch aufragenden Turm, filigrane Steinmetzarbeiten und ein weitläufiges Inneres. Der Kirchturm, der bis zu einer Höhe von 71 Metern bestiegen werden kann, wird von einem Kreuz gekrönt, das sowohl Niederlage als auch Triumph symbolisiert. Im Turm befinden sich drei große Glocken: Petrus, Julius und Maria, jede mit ihrer eigenen Geschichte und Bedeutung.
Die Petrus-Glocke, benannt nach dem ersten Pfarrer der Kirche, wurde 1907 geweiht und wiegt etwa 580 Kilogramm. Die Julius-Glocke, die 500 Kilogramm wiegt, wurde 1958 geweiht und nach Petrus Julius Van Assche benannt, einem Pfarrer, der von 1928 bis 1957 diente. Die größte Glocke, Maria, wiegt beeindruckende 2.646 Kilogramm und wurde ebenfalls von Van Assche gespendet. Die ursprüngliche Uhr der Kirche, die 1907 installiert wurde, ist mittlerweile modernisiert und wird jetzt von einem Computersystem in Frankfurt, Deutschland, gesteuert.
Im Inneren der Heilig-Hartkerk werden Besucher von einer Vielzahl atemberaubender Merkmale begrüßt. Die Orgel der Kirche, die sich in der oberen Galerie befindet, wurde von der Firma Stevens aus Duffel gebaut und am 1. März 1909 eingeweiht. Dieses beeindruckende Instrument verfügt über 45 Register, verteilt auf drei Manuale und ein freies Pedal, mit elektropneumatischer Traktur.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Kanzel, die im strengsten primitiven gotischen Stil gestaltet und am 31. Dezember 1907 installiert wurde. Sie wurde von der Firma Goffaerts aus Leuven gefertigt und besteht aus Blaustein und Labradorit-Marmor, mit kunstvollen Schnitzereien, die Christus und die vier großen westlichen Kirchenväter darstellen: Augustinus, Gregor, Ambrosius und Hieronymus.
Die Kirche beherbergt auch vier Beichtstühle, die von dem bekannten Bildhauer Napoleon Daems aus Turnhout geschaffen wurden. Diese Beichtstühle sind mit Statuen von Heiligen wie Johannes Nepomuk, Maria Magdalena, Petrus, Paulus, dem Guten Hirten, Margareta von Cortona, Augustinus und Wivina von Bijgaarden verziert.
Die Kreuzwegstationen der Kirche, aus Kupfer gefertigt, wurden von dem Architekten Corthouts aus Leuven entworfen und von der Firma Pirotte aus Lüttich hergestellt. Diese Stationen wurden am Karfreitag 1908 geweiht und stellen verschiedene Szenen aus dem Leiden Christi dar.
Der Chorbereich der Kirche ist ebenso beeindruckend und verfügt über ein großes Missionskreuz und ein kunstvolles Kommuniongitter aus Comblanchien-Marmor und vergoldetem Kupfer, das 1907 installiert wurde. Der Chor ist durch dieses aufwendige Gitter, das Symbole des Heiligen Sakraments und filigrane Laubverzierungen enthält, vom Hauptteil der Kirche getrennt. Die Chorgestühle, die von den Turnhouter Bildhauern Van Troy und Van Hoeck gefertigt wurden, wurden von Architekt Corthouts entworfen und 1938 installiert. Über den Stühlen befinden sich Wandmalereien von Louis Asperslagh, die die Auferweckung des Lazarus und die wunderbare Heilung des Blinden darstellen.
Die Bleiglasfenster der Kirche sind ein weiteres Highlight, mit mehreren bemerkenswerten Beispielen im Hochchor. Diese Fenster, die 1906 von dem Glasmaler Dobbelaere aus Brügge geschaffen wurden, zeigen Szenen wie Christus, der seiner Mutter auf dem Weg nach Golgatha begegnet, den Engel, der Christus tröstet, Maria Magdalena, die Christi Füße wäscht, die Erscheinung des Heiligen Herzens an die Heilige Margareta Maria Alacoque, die Kreuzigung, die Geburt Christi, Christus, der Thomas erscheint, das letzte Abendmahl und die Brotvermehrung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Heilig-Hartkerk in Turnhout nicht nur ein Ort der Anbetung ist, sondern auch ein Denkmal für die reiche Geschichte und das architektonische Erbe der Stadt. Ihr hoch aufragender Turm, das kunstvolle Innere und die atemberaubenden Bleiglasfenster machen sie zu einem Muss für jeden, der die Region erkundet. Die Kirche steht als Zeugnis für die Hingabe und das handwerkliche Können derjenigen, die sie erbaut haben, und inspiriert weiterhin Ehrfurcht und Bewunderung bei allen, die ihre Türen betreten.
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