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Dom von Udine

Dom von Udine Udine

Dom von Udine

Der Dom von Udine, auch bekannt als Duomo di Udine, ist eine beeindruckende römisch-katholische Kathedrale im Herzen von Udine, Italien. Dieses architektonische Meisterwerk zeugt von der reichen Geschichte und dem kulturellen Erbe der Region Friaul-Julisch Venetien. Mit seiner atemberaubenden Mischung aus romanischen und gotischen Stilen ist die Kathedrale nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und künstlerischen Errungenschaften der Stadt.

Die Geschichte des Doms von Udine

Die Ursprünge des Doms von Udine reichen bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück, als 1236 auf Geheiß von Patriarch Bertoldo von Andechs-Meranien mit dem Bau begonnen wurde. Ursprünglich dem heiligen Ulrich von Augsburg gewidmet, wurde die Kathedrale von den franziskanischen Architekturprinzipien inspiriert. Bereits 1257 wurde das Gebäude für Gottesdienste genutzt, obwohl es im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen erfuhr. Erst 1335 wurde die Kathedrale unter dem Titel Santa Maria Maggiore (Heilige Maria Major) geweiht.

Ein schweres Erdbeben im Jahr 1348 verursachte erhebliche Schäden an der Kathedrale, doch die religiösen Aktivitäten wurden dadurch nicht unterbrochen. Es dauerte mehrere Jahre, bis die Wiederaufbauarbeiten begannen. 1368 wurde der venezianische Meister Pierpaolo dalle Masegne beauftragt, das Gebäude zu restaurieren. Er verstärkte die Wände, baute das Dach neu und veränderte die Fassade, indem er das ursprüngliche, prächtige Rosettenfenster durch ein kleineres ersetzte, das heute noch sichtbar ist. Auch die beiden kleineren Rosettenfenster an den Seiten wurden modifiziert und mit einer falschen Loggia-Dekoration verbunden.

Im 18. Jahrhundert wurde die Kathedrale unter der Leitung des Architekten Domenico Rossi nahezu vollständig umgestaltet. Bis 1735 waren die Renovierungsarbeiten abgeschlossen, und Patriarch Daniele Delfino weihte die Kathedrale unter ihrem neuen Namen Santa Maria Annunziata erneut ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zielten weitere Restaurierungsarbeiten darauf ab, die Fassade in ihren Zustand aus dem 14. Jahrhundert zurückzuversetzen.

Der Glockenturm

Der Glockenturm des Doms von Udine ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Struktur, obwohl er ein eher gedrungenes Erscheinungsbild hat. Der Bau begann im März 1441 nach Entwürfen von Cristoforo da Milano und unter der Aufsicht von Bartolomeo delle Cisterne. Ursprünglich war geplant, dass der Turm die Höhe des Glockenturms des Schlosses von Udine, das auf einem Hügel liegt, erreichen sollte. An seiner Spitze sollte eine Statue der Jungfrau Maria platziert werden, die das christliche Thema der Verkündigung zusammen mit dem Engel auf dem Glockenturm des Schlosses symbolisiert. Aufgrund der ehrgeizigen Natur des Projekts und eines Mangels an Baumaterialien blieb der Turm jedoch in seiner heutigen, bescheideneren Form. Heute beherbergt der Glockenturm das Museo del Duomo, das größtenteils dem seligen Bertrand von Saint-Geniès gewidmet ist.

Architektonische Höhepunkte

Wenn ihr euch dem Dom von Udine nähert, fällt euch sofort die imposante Fassade ins Auge. Der Haupteingang, bekannt als Portal der Erlösung, ist ein Meisterwerk aus dem 14. Jahrhundert, geschaffen von einem unbekannten deutschen Meister. Das Portal zeigt Hochrelieffiguren, die die Erlösung darstellen, und wird von einem Spitzbogen und einer 1926 hinzugefügten hängenden Veranda gekrönt. Darüber befindet sich ein scharfes Giebelhaus mit dem patriarchalischen Adler.

Ein weiterer bemerkenswerter Eingang ist das Krönungsportal, das zwischen 1395 und 1396 von einem deutschen Bildhauer geschaffen wurde. Obwohl Witterungseinflüsse und Verschmutzung seine Verzierungen stark erodiert haben, zeigt das Portal immer noch filigrane Schnitzereien von Heiligen und biblischen Szenen. Das auffälligste Merkmal ist die Krönung der Jungfrau, die dem Portal seinen Namen gibt.

Entlang der Via Vittorio Veneto an der Rückseite der Kathedrale befinden sich Statuen der Verkündigung und des Erzengels Gabriel, die von einem unbekannten Künstler in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geschaffen wurden.

Das Innere

Beim Betreten des Doms von Udine werdet ihr von einem lateinischen Kreuzgrundriss mit drei Schiffen begrüßt, die durch Säulen getrennt sind. Das Innere ist überwiegend barock, was einen auffälligen Kontrast zur romanisch-gotischen Außenseite bildet. Die Renovierungen der Familie Manin haben einen bleibenden barocken Eindruck im Design der Kathedrale hinterlassen.

Unter den vielen Schätzen im Inneren findet ihr die Büste von Papst Pius IX. von Vincenzo Luccardi aus dem Jahr 1858 und die Statue des Erzbischofs Zaccaria Bricito von Luigi Minisini aus dem gleichen Jahr. Die hölzerne Kanzel, die von Marmorsäulen getragen wird, wurde 1737 von Giuseppe Torretto entworfen und zeigt Szenen aus dem Leben des heiligen Hermagoras, die von Mattia Mauricer, einem Schüler Torrettos, geschnitzt wurden.

Die Kapellen

Der Dom von Udine verfügt über mehrere Kapellen, jede mit ihrer eigenen Geschichte und künstlerischen Bedeutung. Die Kapelle des Heiligen Markus, die sich links befindet, wurde im späten 15. Jahrhundert erbaut und 1720 von Giorgio Massari umgestaltet. Sie beherbergt ein bemerkenswertes Altarbild von Giovanni Martini, das den heiligen Markus und den heiligen Johannes den Täufer mit anderen Heiligen darstellt.

Die Kapelle des Heiligen Josef, die 1500 erbaut wurde, wurde vom Rat von Udine als Gelübde an den heiligen Josef für den Schutz vor türkischen Einfällen in Auftrag gegeben. Das Altarbild, gemalt von Pellegrino da San Daniele, zeigt den heiligen Josef, der das Jesuskind hält, mit einem Selbstporträt des Künstlers unter den Figuren.

Eine weitere bemerkenswerte Kapelle ist die Kapelle Unserer Lieben Frau der Göttlichen Vorsehung, die 1720 von den Bruderschaften von San Nicolò di Rauscedo und San Girolamo degli Schiavoni in Auftrag gegeben wurde. Der Altar ist mit Engelsstatuen von Giuseppe Torretto und einem Basrelief geschmückt, das den heiligen Nikolaus und den heiligen Hieronymus darstellt.

Der Dom von Udine ist mehr als nur ein Ort des Gebets; er ist ein lebendiges Museum der Kunst, Geschichte und Architektur. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder spirituelle Sucher seid, ein Besuch in dieser prächtigen Kathedrale wird euch eine tiefe Wertschätzung für das kulturelle Erbe von Udine und das bleibende Vermächtnis seiner Menschen vermitteln.

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