Im Herzen von Velbert, Nordrhein-Westfalen, befindet sich ein bemerkenswertes architektonisches Wunderwerk namens BKS-Hochhaus. Offiziell als Haus Niederberg bei seiner Einweihung im November 1958 getauft, dient dieses dreizehnstöckige Gebäude nicht nur als Wohn- und Geschäftskomplex, sondern auch als Wasserturm, was es zu einem einzigartigen Wahrzeichen in der Region macht.
Die Geschichte des BKS-Hochhauses beginnt mit der Gründung der Wasserwerke Essen-Kettwig im Jahr 1891, die die erste geregelte Wasserversorgung für die damals 6.000 Einwohner von Velbert markierte. Mit dem Bevölkerungswachstum wuchs auch der Bedarf an einer größeren Wasserversorgung, was 1904 zum Bau eines größeren Wasserturms in der Steeger Straße mit einer Kapazität von 900 Kubikmetern führte.
Pläne für einen noch größeren Wasserturm wurden erstmals 1938 entwickelt, aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg umgesetzt. Bis 1953 stand die Stadt Velbert, nun mit über 50.000 Einwohnern, vor der doppelten Herausforderung, eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten und den Wohnungsmangel zu bewältigen. Inspiriert von einem ähnlichen erfolgreichen Projekt in Brühl beschlossen die Stadtplaner, einen Wasserturm mit einem Wohngebäude zu kombinieren. Trotz anfänglicher finanzieller Hürden nahm das Projekt im April 1957 unter der Leitung von Willibald Janßen, dem Direktor der städtischen Versorgungsbetriebe Velberts, Fahrt auf.
Das BKS-Hochhaus hat eine quadratische Grundfläche mit einer Seitenlänge von 24 Metern. Aus 7.000 Tonnen Beton errichtet, umfasst das Gebäude eine Einkaufspassage im Erdgeschoss, zehn Wohnetagen mit 77 Wohnungen, ein Technikgeschoss und ein Restaurant im obersten Stockwerk. Das Herzstück ist der Wassertank, der 3.000 Kubikmeter Wasser fassen kann und einen Querschnitt von 18 Metern sowie eine Höhe von 12 Metern aufweist.
Zur Bauzeit galten die Wohnungen im Gebäude als hochmodern, ausgestattet mit doppelt verglasten Fenstern, vollständig eingerichteten Badezimmern, zwei Aufzügen, einer Gemeinschaftsantenne und einem gemeinsamen Waschraum. Jede Etage verfügte zudem über einen Müllschacht, wobei der Abfall im Keller verbrannt wurde. Die Umgebung wurde mit einer Grünfläche, einem Brunnen und einem Kinderspielplatz gestaltet, während das Restaurant auf dem Dach Speisen mit Aussicht für bis zu 150 Gäste bot.
Obwohl das Gebäude offiziell Haus Niederberg genannt wurde, wurde es schnell als BKS-Hochhaus bekannt, da die auffälligen BKS-Werbeschilder des benachbarten Unternehmens auf allen vier Seiten des Daches angebracht waren. Diese Schilder waren von weitem sichtbar und wurden zum Synonym für das Gebäude, obwohl BKS es nie besaß. Die Schilder wurden im Dezember 2021 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit den städtischen Versorgungsbetrieben entfernt, was zur Beendigung des Werbevertrags führte.
Im Laufe der Jahre wurde das Restaurant im obersten Stockwerk geschlossen und für 20 Jahre von der Velberter AWO als Seniorentagesstätte genutzt. Seit 2005 steht das Stockwerk leer, obwohl einige originale Einrichtungsgegenstände aus der Restaurantzeit, wie Türen, eine Theke, ein Garderobenständer, ein Tisch und eine Eckbank, noch vorhanden sind.
Heute sind die Wohnungen im BKS-Hochhaus von Mietwohnungen zu Eigentumswohnungen übergegangen. Die Einkaufspassage im Erdgeschoss dient weiterhin der Gemeinschaft mit einem Friseursalon, einem Versicherungsbüro und einem Schönheitssalon und bewahrt die Tradition des Gebäudes, ein Dorf unter einem Dach zu bieten.
Das BKS-Hochhaus hat auch seinen Platz in der Literatur gefunden. Der Autor Wim Martin, der in der Nähe des Gebäudes aufwuchs, würdigte dieses ikonische Bauwerk in seinem 2018 erschienenen Roman Das schlagende Herz. Jahre zuvor hatte der Satiriker Robert Gernhardt eine Postkarte mit dem BKS-Hochhaus in eines seiner Werke aufgenommen, begleitet von einem satirischen Gedicht über Velbert.
Besucher von Velbert können das BKS-Hochhaus bestaunen, ein Zeugnis innovativer Stadtplanung und architektonischen Einfallsreichtums. Seine doppelte Funktion als Wohngebäude und Wasserturm, kombiniert mit seiner historischen Bedeutung und modernen Annehmlichkeiten, macht es zu einem faszinierenden Ziel. Ob ihr euch für Architektur, Geschichte oder einfach für ein einzigartiges Wahrzeichen interessiert, das BKS-Hochhaus bietet einen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart von Velbert.
Also, das nächste Mal, wenn ihr in Velbert seid, nehmt euch einen Moment Zeit, um das BKS-Hochhaus zu bewundern, ein Gebäude, das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne hoch aufragt und den Geist einer Stadt verkörpert, die Tradition und Fortschritt nahtlos miteinander verbindet.
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