Die Kirche Alt-Weil, lokal bekannt als Evangelische Kirche Alt-Weil, ist ein historisches Juwel im charmanten Städtchen Weil am Rhein in Baden-Württemberg, Deutschland. Diese Kirche, mit ihren markanten architektonischen Merkmalen und ihrer reichen Geschichte, steht als Zeugnis für den dauerhaften Geist und das kulturelle Erbe der Stadt.
Die Geschichte der Kirche Alt-Weil reicht über ein Jahrtausend zurück, mit ihrer ersten dokumentierten Erwähnung im Jahr 786. Dies macht sie zur ältesten Kirche in Weil am Rhein. Die ursprüngliche Kirche, die vollständig aus Holz gebaut war, wurde von einem Adligen namens Ercanbert dem Kloster St. Gallen vermacht. Bis 1323 hatte die Kirche bedeutende Entwicklungen erlebt, darunter die Weihe eines Hochaltars durch den Vikar des Bischofs Rudolf III. von Montfort, der den Heiligen Gallus, Blasius und Ægidius gewidmet war, sowie eines Seitenaltars zu Ehren von Maria, der Heiligen Katharina, Margarete und Barbara.
Die Geschichte der Kirche ist geprägt von zahlreichen Umbauten und Renovierungen, oft bedingt durch die Verwüstungen des Krieges. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt die Kirche erhebliche Schäden, wobei die schwerste Zerstörung 1633 durch kaiserliche Truppen erfolgte, die die Stadt in Brand setzten. Trotz dieser Herausforderungen sorgte die Widerstandskraft der Gemeinde für die kontinuierliche Restaurierung und Pflege der Kirche.
Die heutige Struktur der Kirche Alt-Weil nahm im späten 18. Jahrhundert Gestalt an. Im Jahr 1783 erkannte der örtliche Pfarrer die Notwendigkeit eines größeren und moderneren Gebäudes und initiierte Pläne für eine neue Kirche. Dieses ehrgeizige Projekt erforderte den Erwerb neuen Landes und umfangreiche Anstrengungen der Gemeinde. 1789 begann der Bau unter der Leitung von Landesbaumeister Wilhelm Jeremias Müller. Die neue Kirche, die den ursprünglichen Turm beibehielt, wurde im September 1791 fertiggestellt und geweiht.
1825 wurde der Kirchturm erhöht, um eine dritte Glocke aufzunehmen, was seine Präsenz in der Stadtsilhouette verstärkte. Diese Ergänzung wurde im klassischen Stil gestaltet, mit doppelten Arkaden, einer umlaufenden Balustrade, runden Eckpfeilern und einem pyramidenförmigen Dach, was eine harmonische Verbindung mit der bestehenden Struktur schuf.
Das architektonische Design der Kirche Alt-Weil ist eine harmonische Mischung aus Einfachheit und Eleganz. Das rechteckige Kirchenschiff, bedeckt von einem Satteldach, wird durch den nordwestlichen Turm ergänzt, der ebenfalls ein Satteldach aufweist, das senkrecht zum Kirchenschiff ausgerichtet ist. Die Außenfassade der Kirche wird von großen, halbkreisförmigen Fenstern durchbrochen, die natürliches Licht ins Innere lassen und eine warme und einladende Atmosphäre schaffen.
Im Inneren besticht die Kirche durch einen hellen und geräumigen Innenraum mit einer flachen Decke, die mit dekorativen Stuckarbeiten und Zahnfriesen verziert ist. Das westliche Giebelfeld, zusammen mit Teilen der Kirchenschiffwände und des Chors, ist mit Emporen versehen. Die Orgel, die im Chor installiert ist, trägt zum musikalischen Erbe der Kirche bei.
Bemerkenswerte Merkmale innerhalb der Kirche sind das Taufbecken und die barocke Kanzel mit Schalldeckel, die beide aus dem Jahr 1323 stammen. Ein bemerkenswertes hölzernes Kruzifix, das 1717 vom Arlesheimer Domkapitel gestiftet wurde, ist ein Blickfang und weist ein ungewöhnliches Detail auf: Die Christusfigur hat sechs Zehen an seinem linken Fuß, was seine göttliche Natur symbolisiert.
Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein Quartett von Glocken, jede mit ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Klang. Die kleinste Glocke, gestimmt auf C', wurde 1920 gegossen, während die drei größeren Bronzeglocken, gestimmt auf F', As' und B', 1950 von Bachert aus Karlsruhe gefertigt wurden.
Die ursprüngliche Orgel, die zwischen 1790 und 1803 von Philipp Schäfer gebaut wurde, hat mehrere Modifikationen erfahren. 1967 installierte G. F. Steinmeyer & Co. einen neuen Mechanismus mit einer Schleiflade, wodurch die Orgel auf drei Manuale, ein Pedal und 24 Register erweitert wurde. Ein Rückpositiv, das 1979 hinzugefügt wurde, brachte sieben zusätzliche Register. Die Orgel wurde 2018 umfassend renoviert, um ihre fortgesetzte Nutzung für die kommenden Jahre zu gewährleisten. Zusätzlich gehört seit 1984 eine Truhenorgel mit vier Registern, gebaut von Georges Heintz, zur Kirche.
Die Kirche Alt-Weil ist auch ein Ort des Gedenkens, mit zahlreichen Epitaphen und Grabsteinen, die bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte der Stadt ehren. Im Inneren des Kirchenschiffs befindet sich an der Nordwand barock gerahmte Epitaphe, die Joh. Christoff von Berenfels und seiner Familie gewidmet sind, während die Südfassade des Kirchenschiffs Grabsteine lokaler Würdenträger, darunter Pastoren und Amtmänner, zeigt. Ein besonders bewegendes Denkmal ist der Grabstein von Gustave Fecht, einem engen Freund des Dialektdichters Johann Peter Hebel, der sich an der Außenseite des Chors befindet.
Heute dient die Kirche Alt-Weil weiterhin der örtlichen evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche. Ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und ruhige Atmosphäre machen sie zu einem Muss für jeden, der Weil am Rhein erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach auf der Suche nach einem friedlichen Ort der Reflexion seid, die Kirche Alt-Weil bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und eine friedliche Oase in der Gegenwart.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen