Das Neukloster, auch bekannt als Stift Neukloster, ist ein verborgenes Juwel in der reizvollen Stadt Wiener Neustadt, Österreich. Diese historische Stätte, die eine reiche Geschichte und eine ruhige Atmosphäre bietet, gewährt einen einzigartigen Einblick in das klösterliche Leben und die architektonische Pracht des Mittelalters. Gegründet von König Friedrich III. im Jahr 1444, hat das Kloster eine bewegte Vergangenheit, die sich über Jahrhunderte erstreckt, und ist somit ein Muss für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen.
Die Gründung des Neuklosters ist tief in königlichen Ambitionen und religiöser Hingabe verwurzelt. König Friedrich III., der später Kaiser Friedrich III. wurde, war der treibende Faktor hinter der Errichtung. Im Gegensatz zu typischen Zisterzienserklöstern, die oft in abgelegenen Gebieten errichtet wurden, wurde das Neukloster in der Nähe der königlichen Residenz in Wiener Neustadt gegründet. Diese strategische Lage wurde gewählt, um die spirituellen Bedürfnisse des Königs zu erfüllen und gleichzeitig als Symbol seiner Frömmigkeit und Macht zu dienen.
Die erste Gemeinschaft von Mönchen kam aus dem Stift Rein, und der erste Abt war ein Mönch namens Gottfried von Otterstätt aus Maulbronn. Das Kloster erhielt den Namen Neukloster, was "Neues Kloster" bedeutet, und spiegelte damit seinen Neuanfang und seine Verbindung zum ursprünglichen Zisterziensermutterhaus in Cîteaux, Frankreich, wider.
Einer der bemerkenswertesten Aspekte des Neuklosters ist seine Rolle als königliche Begräbnisstätte. Im Jahr 1467 wurde Eleonore Helena von Portugal, die Frau von Kaiser Friedrich III., in der Apsis der Klosterkirche beigesetzt. Ihr Grabstein, der dem berühmten Bildhauer Niclas van Leyden zugeschrieben wird, ist ein Meisterwerk der mittelalterlichen Kunst. Auch die Gräber von drei Kindern des Kaisers befinden sich hier, was die historische Bedeutung des Ortes unterstreicht.
Obwohl Friedrich III. selbst letztendlich im Stephansdom in Wien beigesetzt wurde, ist seine Verbindung zum Neukloster in den zahlreichen kaiserlichen Wappen und seinem Monogramm, die das Kirchenschiff schmücken, deutlich erkennbar.
Das Neukloster war unter den Zisterzienserklöstern einzigartig aufgrund seiner frühen Beteiligung an der Seelsorge. Im Gegensatz zu anderen Klöstern des Ordens, die den Zugang für Laien und Frauen typischerweise einschränkten, erhielt das Neukloster eine besondere Erlaubnis, Frauen die Teilnahme an der Messe in der Kirche zu gestatten. Diese Ausnahme, die in einem Dekret von 1457 dokumentiert ist, unterstreicht die Rolle des Klosters bei der Erfüllung der spirituellen Bedürfnisse der örtlichen Gemeinschaft.
Die Architektur und Kunst des Klosters sind ein Zeugnis seiner historischen und kulturellen Bedeutung. Der gotische Marienaltar, der 1447 von Friedrich III. gestiftet wurde, wurde später in den Stephansdom in Wien verlegt. Das Hochaltarbild, das die Himmelfahrt Mariens darstellt, wurde von Anton Schoonjans, einem Nachkommen und Schüler des berühmten Malers Rubens, geschaffen. Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind Gemälde von Martino Altomonte, Michelangelo Unterberger, Francesco Solimena und Paul Troger, die die Seitenaltäre der Kirche schmücken.
Die Loretokapelle, die 1647 erbaut und 1895 abgerissen wurde, war eine bedeutende Ergänzung des Klosters. Finanziert von Matthias Wägelle auf Khielmanßegg, wurde die Kapelle entworfen, um das Heilige Haus von Loreto in Italien nachzubilden. Obwohl die Kapelle nicht mehr steht, wurden viele ihrer Grabsteine in die Klosterkirche verlegt, wodurch ihr historisches Erbe bewahrt wurde.
Die Bibliothek des Neuklosters ist ein Schatz an historischem Wissen. Ihre Ursprünge reichen bis zur Gründung des Klosters zurück, wobei die anfängliche Sammlung 60 Bücher und 7 Psalter umfasste. Die Bibliothek erlebte eine bedeutende Erweiterung unter Abt Joseph Stübicher im mittleren 18. Jahrhundert, der Sammlungen von prominenten Persönlichkeiten wie Bischof Ferdinand Graf von Hallweil und Johann Wilhelm Graf von Wurmbrand-Stuppach erwarb. Heute umfasst die Bibliothek über 9.000 Bände, mit einem Schwerpunkt auf historischen und theologischen Werken. Der barocke Bibliothekssaal, geschmückt mit Fresken von Johann Baptist Wenzel Bergl, ist ein Highlight eines jeden Besuchs.
Die Kunst- und Wunderkammer des Neuklosters ist eine faszinierende Sammlung von Artefakten aus aller Welt. Kuratiert vom Hofmeister des Klosters, P. Bernhard Sommer, im 18. Jahrhundert, umfasst die Sammlung alles von heraldischen Dokumenten bis hin zu Mineralien und Porträts. Das Museum, das Anfang des 19. Jahrhunderts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, zeigt rund 4.700 Objekte und bietet einen Einblick in das reiche kulturelle Erbe des Klosters.
Trotz seiner historischen Bedeutung hatte das Neukloster lange Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Jahr 1881 wurde es mit dem nahegelegenen Stift Heiligenkreuz fusioniert, wobei das Neukloster zu einem Priorat unter der Verwaltung des größeren Stifts wurde. Diese Vereinigung sicherte den Erhalt der Klostergebäude und -sammlungen, sodass zukünftige Generationen das historische und kulturelle Erbe schätzen können.
Heute steht das Neukloster als Zeugnis für den dauerhaften Geist des Zisterzienserordens und die reiche Geschichte von Wiener Neustadt. Seine ruhigen Höfe, beeindruckende Architektur und unbezahlbaren Kunstwerke und Artefakte machen es zu einem faszinierenden Ziel für alle, die sich für die mittelalterliche Vergangenheit Österreichs interessieren.
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