Im malerischen Städtchen Witzenhausen, eingebettet in die idyllischen Landschaften Hessens, erhebt sich die Erlöserkirche—ein Symbol des Glaubens und ein Beispiel für die architektonische Kreativität der Nachkriegszeit. Diese Kirche, offiziell als Kirche des Göttlichen Erlösers bekannt, ist weit mehr als ein Ort des Gebets; sie steht für die Widerstandskraft der Gemeinschaft und die geistige Erneuerung.
Die Ursprünge der Erlöserkirche reichen bis ins Jahr 1885 zurück, als die katholische Gemeinde in Witzenhausen erstmals gegründet wurde. Zunächst versammelte sich die Gemeinde in einem bescheidenen Pfarrhaus, das einst einem Zolleinnehmer als Wohnhaus diente. Mit dem Wachstum der Gemeinde wurde 1905 eine Kapelle hinzugefügt, um der steigenden Zahl an Gläubigen gerecht zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Zustrom von Vertriebenen zu einem dringenden Bedarf an einem größeren Gotteshaus.
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, beauftragte das Bistum Fulda 1958 den Bau einer neuen Kirche. Der Entwurf stammte vom Architekten Georg Drobe, und der Grundstein wurde am 2. November 1958 gelegt. Die Weihe der Kirche erfolgte in einer zweitägigen Zeremonie am 27. und 28. Juni 1959 durch Bischof Adolf Bolte. Dies markierte den Beginn eines neuen Kapitels für die katholische Gemeinde, die bald darauf ihren ersten Peter-und-Paul-Tag im neuen Gotteshaus feierte.
Die Erlöserkirche ist als Hallenkirche mit rechteckigem Grundriss und einer halbkreisförmigen Apsis gestaltet, gekrönt von einem Satteldach. Der Innenraum besticht durch sein offenes Dachgebälk, das ein Gefühl von Weite und Helligkeit vermittelt. Ein auffälliges Merkmal der Kirche ist das große elfteilige Fenster im Chor, das die Schöpfung und Erlösung der Welt symbolisiert. Ergänzt wird dies durch ein kunstvolles Mosaik in der Apsis, das 1976 geschaffen wurde und Christus Pantokrator darstellt, inspiriert von den Mosaiken in Ravenna.
Auf der linken Seite der Kirche veranschaulichen hohe Fenster die sieben Sakramente, jedes durch ein einzigartiges Symbol dargestellt. Darunter wurden 1962 fünfzehn Kreuzwegstationen installiert, die eine eindringliche Reflexion über das Leiden Christi bieten. Die Fenster auf der rechten Seite zeigen die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, begleitet von einer symbolischen Waage, und befinden sich über dreizehn Kerzenständern, die den zwölf Aposteln und Paulus gewidmet sind.
Der Altar, das Taufbecken, der Ambo und das Tabernakelpodest sind aus Anröchter Stein gefertigt, einem Material, das für seine Haltbarkeit und ästhetische Anziehungskraft bekannt ist. Ein bemerkenswerter Mittelpunkt ist das Altarkreuz, geschnitzt aus Lindenholz und verziert mit Rheinkieseln, das an romanische Kreuzdarstellungen erinnert. In der Kirche befindet sich auch eine lebensgroße Statue der Fátima Madonna, die 1959 installiert wurde und dem heiligen Raum eine marianische Note verleiht.
Der 20 Meter hohe Glockenturm der Kirche ist ein markantes Merkmal und beherbergt vier Glocken, die 1961 von der Gießerei Wilhelmshütte gegossen wurden. Diese Glocken harmonieren wunderbar mit denen der nahegelegenen Evangelischen Kirche Unserer Lieben Frau. Im Inneren beeindruckt die Orgel, die 1985 erbaut wurde, mit 21 Registern und 1.300 Zinnpfeifen sowie 84 hölzernen Pfeifen, die während der Gottesdienste und Konzerte ein reiches Klangerlebnis bieten.
An der Außenwand, rechts vom Eingang, zeigt ein lebhaftes Mosaik Christus als den Guten Hirten, ein tröstliches Bild, das Besucher und Gemeindemitglieder gleichermaßen willkommen heißt. Dieses Kunstwerk verschönert nicht nur die Fassade der Kirche, sondern erinnert auch an die seelsorgerische Fürsorge und Führung, die innerhalb ihrer Mauern geboten wird.
Seit ihrer Gründung spielt die Erlöserkirche eine zentrale Rolle im spirituellen Leben von Witzenhausen. Anfangs Teil der Pfarrei St. Elisabeth in Kassel, wurde sie 1963 eine eigenständige Pfarrei und trat 1980 einem Pfarrverband im Dekanat Eschwege-Bad Hersfeld bei. Die Kirche ist weiterhin ein Zentrum für Gottesdienste, Gemeindeveranstaltungen und kulturelle Ereignisse und fördert ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit und des Glaubens unter ihren Mitgliedern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erlöserkirche in Witzenhausen nicht nur ein architektonisches Meisterwerk ist, sondern auch ein lebendiges Zeugnis des unermüdlichen Geistes ihrer Gemeinschaft. Ihre Mauern hallen wider von den Gebeten und Hoffnungen vieler Generationen und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die reiche kulturelle und historische Vielfalt Hessens erkunden möchten.
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