Die St. Bonifatius Kirche in Wunstorf, gelegen in der Region Hannover, vereint historische Tiefe und architektonische Schlichtheit auf faszinierende Weise. Diese katholische Pfarrkirche, die sich in der Hindenburgstraße 17 befindet, dient der örtlichen Gemeinde seit ihrer Gründung im Jahr 1954 als spirituelles Zentrum. Entworfen vom Architekten Josef Fehlig, steht die Kirche als Zeugnis der Nachkriegsarchitektur und der Widerstandsfähigkeit der katholischen Gemeinschaft in Wunstorf.
Die Wurzeln der katholischen Gemeinschaft in Wunstorf reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als katholische Land- und Industriearbeiter sich in der Gegend niederließen. Zunächst wurden diese frühen Katholiken von Priestern aus Nienburg und später aus Neustadt am Rübenberge betreut. Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation fand am 4. Januar 1884 in einem Flur des Wunstorfer Landeskrankenhauses statt, das heute als KRH Psychiatrie Wunstorf bekannt ist. Spätere Gottesdienste wurden in der Krankenhauskapelle abgehalten.
Im Jahr 1903 wurde eine neu erbaute Missionskapelle in der Bahnhofstraße eingeweiht, die dem heiligen Bonifatius gewidmet war. Der Zustrom von Arbeitern für landwirtschaftliche Projekte, den Bau des Mittellandkanals, der Reichsautobahn 2 und des nahegelegenen Luftwaffenstützpunktes trug zum Wachstum der katholischen Bevölkerung in Wunstorf bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Gemeinde einen erheblichen Zuwachs durch die Ankunft von Flüchtlingen und Vertriebenen. Die kleine Missionskapelle wurde bald zu klein für die wachsende Gemeinschaft. Unter der Leitung von Pfarrer Georg Kliche wurde die alte Kapelle abgerissen und eine neue, größere Kirche gebaut. Am 28. November 1954 weihte Bischof Joseph Godehard Machens die neue St. Bonifatius Kirche ein.
Die Kirche ist eine geräumige, weiß verputzte Halle mit Satteldach und flacher Decke. Das Innere zeichnet sich durch einen zurückgesetzten, tonnengewölbten Chor aus, der dem ansonsten schlichten Design eine elegante Note verleiht. Der rechteckige Glockenturm, der an die südliche Portalfront angrenzt, ist ein markantes Merkmal der äußeren Erscheinung der Kirche. Dieser Turm beherbergt die Glocke der ursprünglichen Missionskapelle, die 1907 gegossen wurde, sowie eine Glocke von der abgerissenen Luther Filialkirche, die 2014 hinzugefügt wurde.
Im Inneren der Kirche befinden sich ein Altarbild und ein Tauf-Fenster, die vom Künstler Claus Kilian gestaltet wurden und dem heiligen Raum eine moderne künstlerische Note verleihen. Der Altarbereich ist mit einem auffälligen Mosaik geschmückt, das religiöse Figuren darstellt und während der Gottesdienste als Blickfang für die Gemeinde dient.
St. Bonifatius war schon immer mehr als nur ein Ort des Gebets; es ist ein lebendiges Gemeinschaftszentrum. Im Jahr 1956 wurde die Pfarrei zu einer Kuratie erhoben und 1964 zu einer vollständigen Pfarrei. Unter der Leitung von Pfarrer Werner Langer erfuhr die Kirche mehrere Modernisierungen im Einklang mit den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Diese Veränderungen umfassten den Erwerb und die Entwicklung der benachbarten Villa, die heute als Haus 15 bekannt ist und als Zentrum für Pfarraktivitäten dient.
Die Pfarrei erweiterte auch ihren Einflussbereich durch die Eingliederung nahegelegener Kirchen: St. Hedwig in Steinhude, St. Marien in Rehburg und St. Konrad von Parzham in Bokeloh. Obwohl die Heilig-Kreuz-Filialkirche in Luthe, die 1970/71 erbaut wurde, im Jahr 2010 entweiht wurde, bleibt der Gemeinschaftsgeist stark.
St. Bonifatius beherbergt eine Vielzahl von Gemeinschaftsgruppen und Aktivitäten. Die Pfarrei gründete 1952 eine Pfadfindergruppe, gefolgt von der Einrichtung von Jugendgruppen, einer Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), einer Pfarrbibliothek und einem Kirchenchor. Das Engagement der Kirche für die Ökumene zeigt sich in ihrer frühen Zusammenarbeit mit der örtlichen evangelischen Kirche, die katholische Gottesdienste während des Baus der neuen St. Bonifatius Kirche ausrichtete.
Heute gedeiht St. Bonifatius weiterhin als Zentrum des spirituellen und gemeinschaftlichen Lebens in Wunstorf. Die Geschichte der Kirche ist geprägt von Widerstandsfähigkeit und Wachstum, was die dynamische und vielfältige Natur ihrer Gemeinde widerspiegelt. Von ihren bescheidenen Anfängen in einem Krankenhausflur bis zu ihrem heutigen Status als Pfarrkirche steht St. Bonifatius als Symbol für Glauben, Gemeinschaft und architektonische Schönheit.
Besucher in Wunstorf finden in St. Bonifatius nicht nur einen Ort des Gebets, sondern ein lebendiges Zeugnis des unerschütterlichen Geistes der katholischen Gemeinschaft. Ob beim Besuch eines Gottesdienstes, beim Erkunden der künstlerischen Merkmale der Kirche oder bei der Teilnahme an einer ihrer zahlreichen Gemeinschaftsaktivitäten – St. Bonifatius bietet allen eine einladende und bereichernde Erfahrung.
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