Das Elberfelder Armenpflegedenkmal in Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen sozialen Geschichte und des künstlerischen Erbes der Stadt. Im Park des Reformierten Gemeindestifts gelegen, bietet dieses neoklassizistische Denkmal einen Einblick in den mitfühlenden Geist, der das Elberfelder Sozialhilfesystem prägte, ein wegweisendes Modell der Gemeindepflege, das im 19. Jahrhundert etabliert wurde.
Am 24. September 1903 eingeweiht, erinnert das Armenpflegedenkmal an das 50-jährige Bestehen des Elberfelder Systems, einem revolutionären Ansatz zur sozialen Fürsorge. Dieses System wurde von bedeutenden Persönlichkeiten wie Daniel von der Heydt, Gustav Schlieper und David Peters vorangetrieben, deren Beiträge in Porträtmedaillons am Denkmal verewigt sind. Geschaffen vom talentierten Elberfelder Bildhauer Wilhelm Neumann-Torborg, steht das Denkmal als dauerhaftes Symbol für Altruismus und Gemeinschaftsgeist.
Das ursprüngliche Design zeigte eine Bronzeskulpturengruppe auf einem schlichten, aber eleganten Granitsockel. Die Skulptur stellte eine junge Frau dar, die einem alten Mann liebevoll Nahrung reicht, eine Allegorie auf das erste Werk der Barmherzigkeit aus dem Neuen Testament. Diese eindrucksvolle Szene verkörperte das Mitgefühl und die Fürsorge, die das Elberfelder System ausmachten. Obwohl Neumann-Torborgs Entwurf ursprünglich nur den zweiten Platz in einem städtischen Wettbewerb belegte, entschied sich der Stadtrat aufgrund seiner tiefgreifenden thematischen Bedeutung dennoch dafür.
Der Zweite Weltkrieg warf einen langen Schatten auf viele historische Artefakte, und das Armenpflegedenkmal bildete da keine Ausnahme. Wiederaufbauarbeiten nach dem Krieg führten 1953 zum vorübergehenden Verschwinden des Denkmals, dessen Granitsockel unter den Trümmern der Alten Reformierten Kirche von Elberfeld begraben und vergessen wurde. Erst 2003, zum 150-jährigen Jubiläum des Elberfelder Systems, wurde der Sockel wiederentdeckt, jedoch ohne seine ursprünglichen Bronzeverzierungen.
In einer bemerkenswerten Wendung setzte sich 2009 eine lokale Initiative unter der Leitung von Hans-Joachim Camphausen für die Wiederherstellung des Denkmals ein. Durch großzügige Spenden von Bürgern und Unternehmen wurde die Skulptur in der Düsseldorfer Kunstgießerei Rolf Kayser neu gegossen, wobei der Bildhauer Schwan Kamal die Rekonstruktionsarbeiten leitete. Am 18. Juni 2011 wurde das Armenpflegedenkmal triumphal an seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt, über viereinhalb Meter hoch und zehn Tonnen schwer, wobei allein der Granitsockel acht Tonnen seines Gewichts ausmacht.
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Besucher des Elberfelder Armenpflegedenkmals können nicht nur seine künstlerische Qualität, sondern auch seine historische Bedeutung schätzen. Das Design des Denkmals ist in den Traditionen der Berliner Bildhauerschule verwurzelt und spiegelt einen breiteren Wandel in der Gedenkkultur um 1900 wider. Diese Epoche markierte einen Übergang von der ausschließlichen Würdigung individueller Leistungen hin zur Feier des kollektiven Einflusses gesellschaftlicher Beiträge.
Die nun wunderschön restaurierte Bronzeskulptur des Armenpflegedenkmals vermittelt weiterhin ihre zeitlose Botschaft von Empathie und Unterstützung. Die sanfte Umarmung der jungen Frau für den alten Mann dient als kraftvolle Erinnerung an die beständige menschliche Fähigkeit zur Freundlichkeit. Gleichzeitig ehren die Porträtmedaillons von von der Heydt, Schlieper und Peters ihre visionäre Führung und ihr Engagement für die soziale Fürsorge.
Die Geschichte des Elberfelder Armenpflegedenkmals ist eine von Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaftsgeist. Von seiner Entstehung bis zu seiner Wiederentdeckung und Restaurierung hat das Denkmal die Herausforderungen der Zeit und des Konflikts überstanden und ist als Leuchtfeuer der Hoffnung und Menschlichkeit hervorgegangen. Seine Präsenz in Wuppertal ist ein Zeugnis des Engagements der Stadt, ihr kulturelles Erbe zu bewahren und das Vermächtnis derjenigen zu ehren, die den Weg für moderne Sozialhilfesysteme geebnet haben.
Für diejenigen, die Wuppertal erkunden, bietet das Armenpflegedenkmal eine einzigartige Gelegenheit, mit der Vergangenheit in Verbindung zu treten und über die Werte nachzudenken, die unsere Gegenwart weiterhin prägen. Es steht nicht nur als Kunstwerk, sondern als Symbol für die beständige Kraft von Mitgefühl und Gemeinschaft und lädt Besucher ein, innezuhalten und über die tiefgreifende Wirkung von Freundlichkeit auf die menschliche Erfahrung nachzudenken.
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