Im Herzen von Aalen, einer Stadt in Baden-Württemberg, Deutschland, steht ein bemerkenswertes Relikt antiker römischer Verehrung: die Jupitersäule, lokal bekannt als die Jupitergigantensäule von Walheim. Dieses imposante Denkmal, ursprünglich im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet, zeugt von den religiösen Praktiken und künstlerischen Errungenschaften des Römischen Reiches in der Region Germania superior.
Die Jupitersäule wurde zu Ehren von Jupiter, dem obersten Gott der römischen Götterwelt, errichtet. Sie wurde in der Nähe eines ehemaligen römischen Kohortenlagers in Walheim entdeckt, was ihre historische Bedeutung unterstreicht. Die Säule ist Teil einer größeren Tradition von Jupitersäulen, die in Oberdeutschland und Gallien gefunden wurden und sowohl von lokalen keltischen Traditionen als auch von römischen Architekturstilen beeinflusst sind.
Bei Ausgrabungen im Jahr 1967 wurden die fast vollständig erhaltenen Überreste der Säule entdeckt, wenn auch in beschädigtem Zustand. Zu den Funden gehörten das Fundament, der Schaft und die Figur des gigantischen Reiters, wobei letztere später in fragmentarischer Form gefunden wurde. Diese Überreste sind heute im Limesmuseum in Aalen und im Römischen Lapidarium in Stuttgart untergebracht, während Nachbildungen an mehreren Orten, darunter auch in Aalen selbst, errichtet wurden.
Die Jupitersäule ist etwa sechs Meter hoch und aus Stubensandstein gefertigt, einer Art Sandstein. Ihr Design ist eine faszinierende Mischung aus römischen und lokalen Einflüssen und spiegelt die kulturelle Vermischung der damaligen Zeit wider.
Am Fuß der Säule befindet sich der Viergötterstein, der 99 cm hoch ist. Dieser quadratische Block zeigt Reliefs von vier Gottheiten, die jeweils in rechteckigen, gerahmten Nischen mit doppelten Bögen dargestellt sind. Der Stein ruht auf einer teilweise erhaltenen Fundamentplatte und wird von einer profilierten Basis und einer Abdeckplatte gekrönt, was seine architektonische Eleganz unterstreicht.
Über dem Viergötterstein befindet sich der Zwischensockel, der 78 cm hoch ist. Dieser runde Sockel ist ebenfalls mit aufwendigen Reliefs versehen, die in acht Nischen eingelassen sind. Diese Nischen werden von Säulen mit Würfelkapitellen flankiert und sind mit einfachen oder doppelten Bögen und dreieckigen Giebeln versehen. Die detaillierten Schnitzereien auf dem Sockel geben einen Einblick in die reiche Ikonographie der römischen religiösen Kunst.
Der Schaft der Jupitersäule, einschließlich seiner Basis und seines Kapitells, ragt über drei Meter hoch und hat einen Durchmesser von 41 cm an der Basis, der sich unter dem Kapitell auf 36 cm verjüngt. Die Basis weist ein attisches Design mit einem Sockel und zwei kräftigen, gerillten Leisten auf. Der Schaft selbst besteht aus zwei Trommeln, die sich in der Mitte leicht wölben und nach oben verjüngen. Der untere Teil des Schafts ist mit hängenden Schuppen verziert, die von einem doppelblättrigen Fries umrahmt sind, der einem Fischgrätenmuster ähnelt. Der obere Abschnitt ist mit Motiven aus dem Weinbau geschmückt, darunter drei große Weinreben, die aus palmettenartigen Büschen wachsen, mit Figuren von Menschen, Eroten und Vögeln, die die Trauben ernten, während Schlangen und Füchse zwischen den Reben lauern.
Das Kapitell der Säule, das 51 cm hoch und 68 cm breit ist, folgt der korinthischen Ordnung. Es ist an der Basis von einem Kranz aus Akanthusblättern umgeben, wobei die Seiten Kopfreliefs zeigen, die von Laubwerk zwischen den gebrochenen Eckvoluten eingerahmt sind. Die erhaltenen Reliefs zeigen einen bärtigen Mann mit langen Haaren und eine Frau mit fließendem Haar. Das Kapitell wird von einer vertieften Abdeckplatte, dem Abakus, gekrönt, was seine klassische Schönheit unterstreicht.
Auf der Spitze der Säule befindet sich die Figur des Gigantenreiters, die die mythologische Gigantomachie darstellt – den Kampf zwischen den Giganten und Jupiter sowie den olympischen Göttern. Die Figur, obwohl stark beschädigt, zeigt Jupiter, der ein Pferd reitet, in seiner rechten Hand ein Bündel Blitzstrahlen schwingt und in der linken die Zügel hält. Das Pferd bäumt sich dramatisch über einen Riesen mit schlangenartigen Beinen, der sich am Boden windet.
Die Jupitersäule von Aalen ist nicht nur ein bemerkenswertes Stück antiker Kunst, sondern auch ein Fenster in das religiöse und kulturelle Leben des Römischen Reiches in Germania superior. Ihre aufwendigen Schnitzereien und ihr großartiges Design spiegeln die Verehrung der Römer für ihre Götter und ihre künstlerische Meisterschaft wider. Besucher von Aalen können dieses rekonstruierte Denkmal bewundern und sich vorstellen, welchen Eindruck es in der Antike gemacht haben muss.
Abschließend steht die Jupitersäule als Symbol für das bleibende Erbe des Römischen Reiches im heutigen Deutschland. Sie lädt uns ein, das reiche Geflecht von Geschichte, Religion und Kunst zu erkunden, das unsere Welt geprägt hat, und ist ein Muss für Geschichtsinteressierte und neugierige Reisende gleichermaßen.
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