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Kreuzkirche

Kreuzkirche Altona

Kreuzkirche

Die Kreuzkirche in Hamburg, gelegen an der Kreuzung von Behringstraße und Hohenzollernring im lebhaften Stadtteil Ottensen, ist ein beeindruckendes Beispiel spät-19. Jahrhundert-Kirchenarchitektur. Diese neugotische Kirche, die 1898 fertiggestellt wurde, zeugt von der architektonischen Vision Fernando Lorenzens, der von der Wiesbadener Bergkirche inspiriert war. Heute dient sie als Zentrum der Tabita-Gemeinde und bietet neben Gottesdiensten auch eine Vielzahl von Konzerten an.

Die Geschichte der Kreuzkirche

Die Ursprünge der Kirche sind eng mit der schnellen städtischen Entwicklung Ottenens verbunden, das 1889 Teil der Stadt Altona wurde. Während sich das Gebiet nach Westen ausdehnte, wurden Pläne für eine neue Kirche gemacht, um der wachsenden Bevölkerung zu dienen. Die Kreuzkirche wurde strategisch an einer prominenten städtischen Kreuzung platziert und wurde so zum Mittelpunkt der Gemeinschaft. Der Bau begann 1897, und die Kirche wurde am 22. November 1898 geweiht, mit Amandus Weinreich als erstem Pastor, der den Bau beaufsichtigt hatte.

Die Kreuzkirche ist ein klassisches Beispiel einer Gründerzeit-Stadtkirche, gebaut aus rotem Backstein mit glasierten Ziegelakzenten, die ihre architektonischen Details hervorheben. Die Kupferdächer tragen zu ihrem neugotischen Charme bei und spiegeln die Traditionen der norddeutschen Backsteingotik wider. Die Kirche ist als Zentralbau mit kreuzförmigem Grundriss und einem 67 Meter hohen zentralen Turm gestaltet. Ihre Lage auf einer kleinen begrünten Verkehrsinsel an einer belebten Kreuzung unterstreicht ihre historische Bedeutung als erstes fertiggestelltes Bauwerk im neu entwickelten Viertel.

Die Architektur erkunden

Der architektonische Glanz der Kreuzkirche zeigt sich in ihrer detaillierten Handwerkskunst. Das Gebäude weist zahlreiche dekorative Elemente auf, wie schmiedeeiserne Wasserspeier und knospenartige Kapitelle. Ein auffälliges Mosaik schmückt das Tympanon über dem Eingangsportal und lädt Besucher in den heiligen Raum ein. Trotz der Verwüstungen des Ersten Weltkriegs, bei dem das ursprüngliche Kupferdach für Kriegszwecke umgenutzt wurde, und den Schäden durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, die einige Fenster zerstörten, blieb die Kirchenstruktur weitgehend intakt.

Sanierungsbemühungen von 1993 bis 1998 und erneut von 2001 bis 2007 zielten darauf ab, die historische Integrität der Kirche zu bewahren, obwohl finanzielle Einschränkungen die Fertigstellung dieser Projekte verzögert haben. Die verbleibenden Restaurierungsarbeiten werden auf über 1,2 Millionen Euro geschätzt, mit Plänen, nach 2017 wieder aufzunehmen, sobald die Finanzierung gesichert ist.

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Das Innere der Kreuzkirche

Im Laufe der Jahre hat das Innere der Kreuzkirche bedeutende Veränderungen erfahren. Die ursprüngliche neugotische Dekoration wurde nach dem Ersten Weltkrieg radikal verändert, wobei ornamentale und figürliche Elemente vom Altar und der Kanzel entfernt und die byzantinisch inspirierten Wandmalereien in einer einzigen Farbe übermalt wurden. Die Seitentreppen zu den Emporen tragen noch Spuren der ursprünglichen Pracht der Kirche. Weitere Änderungen wurden zwischen 1938 und 1940 sowie von 1952 bis 1955 und 1968 vorgenommen. Eine umfassende Neugestaltung der Kirchhalle, entworfen von Hans Kock, wurde zwischen 1992 und 1998 abgeschlossen.

Künstlerische Merkmale und Ausstattung

Das heutige Innere wird durch die Werke des Künstlers Siegfried Assmann geprägt, dessen persönlicher Stil in der von ihm 1968 geschaffenen Kanzel, dem Taufbecken und Altar sowie den Chorfenstern sichtbar ist. Das bronzene Taufbecken stammt aus dem Jahr 1898. Die beeindruckendsten und kunstvollsten Fenster sind die Ost- und Westfenster, die Assmann 1956 als Ersatz für die ursprünglichen Rosettenfenster schuf. Das Ostfenster zeigt eine Kreuzigungsszene in Blau- und Grüntönen, während das Westfenster Christus als Weltenrichter darstellt, umgeben von Symbolen der Evangelisten und Apostel in Gelbtönen.

Vier der ursprünglichen fünf Holzfiguren des Hamburger Künstlers Carl Schümann hängen an den Eckpfeilern des Innenraums. Diese Figuren, darunter Johannes der Täufer, der auferstandene Christus, die Apostel Paulus und Petrus sowie Johannes der Evangelist, waren von 1939 bis 1968 an der Kanzel befestigt. Die Figur des Johannes des Evangelisten, die lange in privatem Besitz war, wurde 2023 an die Kirchengemeinde zurückgegeben und soll innerhalb der Kirche ausgestellt werden.

Die Orgel der Kreuzkirche

Die aktuelle Orgel ist die dritte, die die Kreuzkirche ziert. Die ursprüngliche Orgel, gebaut von Kemper und Sohn in Lübeck, diente von 1898 bis 1955, litt jedoch unter Schäden und Mängeln aufgrund der beiden Weltkriege. Auch die zweite Orgel hatte technische und akustische Herausforderungen, was in den späten 1980er Jahren Pläne für eine neue Orgel auslöste. Gebaut von der Orgelbaufirma G. Christian Lobback aus Neuendeich bei Hamburg, wurde die neue Orgel 1993 fertiggestellt. Sie verfügt über 1.786 Pfeifen und 29 Register auf Schleifladen, wobei drei Register der Hauptorgel über Wechselschieber auf das Pedal übertragen werden können. Die Schwellorgel ist doppelt schwellbar und das Instrument hat eine mechanische Traktur und elektrische Registertraktur. Das Design der Orgel wurde speziell auf die Akustik der Kirche abgestimmt, ohne barocke oder romantische Stile zu verwenden.

Die Umgebung der Kreuzkirche

Neben der Kreuzkirche wurden das Pfarrhaus und das gegenüberliegende Gemeindezentrum errichtet, die den architektonischen Stil der Kirche widerspiegeln. Die prominente Lage der Kirche auf einer Verkehrsinsel ist Teil eines städtebaulichen Konzepts des Stadtplaners Hermann Joseph Stübben aus dem Jahr 1893, das auf die westliche Expansion Ottenens abzielte.

Das Gebiet südöstlich der Kreuzkirche, zwischen Hohenzollernring und Fischers Allee, blieb weitgehend von Kriegsbomben verschont. Heute beherbergt es viele Gründerzeit-Wohngebäude sowie moderne Backsteinexpressionismus-Strukturen aus den 1920er und 1930er Jahren, die einen Einblick in Hamburgs und Altonas Vorkriegsarchitektur bieten.

Zusammenfassend ist die Kreuzkirche nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein historisches Wahrzeichen, das die architektonische und kulturelle Entwicklung Hamburgs verkörpert. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandskraft und Wandel und machen sie zu einem faszinierenden Ziel für diejenigen, die sich für Geschichte, Architektur und Kunst interessieren.

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