Eingebettet in das malerische Städtchen Ansbach in Bayern, steht die Ansbacher Synagoge als Zeugnis der reichen jüdischen Geschichte der Region. Dieses architektonische Kleinod, das zwischen 1744 und 1746 erbaut wurde, bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und symbolisiert Widerstandskraft und kulturelles Erbe.
Im 17. Jahrhundert begann die jüdische Gemeinde in Ansbach zu gedeihen. Während des Dreißigjährigen Krieges suchten viele jüdische Familien Zuflucht in der Stadt, was zur Gründung einer lebendigen Gemeinschaft führte. Anfangs fanden die religiösen Zeremonien im Haus von Amson Model, einem wohlhabenden Hofjuden, statt, bis ein Streit zur Gründung zweier privater Synagogen führte.
Im Jahr 1743 bot Löw Israel, eine weitere einflussreiche Persönlichkeit, sein Grundstück für den Bau einer gemeinschaftlichen Synagoge an. Unter dem Druck des Markgrafen erwarb die jüdische Gemeinde das Gelände für 1.500 Gulden. Mit zusätzlichem Land beauftragt, wurde der italienische Architekt Leopoldo Retti mit dem Entwurf der Synagoge beauftragt, die am 2. September 1746 eingeweiht wurde.
Die Geschichte der Synagoge nahm während der NS-Zeit eine tragische Wendung. Am 27. Oktober 1938 wurde während eines Gottesdienstes eine Tränengasbombe in die Synagoge geworfen. Während des Novemberpogroms 1938 sollte die Synagoge niedergebrannt werden. Doch aus Sorge um die umliegenden arischen Häuser löschte die Feuerwehr das Feuer schnell. Das entweihte Gebäude wurde von 1939 bis 1945 als Lebensmittellager genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Synagoge als Gebetsstätte für amerikanische Soldaten und Vertriebene. Renovierungen in den Jahren 1948 und 1949 stellten einen Teil ihres früheren Glanzes wieder her. Doch da die jüdische Bevölkerung in Ansbach in den folgenden Jahrzehnten abnahm, wurde die Synagoge 1964 in ein Museum und symbolisches Gotteshaus umgewandelt.
Die Ansbacher Synagoge ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur mit hohen Rundbogenfenstern und einer Fassade, die von breiten, flachen Pilastern geziert wird. Im Inneren sind italienische Einflüsse deutlich erkennbar. Um 1840 wurde eine Kanzel hinzugefügt, und die Empore für die Frauen wurde mehrfach erweitert. Die ursprünglichen Innenausstattungen, einschließlich des Almemors (Bima) und des Tora-Schreins, sind erhalten geblieben.
Der Almemor, mit seiner achteckigen Steinbalustrade und acht gedrehten, marmorähnlichen Holzsäulen mit korinthischen Kapitellen, bildet das Herzstück des Raumes. Sieben Messingleuchter erhellen den Raum und verleihen ihm eine gewisse Pracht. Der Toraschrein zeigt im Bogen zwei Löwenfiguren, die die Gesetzestafeln halten, ein kraftvolles Symbol für Glauben und Tradition.
Die Synagoge bildet zusammen mit dem Rabbinerhaus, dem Schlachthaus und den Männer- und Frauenbädern (Mikwe) einen zusammenhängenden Komplex, der einen umfassenden Einblick in das Leben der historischen jüdischen Gemeinde in Ansbach bietet.
Seit 1985 wurde die Synagoge umfangreich renoviert. Im Juli 2012 wurde ein Informationszentrum eröffnet, das die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ansbach und das alltägliche jüdische Leben dokumentiert. Besucher können den Gebetsraum, die Ausstellung im Dienerhaus, den Synagogenhof und eines der beiden rituellen Bäder erkunden. Die Synagoge ist von Mai bis September an jedem zweiten und vierten Sonntag des Monats von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten ist sie durch Stadtführungen und besondere Veranstaltungen zugänglich.
Jedes Jahr wird Anfang bis Mitte November eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Reichspogromnacht abgehalten, um sicherzustellen, dass die Geschichten der Vergangenheit niemals vergessen werden.
Ein Besuch der Ansbacher Synagoge ist nicht nur eine Reise durch die Geschichte; er ist eine eindringliche Erinnerung an den unerschütterlichen Geist einer Gemeinde, die Widrigkeiten mit Widerstandskraft und Anmut begegnet ist. Ob ihr Geschichtsbegeisterte oder neugierige Reisende seid, die Synagoge bietet ein bereicherndes Erlebnis, das euer Verständnis für das vielfältige kulturelle Gefüge Bayerns vertieft.
Abschließend ist die Ansbacher Synagoge nicht nur ein architektonisches Wunderwerk; sie ist ein lebendiges Denkmal für das bleibende Erbe der jüdischen Gemeinde in Bayern. Ihre Wände hallen wider von Geschichten des Glaubens, der Ausdauer und der Hoffnung und machen sie zu einem unverzichtbaren Halt für jeden, der die historische und kulturelle Landschaft Ansbachs erkundet.
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