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Franziskanerkloster Attendorn

Franziskanerkloster Attendorn Attendorn

Franziskanerkloster Attendorn

Das Franziskanerkloster Attendorn, eingebettet in die malerische Stadt Attendorn in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein historisches Kleinod, das Besucher dazu einlädt, in die Vergangenheit einzutauchen und die reiche Geschichte dieses Ortes zu erleben. Gegründet im 17. Jahrhundert von den Franziskanischen Observanten, hat dieses Kloster Jahrhunderte des Wandels, Überlebens und der Transformation erlebt und ist somit ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen.

Die Gründung und die frühen Jahre

Die Geschichte des Franziskanerklosters Attendorn beginnt am 5. September 1636, als der Erzbischof von Köln, Ferdinand von Bayern, den Franziskanern der Thüringischen Provinz die Erlaubnis erteilte, ein Kloster in Attendorn zu errichten. Dies war ein bedeutender Schritt, insbesondere angesichts der kürzlichen Wiederherstellung der Thüringischen Provinz im Jahr 1633 nach der Reformation. Der örtliche Stadtrat stimmte der Gründung zwei Jahre später zu, unter der Bedingung, dass die Mönche die Jugend in den freien Künsten und der katholischen Lehre unterrichten würden.

Zu Beginn mieteten die Franziskaner ein Haus in der Stadt, wo sie eine Kapelle einrichteten und ihre Bildungs- und religiösen Aktivitäten begannen. Der Bau einer eigenen Kirche und eines Klostergebäudes begann 1648 und wurde 1656 abgeschlossen. Aufgrund von Baufehlern musste die ursprüngliche Kirche jedoch abgerissen und neu errichtet werden. Die neue Kirche, entworfen von dem Kapuzinerbruder Ambrosius von Oelde, wurde 1682 von dem Weihbischof von Köln, Johann Heinrich von Anethan, geweiht.

Prüfungen und Herausforderungen

Der Klosterkomplex sah sich im Laufe der Jahre zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Zwei verheerende Brände in den Jahren 1742 und 1783 zerstörten bedeutende Teile der Gebäude, einschließlich der Kirche, des Klosters und der Schule. Die Kirche wurde zwischen 1784 und 1790 wieder aufgebaut und wurde zur letzten Ruhestätte vieler Mitglieder der Familie von Fürstenberg. Trotz dieser Widrigkeiten funktionierte das Kloster weiter, wenn auch in reduzierter Kapazität, und wurde 1804 wiederbesetzt.

Die Säkularisation der Klöster im frühen 19. Jahrhundert brachte weitere Veränderungen mit sich. 1822 übernahm die Stadt Attendorn die Klostergebäude und nutzte sie für das städtische Progymnasium, das sich später zum Rivius-Gymnasium, der höchsten Schule der Stadt, entwickelte. Die Kirche stand bis 1838 leer, als sie von einem Landwehrbataillon als Zeughaus genutzt wurde. Von 1888 bis 1898 blieb sie ohne spezifische Funktion, bis sie von den Franziskanern der Sächsischen Provinz (Saxonia) gemietet wurde.

Zerstörung und Wiedergeburt

Das 20. Jahrhundert brachte neue Prüfungen für das Franziskanerkloster Attendorn. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche 1945 durch einen Luftangriff beschädigt und anschließend durch eine Munitionsexplosion am Ende des Krieges zerstört. Trotz Protesten einiger Bürger wurde die Kirche 1951 abgerissen, und das Gelände wurde später zur Unterbringung des Rathauses und der Zentrale der Sparkasse Attendorn genutzt. Bemerkenswert ist, dass das Kirchenportal erhalten blieb und bis 2022 auf dem Klosterplatz wieder aufgebaut werden soll.

1898 errichteten die Franziskaner der Sächsischen Provinz ein neues Kloster ein paar hundert Meter nördlich des ursprünglichen Standorts. Diese Gemeinschaft wurde 1931 unter der Leitung eines Guardians zu einem Konvent erhoben. 1998 verließen die Franziskaner jedoch Attendorn aufgrund der sinkenden Mitgliederzahl in der Provinz, was das Ende einer Ära markierte.

Das Erbe der Franziskaner

Die Franziskaner, die das Kloster bewohnten, stammten hauptsächlich aus Bürger- und Bauernfamilien aus Regionen wie dem Sauerland, der Eifel, dem Westerwald, Limburg, Fulda, Utrecht und dem Bistum Mainz. Auf ihrem Höhepunkt im Jahr 1783 beherbergte das Kloster bis zu 41 Personen. Bei seiner Auflösung im Jahr 1822 war die Gemeinschaft auf vier Priester und vier Laienbrüder geschrumpft.

Bildung war eine zentrale Mission der Franziskaner. Sie boten Unterricht in den Geisteswissenschaften am Gymnasium Marianum Seraphicum an, das sie 1639 gründeten. Diese Schule bot von 1647 bis 1783 Philosophie- und Theologiestudien für Schüler an, die dem Orden beitreten wollten. Obwohl die Schule 1784 in die unteren Räume des Rathauses verlegt wurde, waren die fratres studentes bereits im Vorjahr nach Marienthal umgezogen. Auf ihrem Höhepunkt hatte die Schule bis zu 60 Schüler, obwohl diese Zahl bis 1803 auf 25 gesunken war. Die neuen hessischen Behörden verwandelten das Gymnasium nach 1803 in eine Bürgerschule.

Die Moderne und der Franziskuskreis

Mit dem Weggang der Franziskanerbrüder im Jahr 1998 wurde der Franziskuskreis von zahlreichen Mitgliedern der ehemaligen Franziskanergemeinschaft gegründet. Diese Gruppe fördert weiterhin die franziskanische Spiritualität in Attendorn und darüber hinaus durch Bibelgespräche, spirituelle Wochenenden und Gottesdienste. Sie sorgten auch dafür, dass die 1969 erbaute Klosterkirche zunächst geöffnet blieb. Sie wurde jedoch schließlich abgerissen, um Platz für den Franziskanerhof, ein Seniorenheim, zu machen. Zur Erinnerung an die Kirche wurde die 1,5 Tonnen schwere, 8,25 Meter hohe Kirchturmspitze in der Mitte eines Kreisverkehrs in der Stadt platziert.

Das Franziskanerkloster Attendorn steht als Zeugnis für Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit durch Jahrhunderte des Wandels. Seine reiche Geschichte, geprägt von Prüfungen und Triumphen, inspiriert und fasziniert weiterhin diejenigen, die diesen historischen Ort in Attendorn besuchen.

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