Im Herzen von Bordeaux, Frankreich, erhebt sich ein beeindruckendes Zeugnis gotischer Architektur und religiösen Erbes – die Basilika St. Michael, lokal bekannt als Basilique Saint-Michel de Bordeaux. Dieses atemberaubende Bauwerk ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Leuchtturm der Geschichte, Kunst und Kultur, der die Zeit überdauert hat und Besucher aus aller Welt fasziniert.
Die Basilika St. Michael hat eine lange Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Der Bau dauerte über zwei Jahrhunderte und wurde schließlich im 16. Jahrhundert abgeschlossen. Diese lange Bauzeit spiegelt sich in den detaillierten und prächtigen Merkmalen ihres gotischen Flamboyant-Stils wider.
Die Basilika wurde ursprünglich außerhalb der Stadtmauern errichtet, in einem Gebiet bekannt als hors-les-murs. Doch die Ausdehnung von Bordeaux im 14. Jahrhundert integrierte diesen heiligen Ort in das dritte städtische Gehege der Stadt. Diese Entwicklung förderte das Wachstum des umliegenden Bezirks, der als St. Michael Viertel bekannt wurde und von Händlern und Handwerkern belebt war.
Der Bau der neuen Kirche wurde dem Architekten Jean Lebas von König Ludwig XI. anvertraut. Trotz des fortlaufenden Baus wurde 1466 ein Kollegium von Kanonikern in der Kirche gegründet, was ihre Bedeutung als Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela unterstrich. Der Bau der Kirche wurde durch Spenden verschiedener Zünfte und Bruderschaften unterstützt, obwohl er erst im 16. Jahrhundert abgeschlossen wurde.
Die Basilika St. Michael ist ein herausragendes Beispiel für die gotische Flamboyant-Architektur. Mit einer Länge von 75 Metern und einer Breite von 38 Metern verfügt die Basilika über einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes mit einer dreischiffigen Halle und einem Chor mit drei polygonalen Apsiden. Das Hauptschiff, das sich auf eine Höhe von 23 Metern erhebt, wird von einem länglichen Rippengewölbe getragen, das die Pracht seiner Zeit widerspiegelt.
Die Basilika besitzt 17 Seitenkapellen, die jeweils verschiedenen Zünften oder Bruderschaften gewidmet sind. Diese Kapellen beherbergen zahlreiche Kunstwerke, darunter ein hölzernes Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert in der Saint-Jacques-Kapelle und eine skulptierte Darstellung der Kreuzabnahme in der Ferron-Kapelle. Ein weiteres Highlight ist die Sainte-Catherine-Kapelle, die der Schutzpatronin der Seeleute gewidmet ist.
Zu den bemerkenswerten Kunstwerken in der Basilika gehört eine Pietà aus dem späten 15. Jahrhundert und eine Skulptur der heiligen Ursula, die die gemarterten Jungfrauen von Köln unter ihrem Mantel schützt. Das Hauptschiff verfügt auch über eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, die aus Mahagoni und Marmor gefertigt ist und mit einer Statue des heiligen Michael, des Schutzpatrons der Basilika, gekrönt ist.
Eines der auffälligsten Merkmale der Basilika St. Michael ist ihr freistehender Glockenturm, bekannt als Flèche Saint-Michel. Mit einer beeindruckenden Höhe von 114 Metern ist er der höchste Glockenturm im Süden Frankreichs und der vierthöchste im Land. Dieser imposante Turm, entworfen von Architekt Jean Lebas, wurde im 19. Jahrhundert von Paul Abadie im gotischen Stil restauriert.
Der Glockenturm hat eine faszinierende Geschichte. Er wurde mehrfach vom Blitz getroffen und verlor sogar 1768 seinen Turmspitze durch einen Hurrikan, was seine Höhe auf 99 Meter reduzierte. Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert brachten ihn wieder zu seiner vollen Pracht zurück. Der Turm beherbergt auch ein Carillon mit 22 Glocken, das nach einer Restaurierung seit 1999 wieder in Betrieb ist.
Unter dem Glockenturm liegt eine Krypta, die Besucher seit Jahrhunderten fasziniert. Diese Krypta diente einst als Beinhaus und wurde später zu einem Ausstellungsraum für Mumien, die während der Ausgrabung des alten Pfarrfriedhofs 1791 entdeckt wurden. Diese Mumien, die durch den lehmigen Boden konserviert wurden, wurden bis 1979 in der Krypta ausgestellt, bevor sie auf dem Friedhof Chartreuse wieder beigesetzt wurden.
Die Basilika St. Michael wurde 1846 zum historischen Denkmal erklärt und 1903 zur Minorbasilika erhoben. Sie ist auch Teil der UNESCO-Welterbeliste als einer der wichtigsten Orte auf dem Jakobsweg in Frankreich, was ihre anhaltende Bedeutung unterstreicht.
Die Buntglasfenster der Basilika, die größtenteils aus dem 16., 19. und 20. Jahrhundert stammen, tragen zu ihrer Pracht bei. Besonders bemerkenswert ist der Jessebaum mit seinen leuchtenden Rot-, Gelb- und Blautönen. Die modernistischen Buntglasfenster im Chor, geschaffen von Max Ingrand, ersetzen jene, die während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.
Die große Orgel der Basilika, mit ihrem Gehäuse im Louis-XV-Stil, wurde zwischen 1762 und 1765 gebaut. Die Orgel wurde mehrfach restauriert, zuletzt im Jahr 2011. Dieses prächtige Instrument mit seinen 41 Registern, drei Manualen und einem Pedalwerk ist ein Zeugnis des reichen musikalischen Erbes der Basilika.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Basilika St. Michael nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern auch ein lebendiges Museum der Geschichte, Kunst und Architektur. Ihr imposanter Turm, die detaillierte gotische Gestaltung und die reiche Sammlung von Kunstwerken machen sie zu einem Muss für jeden, der die kulturellen und historischen Schätze von Bordeaux erkundet. Beim Gang durch ihre ehrwürdigen Hallen erlebt ihr nicht nur die Pracht einer vergangenen Ära, sondern auch den zeitlosen Geist einer Gemeinschaft, die dieses prächtige Bauwerk über Jahrhunderte hinweg geschätzt und bewahrt hat.
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