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Franziskanerkirche und Kloster St. Michael

Franziskanerkirche und Kloster St. Michael Eisenstadt

Franziskanerkirche und Kloster St. Michael

Die Franziskanerkirche und das Kloster Eisenstadt – Esterházy-Gruft, gelegen in der reizvollen Stadt Eisenstadt in Österreich, ist ein bemerkenswerter Ort, der reiche Geschichte mit architektonischer Pracht vereint. Ursprünglich als Franziskanerkirche und Kloster St. Michael bekannt, bietet dieser Komplex den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und zeigt die enge Verbindung zwischen Glaube, Kunst und Adel.

Der Historische Hintergrund

Die Geschichte der Franziskanerkirche und des Klosters Eisenstadt – Esterházy-Gruft beginnt im Jahr 1625, als Graf Nikolaus Esterházy das Franziskanerkloster gründete. Es wurde an der Stelle eines ehemaligen Minoritenklosters errichtet, das während der ersten osmanischen Belagerung Wiens im Jahr 1529 zerstört wurde. Die Kirche und das Kloster wurden 1630 fertiggestellt und geweiht. Diese Einrichtung diente nicht nur als Ort der Anbetung, sondern war auch ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und Kontinuität des Glaubens in turbulenten Zeiten.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr der Ort mehrere Renovierungen, die den sich ändernden Geschmack und die Bedürfnisse seiner Förderer widerspiegelten. Im späten 17. Jahrhundert wurden bedeutende Renovierungen vorgenommen, möglicherweise im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Familiengruft der Esterházys, die ursprünglich zwischen 1687 und 1690 erbaut wurde. Die Kirche und das Kloster erlitten Schäden während der Stadtbrände des 18. Jahrhunderts, wurden jedoch unter der Schirmherrschaft von Fürst Nikolaus I. restauriert.

Einblick in die Kirche

Beim Betreten der Kirche werdet ihr von einem atemberaubenden frühbarocken Innenraum empfangen, der weitgehend seit seiner Weihe erhalten geblieben ist. Der Hochaltar, der dem heiligen Michael geweiht ist, wird von zwei Seitenaltären flankiert, die von italienischen Künstlern geschaffen wurden, die ausschließlich für den Adel arbeiteten. Diese Altäre, geschmückt mit exquisiten Stuckarbeiten, sind ein visuelles Fest für die Besucher.

Die Architektur der Kirche weist ein Hallenschiff mit einem dreijochigen Chor auf, der durch den Hochaltar, der heute als Beichtkapelle dient, getrennt wird. Die Sakristei, die nordöstlich dieser Kapelle liegt, trägt zur Funktionalität und zum Charme der Kirche bei. Die südliche Seitenkapelle, geschmückt mit Stuckverzierungen und dem Wappen der Esterházys, beherbergt ein Altarbild, das die verehrte Ikone von Tschenstochau nachbildet.

Die Esterházy-Gruft: Ein Adeliges Erbe

Die Esterházy-Gruft ist eine prächtige neugotische Struktur, die sich im östlichen Flügel des Klosters befindet. Diese dreischiffige Halle mit ihren kunstvollen Maßwerkfenstern dient als letzte Ruhestätte für viele Mitglieder der Familie Esterházy. Die Gruft wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Franz Storno erweitert und integrierte frühere klösterliche Räume wie das Refektorium und die Sakristei in ihr Design.

Besucher können die Gruft über eine zweiläufige Treppe betreten, die von Marmorstatuen flankiert wird, die möglicherweise Fürst Paul II. und seine Frau Maria Anna Louisa darstellen. Das Herzstück der Gruft ist der Sarkophag von Fürst Nikolaus II., der einem Altartisch nachempfunden ist und mit einer roten Marmorinschriftentafel und dem fürstlichen Wappen versehen ist.

Künstlerische und Kulturelle Schätze

Die Franziskanerkirche und das Kloster Eisenstadt – Esterházy-Gruft sind nicht nur ein spiritueller Rückzugsort, sondern auch ein Hort von Kunst und Kultur. Das Refektorium, geschmückt mit Ölgemälden und Fresken von Stephan Dorfmeister, zeigt Szenen wie das letzte Abendmahl und Darstellungen von St. Antonius von Padua und St. Franziskus. Diese Kunstwerke, die 1770 fertiggestellt wurden, sind ein Zeugnis des reichen künstlerischen Erbes, das unter der Schirmherrschaft der Esterházys blühte.

Darüber hinaus sind die Orgel der Kirche, die auf das Jahr 1760 zurückgeht, und die Rokoko-Kanzel mit ihrem Holzgitternetzwerk sehenswerte Elemente, die das handwerkliche Können und die künstlerische Sensibilität der Epoche hervorheben.

Eine Moderne Pilgerreise

Heutzutage dient die Franziskanerkirche und das Kloster Eisenstadt – Esterházy-Gruft weiterhin als Ort der Anbetung und Reflexion. Seit 1980 wurde ein Teil des Klosters in ein Museum für die Diözese Eisenstadt umgewandelt, das den Besuchern die Möglichkeit bietet, tiefer in die religiöse und kulturelle Geschichte der Region einzutauchen.

Die Kirche wird nun von den Kalasantinerorden betreut, nachdem die letzten Franziskanerbrüder 2018 abgezogen sind. Dieser Übergang markiert ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte des Ortes und stellt sicher, dass sein Erbe für zukünftige Generationen bewahrt bleibt.

Abschließend ist ein Besuch der Franziskanerkirche und des Klosters Eisenstadt – Esterházy-Gruft eine Reise durch die Zeit, die eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kunst und Spiritualität bietet. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder neugierige Reisende seid, dieser Ort verspricht einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und die Geschichten derer widerhallen zu lassen, die seine Hallen durchschritten und in seinen Mauern angebetet haben.

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