In der malerischen Stadt Eutin, eingebettet in die grünen Landschaften Schleswig-Holsteins, befindet sich ein verborgenes Juwel von historischer und kultureller Bedeutung: die Eutiner Landesbibliothek. Diese regionale Forschungsbibliothek ist weit mehr als nur ein Bücherarchiv; sie ist ein Beweis für das reiche literarische und kulturelle Erbe der Region.
Die Ursprünge der Eutiner Landesbibliothek reichen bis ins Mittelalter zurück, als sie als Hofbibliothek der Bischöfe von Lübeck diente. Mit der Ansiedlung der Bischöfe in Eutin gewann die Bibliothek an Bedeutung und vergrößerte ihre Sammlung. Das 18. Jahrhundert war eine Blütezeit für den Eutiner Hof, und die Bibliothek erlebte in dieser Zeit eine bedeutende Erweiterung. Anfang des 19. Jahrhunderts umfasste sie bereits eine beeindruckende Sammlung von etwa 6.000 Bänden.
Im Jahr 1816 erfuhr die Bibliothek eine bedeutende Veränderung, als sie mit zwei privaten Sammlungen fusionierte: der 2.000 Bände umfassenden Büchersammlung des Kieler Kapitäns August Moritz Appenfelder und der 8.000 Bände umfassenden Bibliothek des Oldenburger Juristen und Schriftstellers Gerhard Anton von Halem. Diese Zusammenführung bereicherte das Angebot der Bibliothek und legte den Grundstein für ihre Zukunft als öffentliche Einrichtung.
Die Umwandlung der Bibliothek in eine öffentliche Einrichtung wurde von Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg vorangetrieben, einem aufgeklärten Herrscher, der an die Kraft des Wissens glaubte. Im Jahr 1837 öffnete sein Sohn, Großherzog Paul Friedrich August, die Bibliothek der Öffentlichkeit, zusammen mit der Schulbibliothek des Eutiner Gymnasiums, die von Johann Heinrich Voß gegründet worden war. Dies markierte den Beginn der Bibliothek als Großherzogliche Öffentliche Bibliothek.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Sammlung der Bibliothek weiter, dank privater Spenden und Austausch mit anderen Bibliotheken, wie der Oldenburger Landesbibliothek. Bedeutende Beiträge umfassten 550 Bände von Georg Heinrich Ludwig Nicolovius, einem Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste seit 1813.
Schnitzeljagden in Eutin
Entdeckt Eutin mit der digitalen Schnitzeljagd von myCityHunt! Löst Rätsel, meistert Team-Tasks und erkundet Eutin auf spannende und interaktive Art!
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Monarchie wurde die Bibliothek Eigentum des neuen Oldenburger Staates und in Landesbibliothek Eutin umbenannt. In den 1920er und 1930er Jahren entwickelte sie sich zu einer modernen öffentlichen Bibliothek, mit der Einrichtung einer Volksbibliothek im Jahr 1938.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bibliothek als Kreisbibliothek Eutin wiedereröffnet, wobei ihre historische Sammlung als Abteilung der Landesbibliothek erhalten blieb. Erst in den 1980er Jahren wurde die Bedeutung dieser historischen Sammlung wieder voll erkannt, was 1987 zur Neustrukturierung als Eutiner Landesbibliothek führte. Die Bibliothek wurde anschließend zu einer modernen Forschungseinrichtung ausgebaut und zog 1994 in das renovierte Kavaliershaus am Eutiner Schlossplatz um.
Heute beherbergt die Eutiner Landesbibliothek etwa 80.000 Bände sowie spezielle Sammlungen von Autographen, Karten, Drucken, Noten und Pressendrucken vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Ihre Sammlung ist besonders stark in der Literatur der Aufklärung, einschließlich Belletristik, Reiseberichten, geografischen Werken, Almanachen, Kalendern, politischer Literatur und Werken prominenter Eutiner Autoren wie Johann Heinrich Voß und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg.
Ein einzigartiges Merkmal der Bibliothek ist ihre Sammlung russischer Literatur, die die historischen Verbindungen zwischen dem Eutiner Hof und der russischen Zarenfamilie widerspiegelt. Zudem besitzt die Bibliothek eine nahezu vollständige Sammlung regionaler Literatur über Ostholstein, was sie zu einer unschätzbaren Ressource für lokale Historiker und Forscher macht.
Die Eutiner Landesbibliothek konzentriert sich auf drei Hauptforschungsgebiete: historische Reiseliteratur und Reisekulturstudien, regionale Literaturgeschichte, insbesondere in Bezug auf die Eutiner Autoren des 18. Jahrhunderts, und die Regionalgeschichte Ostholsteins. Die Bibliothek arbeitet eng mit der Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft und anderen lokalen Kultureinrichtungen zusammen, um Forschung und Wissenschaft zu fördern.
1992 wurde das Eutiner Forschungszentrum für historische Reisekultur gegründet, was die Rolle der Bibliothek als Zentrum für Reiseliteraturstudien weiter festigte. Das Zentrum sammelt reisebezogene Materialien von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart und fördert den wissenschaftlichen Austausch durch Konferenzen und Publikationen.
Die Eutiner Landesbibliothek wird von der Stiftung Eutiner Landesbibliothek, die 2007 gegründet wurde, und der Sparkasse Holstein Stiftung, die 2006 ins Leben gerufen wurde, unterstützt. Diese Stiftungen gewährleisten den fortlaufenden Betrieb und die Erhaltung der wertvollen Sammlungen der Bibliothek, trotz der finanziellen Herausforderungen des Kreises.
Besucher der Eutiner Landesbibliothek tauchen in eine Welt historischer und kultureller Schätze ein. Ob ihr als Wissenschaftler, Geschichtsbegeisterte oder einfach neugierige Reisende kommt, die Bibliothek bietet einen faszinierenden Einblick in das literarische und kulturelle Erbe Eutins und darüber hinaus. Ein Besuch in dieser bemerkenswerten Institution ist eine Reise durch die Zeit, bei der Vergangenheit und Gegenwart in einer Feier des Wissens und der Entdeckung aufeinandertreffen.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.