St. Leonhard in Fürstenfeldbruck, Bayern, ist ein verstecktes Kleinod im Herzen dieser bezaubernden Stadt. Diese spätgotische Kirche steht als Zeugnis für das architektonische und geistliche Erbe der Region und bietet Besuchern Einblicke in die Vergangenheit, während sie zugleich ein Ort der Besinnung und des Gedenkens ist.
Die Geschichte von St. Leonhard ist eng mit den Traditionen der Zisterziensermönche verbunden, die wesentlich zur Verehrung des heiligen Leonhard beitrugen. Die Kirche wurde 1440 geweiht, jedoch war das Innere erst 1452 vollständig fertiggestellt, was die finanziellen Schwierigkeiten des Klosters zu jener Zeit widerspiegelt. Trotz dieser Herausforderungen hat die Kirche ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt, was in Oberbayern eine Seltenheit darstellt.
Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die ursprünglichen gotischen Verzierungen im Inneren durch frühbarocke Stile ersetzt, was der Kirche eine neue künstlerische Note verlieh. Die Bürger von Bruck gelobten 1743 während einer Viehseuche, jährlich eine Votivmesse zu Ehren des heiligen Leonhard abzuhalten, der als Schutzpatron der Tiere, insbesondere der Pferde, verehrt wird.
Besucher von St. Leonhard werden von seinem markanten kreuzförmigen Grundriss empfangen, einem einzigartigen architektonischen Merkmal, das die Kirche von anderen in der Umgebung abhebt. Die Kirche liegt am südlichen Ufer der Amper und bietet eine malerische Kulisse, die ihre spirituelle Atmosphäre verstärkt.
Der hohe, quadratische Turm der Kirche, gekrönt von einem neugotischen Turmhelm, ist ein Symbol des Glaubens und der Geschichte. Die Außenfassade ist mit rechteckigen Putzfeldern und schlichten Maßwerkfriesen verziert, was eine harmonische Mischung aus gotischen und barocken Elementen schafft.
Im Inneren beeindruckt die Kirche durch ein Netzgewölbe, das von einfachen Rundsäulen getragen wird. Die Rippen des Gewölbes gehen nahtlos in die Pfeiler über und schaffen ein Gefühl von Einheit und Anmut. Der Chorraum ist mit einem Kreuzgewölbe bedeckt, das zwei runde Schlusssteine aufweist, während die Rippen auf Laub- und Kopfkonsolen ruhen.
Die ursprünglichen floralen Wand- und Gewölbemalereien wurden Mitte des 17. Jahrhunderts überdeckt und durch eine Serie von 68 figürlichen Darstellungen ersetzt, darunter ein Apostelzyklus und Engel mit den Leidenswerkzeugen. Diese Kunstwerke wurden bewahrt und teilweise restauriert, was einen Einblick in die künstlerische Entwicklung der Kirche bietet.
Während der umfassenden Renovierung von 1992/93 wurden die neugotischen Einrichtungsgegenstände, die 1957/58 entfernt worden waren, in die Kirche zurückgebracht. Die Seitenaltäre und der Hochaltar sowie ein Kreuzweg aus dem 19. Jahrhundert aus dem Diözesanmuseum in Freising zieren nun wieder den heiligen Raum.
Eine faszinierende Ergänzung ist der Christus der Barmherzigkeit, eine nachgotische Darstellung Christi als Schmerzensmann, die 1897 in die Kirche eingeführt wurde. Das spätgotische Hängekreuz am Chorbogen ist wahrscheinlich ein Überbleibsel der ursprünglichen Ausstattung und verleiht dem Innenraum der Kirche historische Tiefe.
Eine der faszinierendsten Traditionen, die mit St. Leonhard verbunden sind, ist die Leonhardifahrt, eine feierliche Prozession zu Ehren des Heiligen. Dieses Ereignis, das 1966 begann, umfasst eine Prozession von geschmückten Pferdekutschen und spiegelt die tiefe Verbindung zwischen der Gemeinde und ihrem Schutzpatron wider. Obwohl die Tradition aus früheren Zeiten stammt, wurde sie erst Mitte des 20. Jahrhunderts in ihrer heutigen Form wiederbelebt.
St. Leonhard dient auch als Kriegerdenkmal, ein eindrucksvolles Mahnmal für die Opfer der örtlichen Gemeinschaft. Die Namen der gefallenen Soldaten sind auf Acryltafeln eingraviert, hinter denen Abschnitte der älteren Wandmalereien freigelegt wurden. Diese doppelte Funktion als Ort der Anbetung und des Gedenkens verleiht der Kirche eine tiefgründige Bedeutung.
Für diejenigen, die eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kunst und Spiritualität suchen, ist St. Leonhard ein Muss. Seine ruhige Lage an der Amper, kombiniert mit seiner reichen Geschichte und seinen künstlerischen Schätzen, bietet eine friedliche Flucht aus dem Trubel des modernen Lebens.
Abschließend ist St. Leonhard nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis des unvergänglichen Geistes von Fürstenfeldbruck. Seine Mauern erzählen Geschichten von Hingabe, Widerstandskraft und Gemeinschaft, was es zu einem unvergesslichen Halt auf jeder Reise durch Bayern macht.
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