Mitten im Herzen von Gelsenkirchen erhebt sich stolz das Hans-Sachs-Haus, ein Symbol für architektonische Innovation und historische Bedeutung. Dieses ikonische Gebäude, das zwischen 1924 und 1927 vom Essener Architekten Alfred Fischer erbaut wurde, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Es hat eine bewegte Vergangenheit, die eng mit dem kulturellen und administrativen Leben von Gelsenkirchen verknüpft ist, und ist ein Muss für alle, die sich für die reiche Geschichte und Architektur Deutschlands interessieren.
Das Hans-Sachs-Haus ist ein beeindruckendes Beispiel des Backsteinexpressionismus, einer Stilrichtung, die im frühen 20. Jahrhundert aufkam. Dieses architektonische Juwel zeichnet sich durch die Verwendung von gebranntem Backstein aus, ein Markenzeichen des Stils, und seine abgerundeten Ecken, die der Fassade eine besondere Dynamik verleihen. Interessanterweise wurden diese abgerundeten Ecken erst während der Bauphase von Fischer hinzugefügt. Das Design des Gebäudes integriert auch Elemente der Bauhaus-Bewegung und des Streamline Moderne, wodurch eine harmonische Verbindung von Form und Funktion entsteht.
Ursprünglich war das Hans-Sachs-Haus als multifunktionaler Raum konzipiert, der Büros, ein Hotel, Restaurants, Einzelhandelsgeschäfte und einen Konzertsaal beherbergen sollte. Im Laufe der Zeit wurde es zum zentralen Verwaltungssitz der Stadt Gelsenkirchen. Die Bruttogeschossfläche des Gebäudes beträgt etwa 27.500 Quadratmeter, mit einem Gesamtvolumen von rund 125.000 Kubikmetern, was es zu einem imposanten Bestandteil des Stadtbildes macht.
Das Hans-Sachs-Haus wurde nach dem berühmten Meistersinger Hans Sachs benannt, nachdem ein öffentlicher Wettbewerb die Bürger zur Namensgebung eingeladen hatte. Dieser demokratische Ansatz bei der Namensgebung spiegelt die Rolle des Gebäudes als zentralen und integrativen Raum für die Gemeinschaft wider. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Keller des Gebäudes als Schutzräume während der Bombenangriffe und boten vielen Bewohnern Zuflucht. Tragischerweise verloren am 19. März 1945 bei einem Angriff 81 Menschen im Luftschutzkeller ihr Leben.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale des ursprünglichen Hans-Sachs-Hauses war sein Konzertsaal, der die größte erhaltene spätromantische Konzertorgel Europas beherbergte, eine Walcker-Orgel mit 92 Registern. Obwohl die Orgel die umfangreichen Renovierungen nicht überlebte, wurde sie 2019 für einen symbolischen Preis von einem Euro an die St. Antonius Kirche in Papenburg verkauft, um ihre Erhaltung zu sichern.
Das Hans-Sachs-Haus hat seit seiner Entstehung bedeutende Veränderungen durchgemacht. In der Nachkriegszeit wurde das Gebäude teilweise zerstört und später wieder aufgebaut. Bis Ende der 1950er Jahre wurden zusätzliche Anpassungen vorgenommen, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Stadt gerecht zu werden. Doch erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebte es die dramatischste Transformation.
Im Jahr 2001 begann die Stadt Gelsenkirchen ein ehrgeiziges Projekt, um das Hans-Sachs-Haus in seiner ursprünglichen Pracht wiederherzustellen. Ziel war es, das ursprüngliche Erscheinungsbild nachzubilden, einschließlich der ikonischen Beschriftung an der Front, einer großen Fensterfront im ersten Stock und der Wiederherstellung des umliegenden Vordachs, das nach dem Krieg entfernt worden war. Doch das Renovierungsprojekt stieß bald auf erhebliche strukturelle Probleme, die Mängel aus der ursprünglichen Konstruktion und den nachfolgenden Renovierungen offenbarten.
Diese Herausforderungen führten zu einer hitzigen politischen und öffentlichen Debatte, bei der verschiedene Gruppen unterschiedliche Ansätze zur Rettung des Gebäudes befürworteten. Die Kontroverse gipfelte in der Entscheidung, das Innere vollständig abzureißen und durch eine neue Struktur zu ersetzen, während die historische Fassade erhalten blieb. Diese Entscheidung war nicht ohne Kritik, ermöglichte jedoch letztlich die Schaffung eines modernen Raums, der die historische Bedeutung des Gebäudes respektiert.
Heute steht das Hans-Sachs-Haus als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Das neue Innere, das nach umfangreichen Renovierungen fertiggestellt wurde, umfasst ein Farbleitsystem, das von dem ursprünglichen Design von Max Burchartz, einem Professor für angewandte Grafik an der Folkwang-Schule in Essen, inspiriert ist. Dieses System, das große Farbflächen in Primärfarben verwendet, um Besucher durch das Gebäude zu führen, wurde in den 1990er Jahren wiederentdeckt und vor der vollständigen Neugestaltung teilweise restauriert.
Besucher des Hans-Sachs-Hauses können seine vielen Facetten erkunden, von den Verwaltungsbüros, die weiterhin der Stadt dienen, bis hin zu den öffentlichen Räumen, die eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten beherbergen. Die Außenansicht des Gebäudes bleibt ein beeindruckendes Beispiel der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts, während das Innere alle Annehmlichkeiten eines modernen öffentlichen Gebäudes bietet.
Das Hans-Sachs-Haus ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein lebendiges Wahrzeichen, das die Geschichte von Gelsenkirchen erzählt – von den turbulenten Kriegsjahren bis hin zur lebendigen, dynamischen Gemeinschaft von heute. Ob ihr Architektur-Enthusiasten, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch im Hans-Sachs-Haus bietet einen einzigartigen Einblick in das Herz von Gelsenkirchen.
Wenn ihr durch seine Hallen geht und die Fassade bewundert, werdet ihr an den unerschütterlichen Geist einer Stadt erinnert, die sich immer wieder neu erfindet und dabei ihr reiches Erbe ehrt. Das Hans-Sachs-Haus steht als Zeugnis für die Kraft der Architektur, die Identität einer Gemeinschaft zu formen und zu reflektieren, und ist damit ein unverzichtbarer Halt bei jedem Besuch in Gelsenkirchen.
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