Die Martinikerk, auch bekannt als St. Martinikirche, erhebt sich stolz im Herzen von Groningen, Niederlande, und zeugt von der reichen historischen und architektonischen Tradition der Stadt. Als älteste Kirche Groningens bietet dieses beeindruckende Bauwerk Besuchern eine faszinierende Reise durch die Zeit, von ihren Anfängen im 9. Jahrhundert bis hin zu ihrem heutigen Status als geschätztes Wahrzeichen.
Die Ursprünge der Martinikerk sind von Geheimnissen und Legenden umwoben. Zunächst wurde angenommen, dass die inzwischen verschwundene St. Walburg Kirche die älteste in Groningen sei. Doch archäologische Untersuchungen in den 1980er Jahren zeigten, dass die Martinikerk immer an ihrem heutigen Standort stand und ihre früheste Form bis ins frühe 9. Jahrhundert zurückreicht. Die erste Kirche war eine bescheidene Holzkonstruktion am Rande eines Friedhofs, der möglicherweise schon seit vorchristlicher Zeit existierte. Laut der Vita Walfrida, einer Hagiographie aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, wurde diese frühe Kirche um 810 oder 836 von Wikingern zerstört, was zum Bau einer zweiten Holzkirche führte.
Im frühen 10. Jahrhundert wurde die Holzkirche durch eine haltbarere Tuffsteinkirche ersetzt, deren Fundamente bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Diese Tuffsteinkirche diente der Gemeinde bis zum 13. Jahrhundert, als sie durch das heutige Backsteingebäude ersetzt wurde. Die Kirche wurde nach dem heiligen Martin von Tours benannt, einer verehrten Figur im Frankenreich, das diese Region im späten 8. Jahrhundert annektiert hatte.
Die heutige Martinikerk ist hauptsächlich eine gotische Hallenkirche, ein Stil, der während der umfangreichen Renovierungen und Erweiterungen im 15. Jahrhundert entstand. Die ursprüngliche romanisch-gotische Kreuzbasilika, erbaut in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, hatte ein hohes Mittelschiff, flankiert von niedrigeren Seitenschiffen, ein Querschiff und einen quadratischen Chor mit Apsis. Im Laufe der Zeit erfuhr die Kirche bedeutende Veränderungen, beginnend mit dem Bau eines Chorumgangs um den Chor im frühen 15. Jahrhundert, gefolgt von der Hinzufügung eines neuen hohen Chors.
Das Mittelschiff wurde nach Westen erweitert, und die Seitenschiffe wurden auf die Höhe des Mittelschiffs angehoben, wodurch die Hallenkirche entstand. Leider stürzte der ursprüngliche Turm, der während dieser Erweiterungen in die Kirche integriert worden war, 1468 ein, was weitere Rekonstruktionen notwendig machte. Zwischen 1469 und 1482 wurde ein neuer, separater Turm gebaut, der heute als Martinitoren oder Martini-Turm bekannt ist.
Der Martinitoren ist ein integraler Bestandteil des Martinikerk-Komplexes und ein Symbol von Groningen. Mit einer Höhe von 97 Metern bietet er atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Landschaft. Besucher können die 311 Stufen des Turms erklimmen, um die Spitze zu erreichen, wo sie mit einem Panoramablick belohnt werden, der die Mühe wert ist. Das Glockenspiel des Turms, mit seinen 62 Glocken, verleiht dem Klangbild der Stadt eine melodische Note.
Beim Betreten der Martinikerk werden die Besucher von einem ruhigen und beeindruckenden Innenraum empfangen. Die Kirche verfügt über eine Reihe von atemberaubenden Wand- und Deckenmalereien, von denen die ältesten aus etwa 1250 stammen und die Jungfrau Maria auf dem Thron Salomons darstellen. Die Gewölbe sind mit verschiedenen floralen Motiven und Bildern von Heiligen geschmückt, darunter die Zwillingsheiligen Cosmas und Damian, der heilige Christophorus und die Stadtpatrone, der heilige Otger und der heilige Martin.
Die Martinikerk beherbergt zwei bemerkenswerte Orgeln. Die Hauptorgel, eine der größten und berühmtesten Barockorgeln der Welt, wurde 1691-1692 von dem renommierten Orgelbauer Arp Schnitger gebaut. Dieses majestätische Instrument mit seinen 53 Registern enthält Elemente einer früheren gotischen Orgel aus dem Jahr 1481. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Orgel mehrfach modifiziert und restauriert, zuletzt in den 1970er und 1980er Jahren von Jürgen Ahrend, um ihren barocken Charakter wiederherzustellen.
Die Chororgel, die aus dem Jahr 1742 stammt, wurde von Jean-Baptiste Le Picard gebaut und diente ursprünglich einem Kloster in Limburg. Nach mehreren Umzügen fand sie 1939 ihren festen Platz in der Martinikerk. Nach einer Lagerzeit während der Restaurierung der Kirche wurde die Orgel 2001 wieder installiert und bereichert weiterhin das musikalische Angebot der Kirche.
Die Martinikerk ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiger kultureller Veranstaltungsort. Sie beherbergt eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter Konzerte, Ausstellungen und Vorträge, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen. Die Akustik der Kirche macht sie zu einem idealen Ort für musikalische Darbietungen, insbesondere Orgelkonzerte, die die Pracht ihrer historischen Instrumente zur Geltung bringen.
Zusammenfassend ist die Martinikerk ein unverzichtbares Ziel für alle, die Groningen erkunden. Ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und kulturelle Bedeutung machen sie zu einem faszinierenden Ort, der einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt bietet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, die Martinikerk verspricht ein unvergessliches Erlebnis.
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