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LWL-Museum für Archäologie und Kultur

LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne

LWL-Museum für Archäologie und Kultur

Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein wahres Schatzkästchen der Menschheitsgeschichte, das sich auf das reiche archäologische Erbe Westfalens konzentriert. Dieses Museum, das zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gehört, bietet eine faszinierende Reise durch 250.000 Jahre menschlicher Geschichte, von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Mit seiner innovativen Architektur und seinen fesselnden Ausstellungen bietet es eine einzigartige Erfahrung für Geschichtsinteressierte und neugierige Besucher gleichermaßen.

Die Geschichte des Museums

Die Ursprünge des Museums reichen bis ins Jahr 1836 zurück, als die erste Sammlung archäologischer Funde aus Westfalen in Münster vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens präsentiert wurde. 1908 wurden diese Sammlungen in das neu eröffnete Provinzialmuseum integriert. Die archäologische Abteilung erhielt 1930 einen eigenen Raum und wurde 1934 als Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte eine eigenständige Einrichtung.

Trotz der Zerstörungen durch Bombenangriffe in den Jahren 1943 und 1945 wurde das Museum zwischen 1963 und 1970 wieder aufgebaut. 1980 wurde es in Westfälisches Museum für Archäologie umbenannt und nach einer Entscheidung der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe 1991 nach Herne verlegt. Das neue Gebäude in Herne wurde am 28. März 2003 eingeweiht. 2007 erhielt es den Namen LWL-Museum für Archäologie, und Anfang 2023 wurde es in LWL-Museum für Archäologie und Kultur umbenannt.

Das architektonische Wunderwerk

Die Architektur des Museums ist ein Meisterwerk für sich. Entworfen von den Architekten von Busse Klapp Brüning, liegt das Gebäude größtenteils unter der Erde, wobei nur das kubische Eingangsgebäude und die Lichthallen über den beiden größten Ausstellungsräumen aus dem Boden ragen. Dieses innovative Design brachte dem Museum die 'Auszeichnung guter Bauten 2003' vom Bund Deutscher Architekten in NRW und den Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2004 ein. Das Gebäude ist vollständig barrierefrei und verfügt über Ausstellungsräume, Konferenzräume im Erdgeschoss und ein Kino im Untergeschoss.

Dauerausstellungen und Sonderausstellungen

Die Dauerausstellung im LWL-Museum für Archäologie und Kultur nimmt die Besucher mit auf eine chronologische Reise durch 250.000 Jahre Geschichte Westfalens. Die Präsentation ist wie eine archäologische Ausgrabungsstätte gestaltet, wobei die Exponate in ihrem ursprünglichen Kontext gezeigt werden. Besucher können verschiedene Arten von Fundstellen wie Gräber, Brunnen und Gebäudereste durch Rekonstruktionen, Bilder, Filme und Klanglandschaften erkunden. Diese immersive Erfahrung zeigt nicht nur Artefakte und ihre Geschichten, sondern hebt auch die akribische Arbeit der Archäologen hervor.

Zusätzlich zur Dauerausstellung veranstaltet das Museum eine Vielzahl von Sonderausstellungen. Frühere Ausstellungen behandelten ein breites Themenspektrum, von den Auswirkungen des Klimas auf das menschliche Leben bis hin zu den Mythen und Kulten rund um menschliche Schädel. Zu den jüngsten Ausstellungen gehören 'Stonehenge – Von Menschen und Landschaften' und 'Modern Times – Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten,' die bis August 2024 läuft. Diese Ausstellungen bieten neue Einblicke und faszinierende Entdeckungen aus dem Bereich der Archäologie.

Das Forschungslabor

Das Forschungslabor des Museums ist ein herausragendes Merkmal, das den Besuchern einen Einblick in die Welt der archäologischen Forschung ermöglicht. Hier können sie die Prozesse verfolgen, die Archäologen zur Untersuchung der Vergangenheit verwenden, mit Rekonstruktionen, die nach Kriminalfällen modelliert sind. Techniken wie Bodenanalyse, Gesichtsrekonstruktion, DNA-Analyse, stratigraphische Ausgrabung, Altersbestimmung und Materialanalyse werden demonstriert und bieten eine praktische Erfahrung der wissenschaftlichen Methoden in der Archäologie.

Das Grabungscamp

Am 23. August 2013 eröffnet, bietet das Grabungscamp auf dem Gelände des Museums eine einzigartige Gelegenheit für Besucher, archäologische Ausgrabungen aus erster Hand zu erleben. Dieser 200 Quadratmeter große Bereich ist durch ein Zelt vor den Elementen geschützt und verfügt über eine terrassenförmige Anordnung mit verschiedenen Ausgrabungsebenen, von der Frühneuzeit bis zur Steinzeit. Besucher können an Aktivitäten wie sorgfältiger Ausgrabung, präziser Dokumentation und der Identifizierung und Datierung von Funden teilnehmen. Das Camp ist dank einer Rampe, die in den Ausgrabungsbereich führt, für alle zugänglich.

Fazit

Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist mehr als nur ein Museum; es ist ein Tor zum Verständnis der langen und komplexen Geschichte des menschlichen Lebens in Westfalen. Mit seinen innovativen Ausstellungen, praktischen Forschungsmöglichkeiten und fesselnden Sonderausstellungen bietet es eine umfassende und immersive Erfahrung für Besucher jeden Alters. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Studenten oder einfach nur neugierig auf die Vergangenheit seid, dieses Museum bietet eine faszinierende Reise durch die Zeit und ist ein Muss in Herne.

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