In der malerischen Stadt Hürth, gelegen in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, befindet sich ein bemerkenswertes Zeugnis antiker Ingenieurskunst: die Römische Wasserleitung Hürth. Diese römischen Aquädukte, vor Ort bekannt als Römische Wasserleitungen in Hürth, waren die Vorläufer des späteren Eifel-Aquädukts und bieten einen faszinierenden Einblick in die Genialität der römischen Infrastruktur. Diese Aquädukte wurden entwickelt, um das Quellwasser der Hürther Bäche, das zuvor in den Rheinkies versickerte, aufzufangen und zu den römischen Siedlungen zu leiten, die der Stadt Köln vorausgingen, einschließlich des Oppidum Ubiorum um 19 v. Chr. und der späteren Colonia Claudia Ara Agrippinensium ab 50 n. Chr. Dies stellte sicher, dass diese Siedlungen den römischen Standards der Wasserversorgung entsprachen, einem wesentlichen Bestandteil des städtischen Lebens in der Antike.
Die Alt-Hürther Leitung ist die älteste und bedeutendste der Aquädukte und erschließt das Quellgebiet des Duffesbachs. Basierend auf römischen Münzen, die am Sedimentationsbecken an der Stadtgrenze zwischen Efferen und Köln gefunden wurden, wird geschätzt, dass der erste Aquädukt um 30 n. Chr. erbaut wurde. Das Quellgebiet, obwohl archäologisch nicht bestätigt, lag wahrscheinlich etwa 800 Meter nordwestlich von Knapsack, in der Nähe des Goldenberg-Kraftwerks und des Chemieparks Knapsack.
Dieser Aquädukt war vergraben und verlief entlang des linken Ufers des Bachs, kreuzte die heutige Mühlenstraße, Schlangenpfad, Weierstraße und Am Römerkanal, bevor er das Gebiet nahe dem Hermülheimer Schloss erreichte. Trotz umfangreicher Ausgrabungen wurde der letzte Abschnitt des Aquädukts nicht gefunden, selbst während des Baus des Rathauses und des Bürgerzentrums, die entlang seines Weges vermutet wurden. Teile des Aquädukts wurden jedoch bei Bauarbeiten am Schlangenpfad und (1938) an Am Römerkanal und Kreuzstraße entdeckt.
Ein 30 Meter langer Abschnitt des Aquädukts wurde am Hang der ehemaligen Villebahn an der Kreuzstraße freigelegt, wobei ein rechteckiger Inspektionsschacht aus Tuffsteinplatten sichtbar wurde. Dieser Schacht wurde an der Luxemburger Straße ausgestellt, aber im Krieg zerstört. Der Aquädukt hatte hier eine innere Höhe von 1,07 Metern, eine Breite von 33 cm an der Basis und 44 cm an der Spitze. Unterschiede in den Dimensionen und Materialien des Hürther Aquädukts deuten auf Erweiterungen und Kapazitätssteigerungen im Laufe der Zeit hin. Die Zugangsstraße wurde nach Abschluss der Ausgrabungen nach dem Kanal benannt. 1952 wurde ein weiterer Abschnitt des Aquädukts an der Kreuzstraße gefunden, der eine Vertiefung im Boden für einen 5 cm dicken Pfahl aufwies, der wahrscheinlich zur Gefällemessung während des Baus verwendet wurde.
Die Burbacher Leitung erschloss die Quellen des Burbacher Bachs, der zusammen mit dem alten Dorf Berrenrath dem Braunkohleabbau in Hürth zum Opfer fiel. Die erste Entdeckung dieses Aquädukts wurde in Alstädten gemacht. Er war nur 18 cm breit und 12 cm hoch, aus Kiesbeton gefertigt und mit Schieferplatten abgedeckt. Der Aquädukt verlief durch die ehemaligen Pescher Höfe bis zum Sammelpunkt.
Die Gleueler Leitung erschloss die Quellen bei den Sieben Sprüngen nahe dem inzwischen ausgegrabenen Schloss Aldenrath. Die Quellfassungen, die 1930 ausgegraben wurden, bestanden aus einem Schieferplattenboden und durchlässigen Wänden mit Tuffplattenabdeckungen, ähnlich denen am Grünen Pütz des Eifel-Aquädukts. Das Wasser wurde dann in einem steinernen Kanal transportiert. Ein Abschnitt dieses Aquädukts ist als Bodendenkmal an der Ernst-Reuther-Straße Nr. 31 geschützt. Im Zentrum von Gleuel kreuzte es sich mit der Frechen/Bachemer Leitung, wahrscheinlich die jüngste der Aquädukte.
Die Frechen/Bachemer Leitung, vermutlich die jüngste der Vorgebirgs-Aquädukte, entstand außerhalb des Hürther Stadtgebiets, ist aber dennoch erwähnenswert. Klare Ausgrabungsergebnisse fehlen noch. Laut älteren topografischen Karten lagen die Quellgebiete westlich und nordwestlich von Bachem und entwässerten natürlich in Richtung Frechener Bach.
Von dem System, das die Vorgebirgs-Aquädukte und später das Eifel-Aquädukt nahe dem Hermülheimer Schloss verband, wurde nichts gefunden. Bei Bauarbeiten an der Westseite der Friedrich-Ebert-Realschule in Hermülheim wurde 1959 jedoch ein Teil des Aquädukts nach Köln neben dem Duffesbach entdeckt. Weiter unten, beim Bau des Sportplatzes 1961, wurde ein weiterer Abschnitt ausgegraben, ergänzt, konserviert und abgedeckt, sodass er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bemerkenswert sind hier zwei sichtbare Aquädukte: der untere diente den älteren Aquädukten, verlief parallel zur Luxemburger Straße bis in die Nähe des späteren Neumarkts in Köln. Die spätere Berrenrather Straße, wie die Kreuzstraße, diente wahrscheinlich als Wartungsstraße für den wichtigen Aquädukt. Nahe dem späteren Grüngürtel hatte er eine Sedimentfalle. Bevor das Eifel-Aquädukt angeschlossen wurde, war der Aquädukt erhöht, mit einem Gefälle von nur 0,10% vom Hermülheimer Schloss, wodurch das Wasser eine höhere Lage in Köln erreichte und besser verteilt werden konnte.
Ein Besuch der Römischen Wasserleitung Hürth bietet einen einzigartigen Einblick in die antike römische Ingenieurskunst und die ausgeklügelten Wassermanagementsysteme, die ihre Siedlungen versorgten. Wenn ihr entlang der Wege geht, die einst von römischen Ingenieuren genutzt wurden, könnt ihr die Genialität und Weitsicht bewundern, die es diesen Aquädukten ermöglichte, über Jahrhunderte hinweg effizient zu funktionieren. Ob ihr Geschichtsbegeisterte seid oder einfach nur neugierig auf die Vergangenheit, die Römische Wasserleitung Hürth ist ein faszinierendes Ziel, das die antike Welt im Herzen des modernen Deutschlands zum Leben erweckt.
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