Das Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen, gelegen in der malerischen Stadt Husum in Schleswig-Holstein, Deutschland, ist ein Ort voller Geschichte und architektonischer Schönheit. Vor Ort als Gasthaus zum Ritter St. Jürgen bekannt, bietet es einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit der Region und verbindet mittelalterliches Erbe mit moderner Funktionalität. Heute dient es als Seniorenheim mit einem Predigtsaal, doch seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, was es zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und neugierige Reisende macht.
Die Ursprünge des Gasthauses zum Ritter Sankt Jürgen lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, als es erstmals als Hospital zu Ehren des Heiligen Georg erwähnt wurde. Damals umfasste es eine Kirche, einen Friedhof, Wohngebäude und Ländereien. Diese Einrichtung war vor allem für ältere Menschen, Kranke und Geistliche bestimmt und verkörperte eine Tradition der Fürsorge und Wohltätigkeit.
Im Jahr 1525 begann unter dem Einfluss von Friedrich I. die Verbreitung der lutherischen Lehren in der Region. Bis 1528 wurde die erste protestantische Predigt in St. Jürgen gehalten, was einen bedeutenden religiösen Wandel markierte. Zwischen 1571 und 1574 initiierte Herzog Adolf ein großes Umbauprojekt und nahm die Armen wieder auf, die vorübergehend in einem verlassenen Franziskanerkloster untergebracht waren. Diese Zeit markierte den Beginn der langjährigen Rolle des Gasthauses in der Versorgung der weniger glücklichen Bürger Husums.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen zahlreiche architektonische Veränderungen erfahren, die eine Mischung aus Stilen widerspiegeln. Im Jahr 1666 wurde die straßenseitige Fassade neu errichtet und vereinte gotische und barocke Elemente. Im 19. Jahrhundert war das Gebäude etwas verfallen, was weitere Renovierungen erforderte.
Im Jahr 1879 wurde der straßenseitige Flügel von dem Kieler Architekten A. Schweizer vollständig neu gebaut. Dieses neue Design nahm den Stil der brandenburgischen Backsteingotik auf, mit zwei Stockwerken, einem zentralen Durchgang und zwei Giebeln mit Zieraufsätzen. Das Gebäude erstreckt sich in einen langen zweigeschossigen Abschnitt zwischen dem Friedhof und einem dekorativen Garten, wo sich der Predigtsaal befindet. Einige Teile dieses Saals stammen aus dem ursprünglichen Bau zwischen 1563 und 1565.
Der Predigtsaal im Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen beherbergt mehrere bemerkenswerte Artefakte. Darunter befindet sich ein Altarbild von 1641 von Dietrich Witt, eingerahmt im zeitgenössischen Kartuschenstil. Besucher können auch ein Altar-Kreuz aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, ein romanisches Triumphkreuz und eine Kanzel bewundern, die um 1565 von Jan van Groningen, einem in Husum tätigen niederländischen Schnitzer, gefertigt wurde.
Der angrenzende Friedhof, der seit dem 16. Jahrhundert genutzt wird, wurde 1859 und erneut 1937 von dem Landschaftsarchitekten Henry Maaß in eine Grünanlage mit einer Lindenallee umgestaltet. Der Friedhof beherbergt 55 Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert, darunter die Gruft der Familien Woldsen und Storm. Bemerkenswert ist, dass es die letzte Ruhestätte des berühmten Husumer Dichters Theodor Storm und seiner Familie ist.
Theodor Storm, ein bekannter Dichter aus Husum, hatte eine tiefe Verbindung zum Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen. Sein Vorfahre Hans Storm war einer der vier Aufseher im 18. Jahrhundert. Der Friedhof wurde zur Begräbnisstätte für Storms Familie, und das Gasthaus selbst diente als Schauplatz seiner Novelle "In St. Jürgen", die 1867 geschrieben wurde. Storm beschrieb den Ort lebhaft und erfasste seine ruhige Schönheit und historische Bedeutung.
Heute dient das Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen weiterhin der Gemeinschaft als Seniorenheim, das unter einer Stiftung des öffentlichen Rechts betrieben wird. Seine Einkünfte stammen noch immer weitgehend aus Ländereien, eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Institution wird von vier ehrenamtlichen Klosteraufsehern geleitet, die jeweils für acht Jahre im Amt sind, um sicherzustellen, dass das Gasthaus ein lebendiger Teil des kulturellen Gefüges von Husum bleibt.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Gasthaus zum Ritter Sankt Jürgen mehr als nur ein Gebäude ist; es ist ein Zeugnis der reichen Geschichte Husums, ein Symbol für anhaltende Fürsorge und Gemeinschaftsgeist. Ob ihr von seiner architektonischen Schönheit, seiner historischen Bedeutung oder seinen literarischen Verbindungen angezogen werdet, ein Besuch dieses bemerkenswerten Ortes bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart dieser charmanten deutschen Stadt.
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