Eingebettet in die sanften Weinberge von Ingelheim am Rhein steht die Burgkirche als Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht der Region. Diese spätgotische Wehrkirche, einst als St. Wigbert bekannt, ist ein Leuchtfeuer mittelalterlichen Erbes und bietet Besuchern eine faszinierende Reise durch Jahrhunderte von Geschichte und Kultur.
Die Ursprünge der Burgkirche gehen auf das 7. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle eine Kapelle für einen fränkischen Friedhof errichtet wurde. Diese frühe Struktur war wahrscheinlich eine Filialkirche von St. Remigius in Nieder-Ingelheim und wurde von Karl dem Großen dem Kloster in Bad Hersfeld geschenkt. Die heutige Kirche begann jedoch im 12. Jahrhundert Gestalt anzunehmen, als ein romanisches einschiffiges Gebäude errichtet wurde, dessen Teile heute noch in Form des Kirchturms sichtbar sind.
Im 15. Jahrhundert erfuhr die Kirche bedeutende Erweiterungen und Verstärkungen und verwandelte sich in ein spätgotisches Meisterwerk, umgeben von einer beeindruckenden mittelalterlichen Befestigung. Die Burgkirche diente den Menschen von Ober-Ingelheim in Zeiten von Konflikten als Zufluchtsort, wurde jedoch nie belagert. Die Kirche wurde auch zu einer Begräbnisstätte für den lokalen Adel, dessen Epitaphe noch heute in ihren Mauern zu sehen sind.
Die Burgkirche ist ein eindrucksvolles Beispiel spätgotischer Architektur, gekennzeichnet durch ihr dreischiffiges Hallenkirchendesign ohne Querschiff, einen 5/8-Chor und einen in das Seitenschiff integrierten Turm. Die Kirche erstreckt sich über etwa 42,44 Meter Länge und 17,75 Meter Breite, mit variierenden Dachhöhen, die die unterschiedlichen Bauphasen widerspiegeln. Das höchste Dach bedeckt den Chor, während das westliche Langhaus und der Turm etwas niedrigere Dächer aufweisen.
Der romanische Turm aus dem 12. Jahrhundert ist mit einem Rundbogenfries, Eckpilastern und Schallarkaden verziert. Das Glockengeschoss verfügt über romanische Drillingsfenster, und der Turm wird von einer Wehrplatte und einem kleinen Turm gekrönt, die beide im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Die Höhe des Turms bis zur Wehrplatte beträgt 28 Meter, wobei der Turmhelm weitere 14 Meter hinzufügt, gekrönt von einem Kreuz und einem goldenen Wetterhahn.
Das Äußere der Kirche ist überwiegend weiß getüncht, mit Sandsteinelementen und ockerfarbenen Akzenten an den Pilastern und dem Rundbogenfries. Die Dächer sind mit Schiefer gedeckt, was den mittelalterlichen Charme des Gebäudes unterstreicht. Das Innere der Kirche beherbergt wertvolle mittelalterliche Malereien, darunter Pflanzenornamente im Langhaus und Deckenfresken im Chor, die zwischen 1998 und 2006 sorgfältig restauriert wurden.
Besucher der Burgkirche können eine reiche Geschichte entdecken, von den frühen Tagen als fränkische Kapelle bis zur Verwandlung in eine befestigte gotische Kirche. Besonders bemerkenswert ist die Rolle der Kirche in der Reformation. Obwohl das Mainzer Domkapitel die Patronatsrechte behielt, ernannte es während der Reformation protestantische Pfarrer. Die Kirche wurde bis 1707 von Katholiken und Protestanten gleichzeitig genutzt, als sie schließlich als reformierte Kirche bestimmt wurde.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche von spanischen, französischen und kaiserlichen Truppen als Quartier genutzt, was zur Entweihung vieler adliger Gräber und zum Verlust eines Großteils der ursprünglichen Ausstattung führte. Die Kirche spielte auch eine bedeutende Rolle in der lokalen Verwaltung, da das Erdgeschoss des Turms als Archiv für die Ingelheimer Gerichte diente und wichtige Dokumente und Aufzeichnungen beherbergte.
Heute steht die Burgkirche als geschütztes Denkmal und Symbol des reichen kulturellen Erbes von Ingelheim. Die letzte große Renovierung fand zwischen 1998 und 2006 statt, um sicherzustellen, dass ihre historischen und architektonischen Schätze für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Die Kirche dient weiterhin der lokalen Gemeinschaft und Besuchern gleichermaßen und bietet einen Einblick in die Vergangenheit, während sie ein lebendiger Teil der Gegenwart bleibt.
Umgeben von Weinbergen und eingebettet in die Hänge des Mainzer Berges bietet die Burgkirche atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Die befestigten Mauern, die bis zu zwei Meter dick und acht Meter hoch sind, tragen zur imposanten Präsenz der Kirche bei. Der Kirchhof im Westen beherbergt ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnert, während ein weiteres Denkmal in der südwestlichen Ecke an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871 erinnert.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, die Burgkirche in Ingelheim am Rhein ist ein Muss. Ihre reiche Geschichte, atemberaubende Architektur und schöne Umgebung machen sie zu einem faszinierenden Stopp auf jeder Tour durch die Region Rheinland-Pfalz. Wenn ihr durch ihre alten Hallen schreitet und die mittelalterlichen Fresken betrachtet, werdet ihr in die Vergangenheit zurückversetzt und erlebt das Erbe dieser bemerkenswerten Kirche hautnah.
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