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Ponikauhaus

Ponikauhaus Kempten (Allgäu)

Ponikauhaus

Das Ponikauhaus, ein prächtiges Patrizierpalais im Herzen von Kempten in Bayern, ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht der Stadt. Heute beherbergt dieses beeindruckende Gebäude die Allgäuer Volksbank und stellt ein bedeutendes Wahrzeichen dar, das einst als Kontrapunkt zur Thronsaal der Fürstäbtlichen Residenz von Kempten diente. Mit seiner eleganten Fassade und den geschichtsträchtigen Innenräumen bietet das Ponikauhaus den Besuchern einen Einblick in den opulenten Lebensstil der Kemptener Patrizierfamilien und die lebendige Vergangenheit der Stadt.

Die Geschichte des Ponikauhauses

Das heutige Ponikauhaus entstand aus der Vereinigung zweier Häuser, bekannt als P 73 und P 74, später als Gerberstraße 13 und Rathausplatz 10 bezeichnet. Die früheste Erwähnung dieser Gebäude stammt aus dem Jahr 1499, obwohl angenommen wird, dass der Standort bereits früher besiedelt war. Historische Dokumente aus dem Jahr 1196 deuten darauf hin, dass sich dort möglicherweise das Saltzhaus am Markt befand, wo Salz und andere Waren verkauft wurden. Im 12. und 13. Jahrhundert wurden die Keller des Gebäudes zur Lagerung von Wein, Steinsalz, Salzkugeln und Gewürzen genutzt.

Der erste dokumentierte Besitzer des Hauses war Hans Holdenried, ein Färber, der das Anwesen im 15. Jahrhundert erwarb. Trotz seines Wohlstands durfte Holdenried sein Geschäft nicht erweitern und seine gefärbten Stoffe auf dem prestigeträchtigen Rathausplatz trocknen. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Haus mehrfach den Besitzer, was die wechselnden Schicksale und Ambitionen seiner Eigentümer widerspiegelt.

Im 16. Jahrhundert gelangte das Anwesen in den Besitz der Stadt und wurde 1571 an den Stadtarchitekten Lienhart Häl verkauft. Etwa zur gleichen Zeit kombinierte der wohlhabende Kaufmann Joseph König, ein Patrizier, es mit dem Nachbarhaus. Nach seinem Tod führte sein Sohn Joseph König der Jüngere, der mit Sabine Mayr, der Tochter des damaligen Bürgermeisters Peter Mayr, verheiratet war, bedeutende Renovierungen durch und errichtete ein neues Gebäude. Das Haus blieb bis 1624 in der Familie König, als es an Tobias Königs Bruder David vererbt wurde.

1633 erlebte das Haus Unruhen, als Joseph, Davids Sohn, während der Eroberung der Stadt durch kaiserliche Truppen getötet wurde. Das Anwesen erlitt schwere Schäden, und viele wertvolle Gegenstände, einschließlich des Familienwappens, gingen verloren. 1655 erwarb Bürgermeister Wolfgang Leonard Jenisch das Haus. Die Familie Jenisch erweiterte und vereinigte das Anwesen um 1740, fügte eine prächtige Barockfassade hinzu und schuf einen opulenten Rokoko-Ballsaal im oberen Teil des Hauses.

1804 erbte Christoph Friedrich von Ponikau das Haus, von dem es seinen Namen erhielt. Die Familie Ponikau, ursprünglich aus Sachsen, spielte eine relativ kurze, aber bemerkenswerte Rolle in Kempten. Bis 1830 war das Haus in den Besitz der Stadt übergegangen und hatte verschiedene Eigentümer, darunter den Bäcker Ferdinand August Ackerknecht. Ackerknecht, der seine Investition maximieren wollte, veränderte den großen Ballsaal, indem er eine Zwischendecke einbaute, die langen Fenster teilte und viel von dem ursprünglichen Stuck und den Gemälden zerstörte.

1916 erwarb die Spar- und Darlehenskasse Kempten, später bekannt als Allgäuer Volksbank, das Gebäude. Trotz anfänglicher Unsicherheit, ob das Gebäude restauriert oder aufgegeben werden sollte, entschied sich die Bank letztendlich für den Erhalt. In den späten 20. Jahrhundert wurden bedeutende Restaurierungsarbeiten durchgeführt, einschließlich der Renovierung des Ballsaals in den Jahren 1982/83, bei der die ursprünglichen Gemälde von Franz Georg Hermann durch den Künstler und Restaurator Josef Lorch wiederhergestellt wurden.

Das Ponikauhaus erkunden

Das Ponikauhaus ist ein dreistöckiges Gebäude mit einer beeindruckenden Fassade von elf Fenstern, die durch die Vereinigung von zwei Gebäuden asymmetrisch gestaltet ist. Die Fassade verfügt über einen rechteckigen Erker, der sich über das erste und zweite Stockwerk erstreckt, gekrönt von einem Balkon, und eine große Gaube mit gewölbten Fenstern und einem geschwungenen, halbkreisförmigen Giebel. Die Asymmetrie ist besonders im rechten Teil der Gaube auffällig, der deutlich breiter ist.

Im Inneren ist das Gebäude ein Schatzkästchen der Rokoko-Kunst. Das Erdgeschoss verfügt über Kreuzgewölbe mit Stuckrippen auf abgeschrägten Säulen mit profilierten Kapitellen. Am nördlichen Ende des Erdgeschosses befindet sich eine bemerkenswerte rechteckige Treppe, die um 1741 entstand und mit Fresken von Franz Georg Hermann und Stuckarbeiten von Johann Georg Üblhör verziert ist. Die breite zentrale Treppe wird von Holzbalustraden mit quadratischen Balustern flankiert, und die Decken und Flure sind mit Rokoko-Motiven dekoriert.

Der große Ballsaal im oberen Stockwerk wird als Gegenstück zum Thronsaal der Fürstäbtlichen Residenz angesehen. Der Raum ist mit üppigen Rokoko-Kartuschen gefüllt, und die Decke zeigt ein atemberaubendes Fresko von Hermann, das die Freie Reichsstadt Kempten darstellt, wie sie die Götter des Olymps zu einem Fest einlädt. Das Fresko wird von allegorischen Figuren umrahmt, die die vier Jahreszeiten und die vier Elemente darstellen, jede mit exquisiten Details und Symbolik.

Die südliche Wand des Ballsaals wird von drei Korbbogenfenstern erhellt, während die Ost- und Westwände abwechselnd schmale und breite Intervalle aufweisen. Das zentrale Intervall der Ostwand wird durch einen Stuckmarmorkamin mit Eckvoluten hervorgehoben. Das Spiegelgewölbe der Decke ist mit einem gekrönten Fries und überlappenden Bildkartuschen verziert. Über dem zentralen Fenster befindet sich ein Jenisch-Wappen, flankiert von Putti und einer Helmkartusche, während die gegenüberliegende Nische mit Draperien unter drei Putti geschmückt ist. Die Wände sind weiter mit Rokoko-Motiven, damastgemusterten Feldern und rauem Putz verziert.

Das Ponikauhaus ist nicht nur ein Gebäude; es ist ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und des künstlerischen Erbes von Kempten. Seine Wände und Räume erzählen die Geschichten der Patrizierfamilien der Stadt, ihrer Ambitionen und ihrer Beiträge zur kulturellen und architektonischen Landschaft Kemptens. Ein Besuch im Ponikauhaus bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit zurückzutreten und die Pracht und Eleganz einer vergangenen Ära zu erleben.

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