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Pomeranzengarten

Pomeranzengarten Leonberg

Pomeranzengarten

In der malerischen Stadt Leonberg in Baden-Württemberg, Deutschland, befindet sich ein verstecktes Juwel, das Besucher in die Eleganz und Pracht der Renaissance zurückversetzt—der Pomeranzengarten. Dieser prächtige Garten, neben dem Schloss Leonberg gelegen, ist ein seltenes und gut erhaltenes Beispiel eines Renaissance-Hofgartens in Deutschland und bietet eine wunderbare Flucht in die Geschichte und Gartenkunst.

Die Geschichte des Pomeranzengartens

Die Geschichte des Pomeranzengartens beginnt im frühen 17. Jahrhundert, als Herzogin Sibylla von Württemberg, die Witwe von Herzog Friedrich I., ihn in Auftrag gab. Der berühmte Architekt Heinrich Schickhardt erhielt den Auftrag, einen Lustgarten im italienischen Renaissancestil zu gestalten. Im Jahr 1609 wurde der Grundstein für den Garten gelegt, der eine rechteckige Terrasse mit einer doppelten Treppe hinunter ins Tal umfasste. Kleine, turmartige Pavillons mit spitzen Pyramidendächern markierten die Ecken des Gartens und verliehen ihm einen königlichen Charme.

Die Terrasse war in zwei nahezu quadratische Abschnitte unterteilt, die jeweils durch einen zentralen Schalenbrunnen hervorgehoben wurden. Die Hauptachse des Gartens wird von einem prächtigen Brunnen mit einem Obelisken und Delfinen dominiert, der auch eine Widmung von Schickhardt an Herzogin Sibylla trägt. Die Inschrift lautet: Im Jahr sechzehnhundert und neun wurde dieser Ort, obwohl er wild war, in einen Lustgarten verwandelt, um mehr Freude und Schmuck zu bringen, wurde Wasser von weit hergebracht.

Der Garten zeichnet sich durch seine geometrische Präzision und Symmetrie aus, mit Abschnitten, die in verschiedene Formen wie Kreise, Dreiecke und Rechtecke unterteilt sind, die alle von Naturstein eingefasst sind, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten. Getreu den Traditionen der Renaissance ist der Garten mit einer Mischung aus Kräutern, Heilpflanzen und Blumen bepflanzt, die ein lebendiges Mosaik aus Farben und Düften schaffen. Der Name Pomeranzengarten bezieht sich auf die Bitterorangen, die in Töpfen entlang der zentralen Achse des Gartens aufgestellt wurden. Im Winter wurden diese Pflanzen in einem speziellen Gebäude, dem Pomeranzenhaus, untergebracht, das inzwischen durch eine Laubarkade ersetzt wurde.

Den Pomeranzengarten erkunden

Ein Besuch im Pomeranzengarten ist eine Reise durch die Zeit, bei der die Besucher in die ruhige Schönheit und das sorgfältige Design eines Renaissancegartens eintauchen können. Während ihr durch den Garten spaziert, werdet ihr von sorgfältig gepflegten Blumenbeeten begrüßt, die alle von ordentlich geschnittenen Hecken umrahmt sind. Die leuchtenden Blüten und duftenden Kräuter bieten ein Fest für die Sinne und laden euch ein, innezuhalten und die friedliche Atmosphäre des Gartens zu genießen.

Die beiden Hauptabschnitte des Gartens sind durch Achsen verbunden, wobei jeder Abschnitt einen zentralen Schalenbrunnen aufweist. Die Hauptachse wird von dem großen Obeliskenbrunnen dominiert, einem auffälligen Mittelpunkt, der den Blick auf sich zieht und zur königlichen Atmosphäre des Gartens beiträgt. Die Brunnen sind nicht nur dekorative Elemente; sie kühlen auch die Luft und bieten einen beruhigenden Hintergrund mit sanft fließendem Wasser.

Die Renaissance-Wiederbelebung

Nach dem Tod von Herzogin Sibylla diente das Schloss Leonberg noch mehrere Jahrzehnte als Witwensitz. Doch bis 1743 hatte es seinen Status als fürstliche Residenz verloren, und der Garten verfiel. Mit der Zeit wurde er als kleiner Garten genutzt und geriet schließlich in Vergessenheit und Verfall. Erst in den frühen 1970er Jahren wurden die Fundamente des Gartens bei Aufräumarbeiten wiederentdeckt. Diese Entdeckung löste eine Restaurierungsinitiative aus, die bis 1980 andauerte und sich an Originalplänen, architektonischen Funden und historischen Analogien orientierte.

Im Jahr 2009, zum 400. Jubiläum des Gartens, wurden weitere Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten auf Grundlage der neuesten Archivforschung durchgeführt. Dies umfasste die Rekonstruktion der räumlichen Grenzen der Hauptachse mit zwei Säulen, die mit Obelisken gekrönt sind, die Erneuerung der Balustraden und die Sanierung der Grottenmerkmale. Auch das Pflanzschema des Gartens wurde aktualisiert, um sicherzustellen, dass er ein lebendiges und historisch genaues Abbild seiner Renaissance-Ursprünge bleibt.

Ein lebendiges Erbe

Heute steht der Pomeranzengarten als Zeugnis für die Kunstfertigkeit und Vision seiner Schöpfer. Er bietet Besuchern die einzigartige Möglichkeit, die Eleganz und Ruhe eines Renaissancegartens mitten im Herzen von Leonberg zu erleben. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid, Gartenliebhaber oder einfach nur einen friedlichen Rückzugsort sucht, der Pomeranzengarten ist ein Muss.

Während ihr durch die sorgfältig gestalteten Wege des Gartens wandert, nehmt euch einen Moment Zeit, um die historische Bedeutung und die anhaltende Schönheit dieses Renaissance-Meisterwerks zu schätzen. Der Pomeranzengarten ist nicht nur ein Ort zum Bewundern; er ist ein lebendiges Erbe, das weiterhin alle inspiriert und verzaubert, die ihn besuchen.

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