St. Peter und Paul, vor Ort bekannt als Pfarrkirche Lustenau-St. Peter und Paul, ist eine beeindruckende und geschichtsträchtige römisch-katholische Pfarrkirche im Herzen von Lustenau, Österreich. Als älteste der drei Pfarrkirchen in diesem lebhaften Marktflecken steht St. Peter und Paul als Zeugnis für Jahrhunderte des Glaubens, der Widerstandsfähigkeit und der architektonischen Entwicklung. Ihre bewegte Vergangenheit, geprägt von Zerstörung, Wiederaufbau und Wandel, macht sie zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte und spirituelle Suchende.
Die Ursprünge von St. Peter und Paul reichen bis ins Jahr 1206 zurück, als die erste bekannte Kirche tragischerweise vom Rhein zerstört wurde. Ein Jahrhundert lang betete die Gemeinde in einem Holzbau, bis 1306 eine neue Kirche errichtet wurde. Doch auch diese fiel 1548 den Überschwemmungen des Rheins zum Opfer. Die genauen Standorte dieser frühen Kirchen sind unter Historikern umstritten.
1581 wurde eine dritte Kirche gebaut, vermutlich im Grindelviertel. Bis 1672 war dieses Gebäude verfallen, was die Gemeinde dazu veranlasste, es an einem neuen, stabileren Standort wieder aufzubauen. Diese vierte Kirche, die 1677 fertiggestellt wurde, markierte den Beginn der dauerhaften Präsenz von St. Peter und Paul an ihrem heutigen Standort. Der Kirchturm, der 1696 hinzugefügt wurde, war dank der Schirmherrschaft von Karl Friedrich von Hohenems eine bedeutende Verbesserung.
Anfang des 19. Jahrhunderts konnte die Kirche die wachsende Gemeinde nicht mehr fassen. Alois Negrelli von Moldelbe entwarf 1829 eine neue Kirche, wobei Teile des alten Gebäudes erhalten blieben. Das Fundament der alten Kirche erwies sich als robust genug, um das neue Gebäude zu tragen, das 1830 eröffnet wurde. Diese Version, bekannt als Negrelli-Kirche, hatte ein dreischiffiges Design mit einem zentralen Mittelschiff, das von zwei Seitenschiffen flankiert wurde.
Trotz ihrer Pracht wurde die Negrelli-Kirche wegen ihrer schweren Säulen und ihres funktionalen Erscheinungsbildes kritisiert. 1873 wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt, um diese Bedenken zu beheben. Die Kirche wurde erweitert, das Dach ersetzt und ein neuer Turm am Ostende errichtet. Diese Umgestaltung zielte darauf ab, einen ästhetisch ansprechenderen und funktionaleren Raum für den Gottesdienst zu schaffen.
Das 20. Jahrhundert brachte weitere Veränderungen für St. Peter und Paul. 1905 schmückten die Künstler Alfons und E. Luger die Kirche mit neuen Gemälden und Verzierungen. Eine große Renovierung in den 1950er Jahren, geleitet von Architekt Otto Linder, führte zur Erweiterung der Kirche nach Westen und zur vollständigen Überholung des Innenraums. Diese Renovierung, obwohl umstritten, verlieh der Kirche ihr heutiges neoromanisches Erscheinungsbild. Auch der Turm wurde umgestaltet, wobei die achteckige Basis durch eine quadratische ersetzt wurde.
1989 lösten Pläne für eine weitere bedeutende Renovierung Diskussionen innerhalb der Gemeinde aus. Trotz Widerstands wurde das Projekt durchgeführt, und bis 1991 hatte St. Peter und Paul eine weitere Transformation durchlaufen, die ihre strukturelle Integrität sicherstellte und ihre ästhetische Anziehungskraft verstärkte.
St. Peter und Paul zeichnet sich durch ein neoromanisches Design aus, das durch ein langes Schiff mit Satteldach und fünf Rundbogenfenstern auf jeder Seite geprägt ist. Der niedrigere Chor, mit seinen drei kleinen Rundbogenfenstern, endet in einer abgerundeten Apsis. Das markanteste Merkmal der Kirche ist ihr östlicher Turm, gekrönt von einem achteckigen Spitzhelm.
Die Westfassade ist besonders auffällig und verfügt über zwei Seitenvorsprünge mit Walmdächern und einen zentralen dreieckigen Giebel mit einem Rosettenfenster. Darunter lädt ein Portikus mit drei Rundbögen die Besucher ein. Die Fassade ist mit Statuen von St. Peter und St. Paul geschmückt, die von Johann Schwer gefertigt wurden und der Außenseite der Kirche einen künstlerischen Hauch verleihen.
Innen ist die Kirche eine geräumige Halle mit offenem Deckengebälk, das die Dachstruktur freilegt. Eine gerade Galerie am Westende, die von zwei Säulen gestützt wird, bietet zusätzliche Sitzplätze. Der linke Vorsprung beherbergt die Kreuzkapelle, während der rechte Beichtstühle enthält. Das Erdgeschoss der nördlichen Sakristei ist der Marienkapelle gewidmet und bietet einen ruhigen Raum für Gebet und Besinnung.
Ein Besuch bei St. Peter und Paul ist eine Reise durch die Zeit, die Einblicke in die historische und kulturelle Entwicklung von Lustenau bietet. Die zentrale Lage der Kirche in Kirchdorf macht sie leicht zugänglich, mit nahegelegenen Sehenswürdigkeiten wie dem Rathaus, dem Rathauspark und dem Friedhof mit seinen Arkaden. Der Kirchplatz, obwohl durch die belebte Maria-Theresien-Straße vom Westportal getrennt, dient als friedlicher Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, ihrer architektonischen Schönheit oder ihrer spirituellen Atmosphäre angezogen werdet, St. Peter und Paul in Lustenau ist ein Muss. Ihre Mauern hallen mit den Geschichten von Generationen wider, und ihre Präsenz inspiriert weiterhin Ehrfurcht und Andacht bei allen, die sie betreten.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen