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Friedensengel

Friedensengel Mannheim

Friedensengel

Der Friedensengel in Mannheim, ein bedeutendes Denkmal im Herzen von Baden-Württemberg, Deutschland, ist eine ergreifende Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Diese eindrucksvolle Skulptur, die vom bekannten Künstler Gerhard Marcks in den Jahren 1951/52 geschaffen wurde, ist mehr als nur ein Kunstwerk; sie ist ein kraftvolles Mahnmal der Vergangenheit und ein Aufruf zum Frieden.

Die Entstehung des Friedensengels

Die Geschichte des Friedensengels beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Im August 1949 schlug die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) eine Gedenktafel am Georg-Lechleiter-Platz vor, um den Widerstandskämpfer Lechleiter und andere, die mit ihm hingerichtet wurden, zu ehren. Der Vorschlag wurde erweitert, um alle Opfer einzubeziehen, die aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen verfolgt wurden, die in Konzentrationslagern inhaftiert waren oder aus Mannheim deportiert wurden. Diese umfassendere Perspektive fand Zustimmung bei der VVN und spiegelte den inklusiven Geist des Gedenkens wider.

Im Jahr 1950 erweiterte Oberbürgermeister Hermann Heimerich die Vision, um alle Kriegsopfer einzuschließen, und setzte sich für einen einheitlichen Gedenktag ein, um politische Erneuerung und Frieden zu fördern. Trotz unterschiedlicher Meinungen, einschließlich des Widerstands einiger politischer Gruppen und Veteranenverbände, bewilligte der Stadtrat Mittel für ein Denkmal, das die Jahre 1933 bis 1945 abdecken sollte. Der Weg für die Schaffung des Friedensengels war geebnet.

Die künstlerische Vision

Anfang 1951 wurde der prominente Bildhauer Gerhard Marcks, dessen Arbeiten von den Nazis als entartete Kunst verurteilt worden waren, mit dem Entwurf des Denkmals beauftragt. Marcks ließ sich von der altpersischen Mythologie inspirieren und entwarf einen Engel als Symbol der Hoffnung und des Gedenkens. Sein Entwurf zeigt einen reliefartigen Engel mit ausgebreiteten Armen, der einen Eindruck von Flug und Transzendenz vermittelt. Das Gesicht des Engels, mit seinen großen, eindringlichen Augen, drückt tiefes Leid und Widerstandskraft aus.

Die Inschrift der Skulptur, "Es mahnen die Toten" und "1933–1945", dient als eindringliche Mahnung an die Vergangenheit. Das Design des Engels, mit seinen stilisierten Flügeln und fließenden Gewändern, spiegelt Marcks' künstlerisches Bestreben wider, Feierlichkeit mit einer eindringlichen politischen Botschaft zu verbinden. Anfangs skeptisch betrachtet, gewann das Design letztlich Anerkennung für seine einzigartige Mischung aus Kunstfertigkeit und Ernsthaftigkeit.

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Die Enthüllung des Denkmals

Der Friedensengel wurde am 16. November 1952 enthüllt, zeitgleich mit dem deutschen Volkstrauertag. Die Zeremonie, an der etwa 5.000 Menschen, darunter Bundeskanzler Konrad Adenauer, teilnahmen, unterstrich die Bedeutung des Denkmals. Bürgermeister Heimerich hob die historische Bedeutung des Ortes hervor, der einst das Mannheimer Nationaltheater beherbergte, in dem Schillers "Die Räuber" uraufgeführt wurde, und stellte Tyrannei und edle Menschlichkeit gegenüber.

Die Enthüllung war nicht ohne Kontroversen. Es gab Meinungsverschiedenheiten zwischen der Stadt und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der separate Gedenkveranstaltungen für militärische und zivile Opfer bevorzugte. Trotz dieser Spannungen stand der Friedensengel als Symbol der Einheit und des Gedenkens.

Ein Ort der Reflexion

In den folgenden Jahren wurde der Friedensengel zu einem zentralen Ort des Gedenkens und der Reflexion. Jährliche Gedenkveranstaltungen am Volkstrauertag fanden am Denkmal statt, obwohl gelegentlich Spannungen auftraten, insbesondere von Veteranengruppen, die ungern mit anderen Opfergruppen in Verbindung gebracht werden wollten. Die Rolle des Denkmals entwickelte sich weiter und diente als Ausgangs- oder Endpunkt für Friedens- und antifaschistische Demonstrationen.

Im Jahr 1983 wurde der Friedensengel an einen weniger prominenten Ort neben der Spitalkirche verlegt, da Wohnbebauungen seinen ursprünglichen Standort einengten. Trotz dieses Umzugs behielt das Denkmal seine Bedeutung und inspirierte weiterhin Friedensbewegungen und Gedenkveranstaltungen.

Das bleibende Vermächtnis

Der Einfluss des Friedensengels reicht über seine physische Präsenz hinaus. Er verkörpert die Vision von Bürgermeister Heimerich, der selbst von den Nazis verfolgt wurde und Versöhnung und Gedenken fördern wollte. Obwohl seine umfassenderen Ziele für ein zentrales städtisches Gedenken nicht vollständig verwirklicht wurden, bleibt der Friedensengel ein wichtiges Symbol für Mannheims Engagement, seine Vergangenheit anzuerkennen und den Frieden zu fördern.

Heute steht der Friedensengel als Zeugnis für die Widerstandskraft des menschlichen Geistes und die bleibende Kraft der Kunst, komplexe historische Erzählungen zu vermitteln. Besucher Mannheims werden ermutigt, an diesem eindrucksvollen Denkmal innezuhalten, über seine Botschaft nachzudenken und seinen Aufruf zu Frieden und Verständnis in einer Welt, die noch immer mit den Schatten der Geschichte ringt, weiterzutragen.

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