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Hospice Saint-Gilles

Hospice Saint-Gilles Namur

Hospice Saint-Gilles

Das Hospice Saint-Gilles in Namur, Belgien, ist eine faszinierende Mischung aus mittelalterlicher Geschichte und Renaissance-Architektur, malerisch gelegen an den ruhigen Ufern der Maas. Dieses historische Kleinod, einst ein lebhaftes Krankenhaus, dient heute als Sitz des Parlaments der Wallonie und bietet Besuchern eine reiche Vielfalt an Geschichten und architektonischer Schönheit, die sich über Jahrhunderte erstreckt.

Die historische Entwicklung des Hospice Saint-Gilles

Die Ursprünge des Hospice Saint-Gilles reichen bis ins Mittelalter zurück, als es im 13. Jahrhundert als Krankenhaus gegründet wurde. Seine strategische Lage entlang einer alten Römerstraße, heute bekannt als Rue Notre-Dame, deutet auf seine langjährige Bedeutung hin. Archäologische Ausgrabungen haben Spuren menschlicher Besiedlung aus dem 4. und 5. Jahrhundert zutage gefördert, was die historische Tiefe des Ortes unterstreicht.

Ursprünglich als Grand Hôpital bekannt, diente es als wichtige medizinische Einrichtung unter der Schirmherrschaft der Grafen von Namur. Im Laufe der Jahrhunderte durchlief es zahlreiche Wandlungen und trug Namen wie Hostellerie de Namur und Hôpital Notre-Dame, was seine sich wandelnde Rolle und die Nähe zur inzwischen verlorenen Stiftskirche Notre-Dame widerspiegelt.

Die Renaissance-Transformation

Im 18. Jahrhundert war das Krankenhaus weithin als Hôpital Saint-Gilles bekannt, benannt nach einer kleinen angrenzenden Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Die bestehenden Gebäude, hauptsächlich aus dem 16. und 17. Jahrhundert, zeigen die architektonische Eleganz des Louis XIII-Stils. Das imposante Kalksteingebäude, 1667 erbaut, wurde von Bruder Paul von Sainte-Thérèse, einem Karmelitenmönch, entworfen. Sein robustes Gerüst, 1668 fertiggestellt, steht noch heute und beherbergt, was einst die große Halle für Patienten und ein Schlafsaal darüber war.

Mit der Erweiterung des Krankenhauses wurden bis 1723 zusätzliche Flügel gebaut, die einen quadratischen Hof bildeten. Trotz finanzieller Engpässe, Kriegen und internen Herausforderungen blieb die architektonische Harmonie des Komplexes dank des Engagements lokaler Meisterbauer erhalten. Die neuen Flügel beherbergten einen Speisesaal, eine Küche, einen Schlafsaal, eine Krankenstation und eine Kapelle, was eine umfassende Gesundheitseinrichtung für die damalige Zeit schuf.

Ein neues Kapitel: Vom Hospiz zum Parlament

Im Jahr 1796 wurde das Gebäude zum Hospice Saint-Gilles und diente bis 1965 als Zufluchtsort für verarmte ältere Männer und Frauen. Der Umzug ins Harscamp-Haus markierte das Ende einer Ära und führte zu einer Zeit der Vernachlässigung des Hospizes. Doch 1985 übernahm die Regierung der Wallonischen Region das Eigentum und initiierte eine Reihe archäologischer Erkundungen von 1985 bis 1990, die einen Friedhof aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit etwa 350 Gräbern freilegten.

Nach umfangreichen Renovierungen erlebte das Hospice Saint-Gilles 1998 seine Wiedergeburt als Sitz des Parlaments der Wallonie, ein Zeugnis seines dauerhaften Erbes und seiner Anpassungsfähigkeit. Das Gebäude, seit dem 15. Januar 1936 als wallonisches Kulturerbe klassifiziert, bleibt ein Symbol für Namurs reiche historische Vielfalt.

Die architektonischen Wunder entdecken

Besucher des Hospice Saint-Gilles werden von einer atemberaubenden Mischung aus rotem Backstein und blauem Kalkstein empfangen, ein Markenzeichen des Renaissance-Designs. Die Fassade des Gebäudes, geschmückt mit elegant gerahmten Fenstern und einem steilen Schieferdach, strahlt zeitlosen Charme aus. Im Inneren bieten die sorgfältig erhaltenen Innenräume einen Einblick in die Vergangenheit, mit geräumigen Hallen und kunstvoll gestaltetem Holzwerk, das von der bewegten Geschichte des Gebäudes erzählt.

Die Umwandlung in einen Parlamentssitz hat den historischen Reiz des Ortes nicht gemindert. Vielmehr hat sie eine moderne Bedeutungsebene hinzugefügt, da das Gebäude nun eine zentrale Rolle in der Verwaltung der Wallonie spielt. Diese nahtlose Integration von Vergangenheit und Gegenwart macht das Hospice Saint-Gilles zu einem einzigartigen Ziel für Geschichtsinteressierte und Architekturbegeisterte gleichermaßen.

Ein Rückzugsort am Fluss

Die Lage des Hospice Saint-Gilles entlang der Maas bietet eine malerische Kulisse, ideal für entspannte Spaziergänge und nachdenkliche Momente. Die ruhigen Gewässer und die üppige Umgebung schaffen eine friedliche Atmosphäre, die Besucher einlädt, innezuhalten und die harmonische Verbindung von natürlicher Schönheit und architektonischer Pracht zu genießen.

Ob ihr die reiche Geschichte innerhalb seiner Mauern erkundet oder die malerischen Ausblicke von seinen Anlagen genießt, das Hospice Saint-Gilles bietet eine fesselnde Reise durch die Zeit. Seine dauerhafte Präsenz in Namur ist ein Zeugnis für die lebendige Vergangenheit der Stadt und ihr Engagement, ihr kulturelles Erbe zu bewahren und zu feiern.

Abschließend ist das Hospice Saint-Gilles nicht nur ein historisches Denkmal; es ist ein lebendiges Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Namurs architektonischem und kulturellem Erbe. Seine Mauern hallen wider von Geschichten der Fürsorge, der Wandlung und der Verwaltung, was es zu einer unverzichtbaren Attraktion für alle macht, die diese charmante belgische Stadt besuchen.

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