Die St. Marienkirche, auch bekannt als St. Mary's Church, ist ein faszinierendes Bauwerk im Herzen von Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland. Diese evangelisch-lutherische Pfarr- und Marktkirche gilt als eines der bedeutendsten historischen Denkmäler der norddeutschen Stadt. Ihre Ursprünge reichen zurück zu einem romanischen Vorgängerbau, der bereits 1177 in Dokumenten erwähnt wird, obwohl archäologische Funde darauf hindeuten, dass die Geschichte des Standorts bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Der Bau der heutigen gotischen Hallenkirche begann im 13. Jahrhundert und wurde zwischen 1430 und 1440 abgeschlossen.
Die St. Marienkirche weist eine komplexe architektonische Geschichte auf und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert. Diese umfangreichen Renovierungen ermöglichten archäologische Ausgrabungen, die wesentlich zur Rekonstruktion der Baugeschichte der Kirche beitrugen. Durch diese Ausgrabungen wurde die Existenz von mindestens drei Vorgängerbauten bestätigt.
Der früheste Vorgänger war ein Saalbau, der im 10. Jahrhundert auf einem kleinen Sandhügel errichtet wurde und wahrscheinlich als ursprüngliche Marktkirche von Osnabrück diente. Dieses einschiffige Längsgebäude hatte eine nahezu halbkreisförmige Apsis und eine massive 2,3 Meter dicke Mauer, was auf seine Funktion als Wehrkirche hinweist. Der zweite Vorgängerbau, der im 11. Jahrhundert auf den Fundamenten des ersten errichtet wurde, war ebenfalls ein einschiffiger Saalbau mit einer halbkreisförmigen Apsis und einem 14 Meter hohen Turm am westlichen Ende. Der dritte Vorgänger aus dem 12. Jahrhundert erweiterte sich zu einer dreischiffigen Basilika ohne Querschiff, die drei halbkreisförmige Abschlüsse im Osten aufwies. Der Kern des westlichen Turms und sein Obergeschoss sind die einzigen Teile dieses Bauwerks, die bis heute erhalten geblieben sind.
Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Basilika in die gotische Hallenkirche umgewandelt, die wir heute sehen. Der westliche Turm wurde um vier Stockwerke erhöht, und der Chor wurde zunächst zu einem rechteckigen Chor umgestaltet, bevor er um 1430/40 zu einem basilikaartigen Chor umgebaut wurde. Der Zweite Weltkrieg verursachte erhebliche Schäden an der Kirche, aber Restaurierungsarbeiten unter der Leitung des örtlichen Architekten Max H. Berling wurden bis 1950 abgeschlossen, wobei Änderungen an der Ausstattung und Farbgebung der Kirche vorgenommen wurden.
Die St. Marienkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche ohne Querschiff. Das Hauptschiff erstreckt sich über drei Joche, die durch kolossale Bündelpfeiler von den Seitenschiffen getrennt sind und Arkaden bilden. Die Seitenschiffe reichen ein Joch weiter und integrieren den westlichen Turm in den Innenraum. Das östliche Ende hat einen basilikaartigen, polygonalen Chor mit einem Umgang, und an der Nordseite ist eine quadratische Sakristei mit vier Jochen und einem zentralen Bündelpfeiler angebaut. Die gotische Halle ist mit Rippengewölben bedeckt, wobei das Hauptschiff eine Höhe von 20,56 Metern erreicht und einen nahezu kubischen Raum schafft. Die Joche der Seitenschiffe öffnen ihre breiten Seiten zum Hauptschiff hin, was die Querorientierung des Raumes betont und den Eindruck eines ungerichteten Raumes verstärkt.
Auch die Außenansicht der St. Marienkirche ist beeindruckend. Der 80 Meter hohe Westturm, der sonntags zugänglich ist, dominiert die Skyline und symbolisiert die historische Marktkirche. Die Nord- und Südseiten der Kirche sind symmetrisch gestaltet, mit vier Portalen, die Zugang zum Inneren gewähren, je zwei auf jeder Seite. Die Fassade zum Marktplatz hin weist vier Giebel auf, die mit Maßwerk und schmalen, erhöhten Spitzbogenfenstern verziert sind. Sandsteinfiguren schmücken die Giebel, und die Fassade ist durch Strebepfeiler, die in Fialen mit Wasserspeiern zwischen den Giebeln enden, in vier vertikale Zonen unterteilt. Die Strebepfeiler und Strebebögen sowie die Balustraden prägen das Äußere des Chors und schaffen einen dynamischen Kontrast zu den ruhigeren Formen des nahegelegenen Doms St. Peter und den angrenzenden schlichten Markthäusern.
Das Brautportal an der Südseite der St. Marienkirche dient als Haupteingang und zeichnet sich durch seine reiche Dekoration und den höheren Giebel aus. Die Gewändefiguren stellen die klugen und törichten Jungfrauen dar, wobei die fünf klugen Jungfrauen von Ecclesia auf der linken Seite und die fünf törichten Jungfrauen von Synagoga auf der rechten Seite geführt werden, was die neuen und alten Bündnisse symbolisiert. Das Tympanon über dem Portal zeigt eine Darstellung der Krönung Marias, eingerahmt von Maßwerkornamenten im Giebel und einer durchbrochenen Maßwerkbalustrade. Diese Skulpturen sind Nachbildungen aus dem 19. Jahrhundert der ursprünglichen Werke aus dem frühen 14. Jahrhundert, die heute im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück aufbewahrt werden.
Das Innere der St. Marienkirche ist durch ihre vier Portale zugänglich und offenbart eine kompakte und ungerichtete gotische Halle. Der einheitliche Raumeindruck fördert diagonale Blickachsen, und das Fehlen eines Querschiffs verstärkt das Gefühl von Geschlossenheit und Einheit. Die Rippengewölbe der drei gleich hohen Schiffe werden von robusten Bündelpfeilern getragen, die an der Spitze des Gewölbes eine Höhe von 21 Metern erreichen. Die hohen Bündelpfeiler erinnern an die Kathedralen in Minden und Paderborn, während die naturalistische Kapitellornamentik mit den Blattkapitellen der Marburger Elisabethkirche und dem Mindener Dom in Verbindung gebracht wird.
Das Innere des Chors ist in drei Bereiche unterteilt: den niedrigen Umgang, eine zarte Triforiengalerie und das hohe Obergaden mit dreifachem Maßwerkfenstern. Der Kontrast zwischen dem hohen Obergaden und dem niedrigen Umgang schafft eine dynamische Raumabfolge und lenkt den Blick des Betrachters. Die niedrigen Öffnungen zum Umgang betonen die kurze Räumlichkeit der Halle, während das Chorgewölbe mit Wappen verziert ist, was zur historischen und künstlerischen Bedeutung der Kirche beiträgt.
Zusammenfassend steht die St. Marienkirche als Zeugnis des reichen architektonischen und historischen Erbes von Osnabrück. Ihre komplexe Baugeschichte, beeindruckende gotische Architektur und bedeutenden künstlerischen Merkmale machen sie zu einem Muss für jeden, der diese charmante norddeutsche Stadt erkundet.
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