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Dom St. Stephan

Dom St. Stephan Passau

Dom St. Stephan

Im Herzen von Passau, Bayern, erhebt sich der Dom St. Stephan als beeindruckendes Zeugnis barocker Architektur und der reichen kirchlichen Geschichte der Region. Diese ehrfurchtgebietende Kathedrale, die auf der höchsten Erhebung der Altstadt zwischen den Flüssen Inn und Donau thront, ist der Bischofssitz und die Hauptkirche der Diözese Passau. Die Pracht und die historische Bedeutung des Doms machen ihn zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die diese malerische bayerische Stadt erkunden.

Die reiche Geschichte des Doms St. Stephan

Die Geschichte des Doms St. Stephan ist ein Geflecht aus Jahrhunderten architektonischer Entwicklungen und historischer Ereignisse. Seit dem frühen Mittelalter stand an dieser Stelle eine Kirche. Die erste Kirche, die dem heiligen Stephan gewidmet war, wurde um 720 n. Chr. erbaut und ersetzte eine frühere römische Kirche aus dem Jahr 450 n. Chr. Mit der Gründung der Diözese Passau durch den heiligen Bonifatius im Jahr 739 n. Chr. erhielt die Kirche den Status einer Kathedrale.

Im Laufe der Geschichte wurde der Dom mehrfach umgebaut. Die ursprüngliche agilolfingisch-karolingische Kirche wurde während der Belagerungen von Passau durch Kaiser Otto II. in den Jahren 977 und 978 zerstört. Unter Bischof Pilgrim wurde eine dreischiffige Bischofskirche mit einer westlichen Doppelturmfassade errichtet, deren Chor 985 geweiht wurde. Dieses Weihejahr bleibt bedeutend, da nachfolgende Renovierungen und Erweiterungen keine erneute Weihe der gesamten Kathedrale erforderlich machten.

Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der Dom im frühgotischen Stil neu errichtet, wobei das Langhaus rekonstruiert und die Türme der Westfassade erhöht wurden. Der spätgotische Ostteil, einschließlich des Chors, des Querhaus-Turms und der Erhöhung des frühgotischen Langhauses, wurde zwischen 1407 und 1598 von Baumeistern wie Hans Krumenauer und seinen Nachfolgern gebaut. Allerdings präsentiert sich der Dom heute überwiegend barock, als Ergebnis der Wiederaufbauarbeiten nach einem verheerenden Brand im Jahr 1662. Der barocke Wiederaufbau, geleitet von Fürstbischof Wenzeslaus Graf Thun und dem Architekten Carlo Lurago, begann 1668 und wurde 1693 abgeschlossen.

Architektonische Wunder

Die Außenansicht des Doms St. Stephan ist eine harmonische Mischung aus gotischen und barocken Elementen. Die barocke Fassade mit ihren Zwillings-Türmen, die von markanten grünen Kuppeln gekrönt sind, bietet ein beeindruckendes Bild gegen die Skyline von Passau. Die achteckigen oberen Stockwerke der Westtürme, die Glockenkammern und neobarocke Kuppeln beherbergen, wurden 1896 hinzugefügt und bringen die Türme auf eine Höhe von 68 Metern, die der Höhe der Domkuppel entspricht.

Das Innere des Doms ist ein Meisterwerk barocker Gestaltung, mit seinem hohen Langhaus und aufwendigen Stuckarbeiten. Die Kuppel, die eine Höhe von 29 Metern erreicht, ist mit Fresken von Carpoforo Tencalla und Carlo Antonio Bussi geschmückt. Die große Orgel, eine der größten der Welt, ist ein Highlight des Doms. Ihr majestätischer Klang erfüllt das weite Innere und schafft eine ätherische Atmosphäre, die das spirituelle Erlebnis der Besucher verstärkt.

Der Domhof und die Umgebung

Der Domhof, der sich auf der Nordseite des Doms befindet, ist ein großer Innenhof, der einst das Kathedralkloster beherbergte, dessen Überreste noch heute sichtbar sind. Das ehemalige Kathedralkloster mit seinem gotischen Portal ist ein erhaltenes Element des Kathedralklosters von 739 n. Chr. Das Kloster wurde 1812 abgerissen, aber der Innenhof enthält noch bedeutende historische Artefakte, darunter Grabsteine aus den abgerissenen Kapellen.

Rund um den Domhof befinden sich mehrere Kapellen, jede mit ihrer eigenen einzigartigen Geschichte und architektonischen Besonderheiten. Die Andreaskapelle, die um 1300 erbaut wurde, ist eine der ältesten Hallenkirchen Bayerns und diente als Leichenhalle für Domherren. Die Sixtuskapelle, auch Ortenburgkapelle genannt, beherbergt das Grab von Graf Heinrich IV. von Ortenburg. Die Trennbachkapelle und die Lambergkapelle, die sich auf der Westseite des Domhofs befinden, enthalten die Gräber bedeutender Bischöfe.

Den Dom erkunden

Besucher des Doms St. Stephan können in seine reiche Geschichte und architektonische Pracht eintauchen. Das Innere des Doms ist mit kunstvollen Stuckarbeiten von Giovanni Battista Carlone geschmückt, und die Fresken von Tencalla und Bussi tragen zum visuellen Genuss bei. Die große Orgel, mit ihren 17.974 Pfeifen und 233 Registern, ist ein Wunderwerk der Technik und Kunstfertigkeit, und der Besuch eines Orgelkonzerts ist ein Muss für Musikliebhaber.

Der Dom beherbergt auch mehrere Altäre, jeder mit seiner eigenen Geschichte und künstlerischen Bedeutung. Der Hochaltar, entworfen von Giovanni Battista Carlone, ist ein atemberaubendes Beispiel barocker Kunst, mit seinen reich verzierten Dekorationen und religiösen Symbolen. Die Seitenaltäre, die verschiedenen Heiligen gewidmet sind, sind ebenso beeindruckend und zeigen das handwerkliche Können der damaligen Zeit.

Ein Symbol des Glaubens und der Widerstandskraft

Der Dom St. Stephan ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Symbol des Glaubens, der Widerstandskraft und des unermüdlichen Geistes der Menschen von Passau. Seine Mauern haben Jahrhunderte der Geschichte miterlebt, von der frühen mittelalterlichen Zeit bis heute, und er bleibt ein Ort des Gebets und der Gemeinschaft.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach Reisende seid, die die Schönheit und Ruhe dieser bemerkenswerten Kathedrale erleben möchten, der Dom St. Stephan in Passau bietet eine Reise durch die Zeit und einen Einblick in das reiche kulturelle Erbe Bayerns. Wenn ihr im Schatten seiner hohen Türme steht und die filigranen Details seines Inneren bewundert, werdet ihr in eine vergangene Ära versetzt, in der Glaube und Kunstfertigkeit zusammenkamen, um dieses großartige Zeugnis menschlicher Kreativität und Hingabe zu schaffen.

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