Im Herzen von Pisa, nur einen Katzensprung vom berühmten Schiefen Turm entfernt, befindet sich der bezaubernde Botanische Garten und das Museum von Pisa, lokal bekannt als Orto e Museo Botanico di Pisa. Diese grüne Oase bietet nicht nur eine ruhige Flucht aus den geschäftigen Straßen der Stadt, sondern ist auch ein lebendiges Museum voller Geschichte und wissenschaftlicher Bedeutung. Als der älteste universitäre botanische Garten der Welt, gegründet im Jahr 1543, gewährt er Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der botanischen Wissenschaft über die Jahrhunderte.
Die Geschichte des Botanischen Gartens von Pisa beginnt in der Mitte des 16. Jahrhunderts, dank des visionären Botanikers Luca Ghini, unterstützt von Cosimo I de' Medici, dem Großherzog der Toskana. Ursprünglich in der Nähe des Klosters San Vito gelegen, war der Garten als Giardino dei Semplici bekannt. Im Laufe der Jahre wechselte er zweimal seinen Standort, bevor er 1591 seinen heutigen Platz in der Nähe der Piazza del Duomo fand. Der Umzug des Gartens wurde von Lorenzo Mazzanga geleitet und vom flämischen Botaniker Joseph Goedenhuitze, in Italien bekannt als Giuseppe Casabona, vollendet.
Der Grundriss des Gartens, wie er auf einer Karte von Michelangelo Tilli aus dem Jahr 1723 dokumentiert ist, spiegelte die Renaissance-Faszination für die vier Elemente wider: Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die Pflanzen wurden sorgfältig in geometrischen Mustern um zentrale Brunnen herum angeordnet, was eine harmonische Verbindung von Natur und Kunst darstellte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Garten weiter, um den sich ändernden Anforderungen der botanischen Wissenschaft gerecht zu werden, wobei im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Direktoren wie Gaetano Savi und Teodoro Caruel eine systematischere Klassifikation von Pflanzen angestrebt wurde.
Heute erstreckt sich der Botanische Garten von Pisa über etwa 3 Hektar und ist in mehrere unterschiedliche Bereiche unterteilt, die jeweils ihren eigenen Charme und botanische Schätze bieten. Die historische Schule der Botanik bleibt ein Highlight, mit etwa 400 Pflanzenarten, die systematisch angeordnet sind. Dieser Bereich beeindruckt auch mit einer Sammlung von 150 Arten der Gattung Salvia sowie einer imposanten kalifornischen Palme, die 1877 gepflanzt wurde.
Ein weiterer bemerkenswerter Bereich ist der Zedernhain, der 1786 erworben wurde und einige der ältesten Bäume des Gartens beherbergt, darunter ein prächtiger Ginkgo und eine majestätische Magnolie. In diesem Abschnitt fand 1839 die erste Versammlung italienischer Wissenschaftler unter einer Zeder des Libanon statt. Obwohl die ursprüngliche Zeder nicht mehr steht, wird ihr Erbe durch eine Himalaya-Zeder und eine Gedenktafel geehrt.
Der Heilkräutergarten, bekannt als Orto del Mirto, ist ein faszinierender Bereich, der Pflanzen mit heilenden Eigenschaften gewidmet ist. Hier können Besucher eine vielfältige Auswahl von 120 Arten erkunden, die sorgfältig nach ihren Wirkstoffen und Heilfunktionen kategorisiert sind. Allerdings ist Vorsicht geboten, da einige Pflanzen, wie die berüchtigte Tollkirsche und der Schierling, hochgiftig sind.
Die Gewächshäuser des Gartens bieten einen Einblick in verschiedene Klimazonen. Es gibt vier Hauptgewächshäuser: das Tropenhaus, das Sukkulentenhaus, das Victoria-Haus und das Bananenhaus. Jedes bietet eine kontrollierte Umgebung für exotische Pflanzen aus aller Welt und ermöglicht es den Besuchern, verschiedene Ökosysteme bei einem einzigen Besuch zu erleben.
Eines der architektonischen Juwelen des Gartens ist das Muschelgebäude, eine historische Struktur, die einst das Institut für Botanik beherbergte. Seine Fassade, verziert mit kunstvollen Muschelverzierungen, ist ein Zeugnis der reichen Geschichte des Gartens. Neben diesem Gebäude befindet sich das Herbarium Horti Botanici Pisani, das über 300.000 Pflanzenexemplare beherbergt und als wichtige Ressource für Forscher und Botaniker weltweit dient.
Der Botanische Garten und das Museum von Pisa sind mehr als nur eine Sammlung von Pflanzen; sie sind ein lebendiges Erbe wissenschaftlicher Erkundung und Entdeckung. Der Garten spielt weiterhin eine entscheidende Rolle in Bildung und Forschung und bietet einen dynamischen Raum für Studierende und Wissenschaftler der Universität Pisa und darüber hinaus. Jüngste Renovierungen und die Einrichtung eines zweiten Eingangs von der Via Roma aus haben seine Zugänglichkeit und Attraktivität weiter verbessert.
Ob ihr leidenschaftliche Botaniker, Geschichtsbegeisterte oder einfach nur Naturliebhaber seid, der Botanische Garten und das Museum von Pisa bieten eine faszinierende Reise durch die Zeit und die natürliche Welt. Während ihr durch die ruhigen Pfade wandert, umgeben von den Flüstern alter Bäume und den lebendigen Farben vielfältiger Flora, werdet ihr ein verborgenes Juwel entdecken, das die Essenz des reichen kulturellen und wissenschaftlichen Erbes von Pisa einfängt.
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